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Formel 1 in Spa: Räikkönen gewinnt und bleibt im Titel-Rennen

Formel 1 in Spa

Räikkönen gewinnt und bleibt im Titel-Rennen

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    Kimi Räikkonen feiert seinen Sieg beim Großen Preis von Belgien.
    Kimi Räikkonen feiert seinen Sieg beim Großen Preis von Belgien. Foto: DPA

    Spa (dpa) - Spa-Spezialist Kimi Räikkönen hat mit seinem drittenSieg in Serie auf dem anspruchsvollen Berg-und-Tal-Kurs in denArdennen seine minimale Chance im Titelrennen gewahrt. Der finnischeFerrari-Pilot fuhr beim Großen Preis von Belgien einen ungefährdetenStart-Ziel-Triumph heraus.

    "Alles lief perfekt, ein schönesRennen", sagte der "Iceman" nach seinem vierten Saisonerfolg gewohntunterkühlt. Felipe Massa komplettierte als Zweiter den drittenDoppelerfolg der Scuderia in diesem Jahr, die dadurch vorzeitig dieKonstrukteurs-Weltmeisterschaft gewann.

    Für McLaren-Mercedesendete der 14. Formel- 1-Saisonlauf in Spa- Francorchamps vier Tagenach dem juristischen K.o. in der Spionage- Affäre mit einersportlichen Niederlage. Der zweifache Champion Fernando Alonso machteals Dritter aber einen Punkt auf seinen viertplatzierten Teamkollegenund WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton gut. "Ferrari war heute zu schnellfür uns", zollte der Spanier der überlegenen Konkurrenz seineHochachtung.

    Räikkönen geriet bei seinem Hattrick auf dem mit7,004 Kilometer mit Abstand längsten Kurs im WM-Kalender trotz leichterNackenprobleme nie ernsthaft in Gefahr. Der 27-Jährige lieferte beiseinem insgesamt 13. Grand-Prix-Erfolg vor über 65 000 Zuschauern kühlund klug eine klasse Leistung ab. Räikkönen ließ kurz nach derZiellinie mit einem wilden Dreher die Reifen qualmen. Anschließendkletterte er auf den F2007 und reckte beide Arme in die Höhe. "Es gabkein Problem im Rennen, höchstens etwas beim Überrunden", sagte derSieger. "Mein Nacken ist okay, kein Grund zur Besorgnis."

    Für die44 Runden (308,176 Kilometer) benötigte Räikkönen 1:20:39,066 Stunden.Massa lag in dem weit gehend langweiligen Lauf 4,695 Sekunden zurück.Alonso hatte im teaminternen Duell um Rang drei durch ein hartesVerteidigungsmanöver gleich in der ersten Kurve La Source Hamiltonausgeknockt. Der britische Jungspund riskierte im Finale zwar alles,kam aber nicht mehr heran.

    Nach dem Europa-Finale liegt Hamiltonin der Gesamtwertung mit 97 Punkten nur noch zwei Zähler vor Alonso(95). "Ich spüre keinen Druck", versicherte der Spitzenreiter. "Die WMist sehr offen. Wenn ich die letzten drei Rennen gewinne, hab ich esgeschafft", hofft dagegen der Titelverteidiger auf eine weiterhinerfolgreiche Aufholjagd. Räikkönen (84) machte an Boden gut. "Es wirdenger im WM- Kampf. Aber Lewis und Fernando haben immer noch 13 bzw. 11Punkte Vorsprung und so nach wie vor beste Chancen", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug gelassen. Massa (77) hat keine echteTitelchance mehr. Nick Heidfeld (Mönchengladbach) bleibt als besterDeutscher Gesamtfünfter mit 56 Punkten.

    Heidfeld belegte nacheiner ordentlichen Vorstellung im Sauber-BMW den fünften Rang. Der 30Jahre alte Rheinländer konnte nie in den Kampf um einen Podestplatzeingreifen, geriet aber auch gegenüber seinen Verfolgern nie ernsthaftin Gefahr. "Das Ergebnis war das Optimum", urteilte "Quick Nick". NicoRosberg (Wiesbaden) punktete im Williams-Toyota als Sechster zumvierten Mal in Folge. Toyota-Pilot Ralf Schumacher (Kerpen) reichte esnur zum zehnten Rang. Adrian Sutil (Gräfelfing) machte in der deutlichbesseren B-Version des Spykers mit seiner beherzten Aufholjagd sechsPlätze gut und wurde 14. Sebastian Vettel (Heppenheim) musste seinenToro Rosso bereits nach neun Runden abstellen.

    Nach derRekord-Strafe gegen McLaren-Mercedes mit 100 Millionen US-DollarGeldbuße und Abzug aller Punkte war der vorzeitige Gewinn derKonstrukteurs-WM durch Ferrari nur noch Formsache. Die Scuderia (161Punkte) kann angesichts von 71 Zählern Vorsprung vor BMW-Sauber (90)bei drei noch ausstehenden Rennen nicht mehr eingeholt werden. Es istder 15. Team-Titel für die Italiener.

    Wie angespannt dasVerhältnis zwischen Alonso und Hamilton ist, zeigte sich am Start.Beide schenkten sich keinen Zentimeter und hätten sich beinahegegenseitig früh "abgeschossen". Der Spanier, der sich beiMcLaren-Mercedes immer stärker isoliert, verteidigte jedoch seinendritten Platz, indem er den ungeliebten Teamkollegen in die Auslaufzonedrängte. "Er hat mich zur Seite geschoben", beschwerte sich Hamilton.Teamchef Ron Dennis bemühte sich angesichts des Dauerzwistes zwischenden beiden Streithähnen um Schadensbegrenzung. "Das lief alles sauberab", beschwichtigte er. Zusätzliches Öl ins Feuer goss allerdingsHamiltons Vater Anthony: "Ich hoffe, dass die Stimmung für Lewis imTeam die WM entscheidet."

    Das Ferrari-Duo ging sich dagegenklugerweise fair aus dem Weg: Räikkönen konnte seine Pole-Positionproblemlos gegen Massa halten. Der Finne fuhr schnell einen Vorsprunggegenüber dem mit mehr Benzin an Bord beginnenden Brasilianer heraus.Bis zum ersten Boxenstopp blieb die Rangfolge des Spitzenquartettsunangetastet: Räikkönen vor Massa im zweiten roten Renner, dahinterAlonso vor Hamilton. Auch nach den synchron abgewickeltenReifenwechseln in der 15. bzw. 16. Runde blieb alles beim Alten. Derzweite Tankstopp nach etwa zwei Dritteln brachte ebenfalls keineVeränderungen.

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