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Frauen-Fußball: Frauen von Potsdam gewinnen gegen Männer-Team

Frauen-Fußball

Frauen von Potsdam gewinnen gegen Männer-Team

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    Archivbild Foto: Juergen Schwarz

    Serienmeister Turbine Potsdam hat sein Aushängeschild Lira Bajramaj verloren. Doch Chefcoach Schröder sieht gute Chancen für sein neu formiertes Team. Der Trainer-Oldie will den deutschen Frauen-Fußball weiter prägen, für Entschuldigungen sieht er keinen Grund.

    Einen ungleichen Test gegen Männer haben die Potsdamer Meister-Frauen schon bestanden. Jetzt will der Titelverteidiger, aber entthronte Champions-League-Sieger, mit neuem Personal einen neuen Anlauf nehmen. "Wir haben eine Mannschaft, die vor allem charakterlich zusammenpasst. Und wir sind nicht schlechter als im vergangenen Jahr", sagte Bernd Schröder, der bei Turbine nun schon in sein 41. Jahr geht, der Nachrichtenagentur dpa.

    Der mittlerweile 69-Jährige will den deutschen Frauen-Fußball auch weiterhin mitprägen, von Amtsmüdigkeit oder Rückzugs-Gedanken keine Spur. "Ziel muss es sein, wieder unter die ersten Zwei der Liga zu kommen, möglichst Meister zu werden, im Pokalfinale zu stehen und in der Champions League weit zu kommen", erklärte Schröder.

    Nach dem schockierenden WM-Aus der Nationalmannschaft im eigenen Land sieht Schröder den deutschen Frauen-Fußball beschädigt. Die gesamte Struktur müsse überdacht werden, hatte Schröder gefordert, der sich während und nach der Weltmeisterschaft zu einer Art Chefkritiker von Bundestrainerin Silvia Neid gemacht hatte.

    Für eine Entschuldigung bei DFB-Präsident Theo Zwanziger sieht der Turbine-Coach keine Basis: "Sicher kann man über einige Formulierungen sprechen. Aber in der Sache würde ich alles immer wieder so sagen", erklärte der Bundesliga-Meistertrainer von 2004, 2006, 2009, 2010 und 2011. Das will Schröder auch bei einem Vier-Augen-Gespräch Neid nochmals deutlich machen.

    Jetzt ist Schröder aber vor allem wieder als Fußball-Lehrer bei seinem Team gefragt. Fünf neue Spielerinnen hat er zum FFC Turbine geholt, darunter die schwedische WM-Teilnehmerin Antonia Göransson, Genoveva Anonma vom WM-Starter Äquatorialguinea und die niederländische Nationalspielerin Chantal de Ridder.

    Sein neues Team schickte Schröder mit Blick auf Meisterschaft, Pokal und Champions League - das jüngste Endspiel gegen Lyon hatte Turbine verloren - durch eine knallharte Vorbereitung: 80 Trainingseinheiten in sieben Wochen. Sogar gegen Männer ließ Schröder testen. Zunächst wurden die U19-Junioren vom SC 1911 Großröhrsdorf 7:1 bezwungen; dann gewannen die Potsdamer Frauen auch gegen den Männer-Kreisligisten TSV Messen mit 3:2.

    Das ungleiche Kräftemessen stufte Schröder vor allem als "Willensschulung" ein: "Das ist normal bei uns. Da können wir Sachen unter Druck probieren." Die Saison wird für die "Turbinchen" mit ihrer japanischen Weltmeisterin Yuki Nagasato, die im Heimaturlaub geheiratet hat, extrem hart: Vor allem Erzrivale FSV Frankfurt hat sich personell enorm verstärkt - unter anderen eben auch mit der Ex-Potsdamerin Bajramaj.

    Schröder ordnete den Wechsel des "Glamour-Girls" offiziell inzwischen als "nicht negativ" für Turbine ein. Als "fremdbestimmt" hatte der Trainer die Nationalspielerin in den vergangenen Monaten in Potsdam gesehen. Auch andere Stammkräfte kehrten Turbine und damit auch dem kantigen und unbequemen Schröder den Rücken: Die deutsche WM-Spielerin Josephine Henning ging gemeinsam mit Nadine Kessler zum VfL Wolfsburg. U23-Torhüterin Desiree Schumann heuerte wie Bajramaj in Frankfurt an. Jessica Wich spielt nur für den Hamburger SV, der am Sonntag (14.00 Uhr) zum Saisonstart in Potsdam zu Gast ist. dpa

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