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Bundesliga: Für diese Fußball-Spieler war es die letzte Saison

Bundesliga

Für diese Fußball-Spieler war es die letzte Saison

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    Applaus! Für diese fünf Spieler ist am Saisonende Schluss: Sebastian Kehl, Nikolce Noveski, Maik Franz und Thorben Marx. Auch Simon Rolfes (im Bild) wird seine Karriere beenden.
    Applaus! Für diese fünf Spieler ist am Saisonende Schluss: Sebastian Kehl, Nikolce Noveski, Maik Franz und Thorben Marx. Auch Simon Rolfes (im Bild) wird seine Karriere beenden. Foto: Andreas Gebert (dpa)

    Es gibt Fußball-Profis, die den Fan ein Leben lang begleiten. Erst im Rhythmus von Bundesliga, Europapokal und Länderspielen. Später dann in der Erinnerung, weil ihre sportlichen Heldentaten das Alltägliche überragen. Von denen, die sich am Samstag als Spieler vom Fußball verabschieden, war keiner so groß, dass er sich für immer ins nationale Fußball-Gedächtnis einprägen wird. Einige Abschiedszeilen aber sind sie alle wert – neben den Blumen, die der Verein am Samstag überreicht.

    Sebastian Kehl

    Nach seinem Monsterschuss kniet Sebastian Kehl auf dem Rasen und lässt sich für seinen Treffer feiern.
    Nach seinem Monsterschuss kniet Sebastian Kehl auf dem Rasen und lässt sich für seinen Treffer feiern. Foto: Friso Gentsch (dpa)

    Sportlich der Größte aus dem Quintett. Kehl hätte es zu mehr als nur 31 Länderspielen bringen können, wäre er nur ein wenig schneller gewesen. Zweikampf- und kopfballstark, spielintelligent und willensstark. Kapitän und Führungsspieler, der schwarz-gelbe Leidenschaft verkörpert. Hart gegen sich und andere, was er mit langen Verletzungspausen büßte. Der gebürtige Fuldaer war zu Beginn seiner Karriere über den SC Freiburg nach Dortmund gekommen. Ein Wechsel, der für Wirbel sorgte, weil Kehl im Sommer 2001 dem FC Bayern die Zusage für einen Wechsel bis spätestens 2003 gegeben hatte. Dafür strich er ein Handgeld in Millionenhöhe ein. Als er sich für Dortmund entschied, tobten die Bayern. Kehl entschuldigte sich bei den Bayern und zahlte das Handgeld mit Zinsen zurück. Mit dem BVB gewann der 35-Jährige drei Meisterschaften und einmal den DFB-Pokal. Jetzt, nach 17 Jahren Profi, ist Schluss. Weil Kehl nicht nur ein schwarz-gelbes Herz besitzt, sondern dazu ein schlauer Kerl ist, hat ihn der Verein über seine Spielerkarriere hinaus an sich gebunden.

    Nikolce Noveski

    Nikolce Noveski spielte elf Jahre für Mainz 05.
    Nikolce Noveski spielte elf Jahre für Mainz 05. Foto: Fredrik von Erichsen (dpa)

    Er verließ Mainz mit Tränen. Als Nikolce Noveski im letzten Heimspiel den Platz verließ, gab es kein Halten mehr. Dem harten Abwehrspieler trat das Wasser in die Augen. „Du bist das Bild von Mainz 05, Nikolce“, dankte Manager Christian Heidel dem 36-Jährigen nach elf Jahren Mainzer Dienst. Der Mazedonier war in dieser Zeit nicht nur bei gegnerischen Stürmern gefürchtet. Auch die eigenen Torhüter hatten ihre Not mit ihm. Sechsmal mussten sie sich ihm geschlagen geben. Noveski führt gemeinsam mit Manfred Kaltz die Eigentor-Schützenliste der Bundesliga an.

    Simon Rolfes

    Er stach auch fußballfernen Hausfrauen sofort ins Auge. Wenn Simon Rolfes die Tiefen der Räume durchlief, türmte sich der blonde Haarschopf, als wäre er toupiert worden. Dabei war der 33-Jährige weder als Spieler noch als Charakter besonders auf Außenwirkung bedacht. Rolfes war ein Teamplayer, wie ihn sich jeder Trainer wünscht. Eine Eigenschaft, die ihn trotz lediglich durchschnittlicher Begabung in die Nationalelf befördert hat. Dass seine Karriere nach zehn Jahren in Leverkusen mit Bayer titellos blieb, hat vor allem mit dem Klub zu tun, bei dem es auch für größere Spieler nichts zu gewinnen gab. Rolfes hätte sicher noch ein, zwei Spielzeiten dranhängen können, hat aus freien Stücken aber anders entschieden und managt zukünftig die Karrieren anderer Sportler.

    Maik Franz

    Maik Franz sieht sich als Sportinvalide.
    Maik Franz sieht sich als Sportinvalide. Foto: Jörg Carstensen (dpa)

    Dass der 33-Jährige in der nächsten Saison nicht mehr spielen würde, war schon länger klar. Insofern handelt es sich im Folgenden eher um einen sportlichen Nachruf. Bereits Anfang Januar hatte der Abwehrspieler sein unfreiwilliges Karriere-Ende verkündet: „Ab heute bin ich Sportinvalide“. „Iron Maik“, so nannte sich Herthas berüchtigtes Raubein gerne selbst. Sein Knie hatte nicht mehr mitgespielt. Einige seiner Gegenspieler, vermutete er nicht zu Unrecht, haben ihm das wohl sogar gewünscht. Franz: „Der eine oder andere wird sich bestimmt gefreut haben, dass der Idiot jetzt weg ist.“ Einer davon könnte Mario Gomez sein. „Normalerweise respektiere ich im Fußball jeden Gegenspieler. Aber dieses Arschloch? ... Er ist einfach ein unfairer Sportsmann“, hatte der Stürmer, der heute in Florenz spielt, eine sportliche Begegnung mit „Iron Maik“ zusammengefasst.

    Thorben Marx

    Mittelfeldspieler Thorben Marx von Borussia Mönchengladbach hat Adduktorenbeschwerden.
    Mittelfeldspieler Thorben Marx von Borussia Mönchengladbach hat Adduktorenbeschwerden. Foto: Roland Weihrauch (dpa)

    Nach 255 Bundesligaspielen für Hertha BSC und Mönchengladbach sagt Thorben Marx, „fällt es immer schwerer, mit den Jungen mitzuhalten“. Trotzdem hätte er gerne noch ein wenig weitergemacht. So wie in den bislang 15 Jahren seiner Laufbahn. Einsatzfreudig, laufstark, unspektakulär. Allerdings gab es für den Mittelfeldspieler kein Vertragsangebot mehr. Das hatte sich angedeutet. In der laufenden Saison hat er keine Minute gespielt. Am Ende aber wird es auch für Thorben Marx Blumen geben.

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