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Fußball-EM 2021: Wieso die türkische Fußball-Nationalelf bei der EM überraschen könnte

Fußball-EM 2021

Wieso die türkische Fußball-Nationalelf bei der EM überraschen könnte

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    Coach Senol Günes geht mit seiner türkischen Mannschaft ambitioniert in die Europameisterschaft.
    Coach Senol Günes geht mit seiner türkischen Mannschaft ambitioniert in die Europameisterschaft. Foto: Alexis Reau, Witters

    Mit der jüngsten und stärksten Mannschaft seit Jahren geht die Türkei an diesem Freitag in das Eröffnungsspiel der Fußball-Europameisterschaft gegen Italien. Die meisten Spieler im türkischen Aufgebot verdienen bei europäischen Spitzenmannschaften ihr Geld – nur einer der sieben nominierten Verteidiger spielt in der türkische Süper Lig.

    Nationaltrainer Senol Günes peilt den Sieg in der Gruppe A an, in der die Türkei außer auf Italien auf Wales und die Schweiz trifft. Die Erwartungen sind hoch, doch Günes räumt kurz vor Turnierbeginn ein, dass sein Team noch an einigen Schwächen arbeiten muss. Die Verschiebung der EM wegen der Corona-Pandemie vom vergangenen auf dieses Jahr könnte sich für die Türkei als Vorteil erweisen. Die Pause gab Günes mehr Zeit, um jüngere Spieler ins Team einzugliedern. Dabei konnte er auf viel Erfahrung zurückgreifen. Der 69-jährige Günes, der älteste Trainer bei der EM, ist für den bisher größten internationalen Erfolg der Türkei verantwortlich: Bei der WM 2002 führte er die türkische Mannschaft auf den dritten Platz.

    Legionäre bilden das Rückgrat der türkischen Mannschaft

    Nun will Günes mit der Nationalmannschaft wieder ganz vorne mitspielen. Leisten sollen das die erfolgreichen Legionäre aus europäischen Ligen, die das Rückgrat der Mannschaft bilden. In der Abwehr ruhen die Hoffnungen auf dem früheren Freiburger Caglar Söyüncü, der heute bei Leicester City spielt. Seine Karriere zeigt, wie sehr sich der türkische Fußball in den vergangenen Jahren verändert hat. In früheren Zeiten dominierten die Großen Drei des türkischen Fußballs – die Istanbuler Vereine Besiktas, Fenerbahce und Galatasaray – die Laufbahnen der Profis. Der heute 25-jährige Söyüncü dagegen kommt aus der Jugendarbeit des Vereins Altinordu in seiner Heimatstadt Izmir an der Ägäis und ging ohne Zwischenstopp in Istanbul direkt ins Ausland.

    Auch der Mittelfeld-Star Hakan Calhanoglu war noch nie bei einem der großen Istanbuler Klubs unter Vertrag. Der in Mannheim geborene Calhanoglu spielte in Karlsruhe, Hamburg und Leverkusen, bevor er 2017 zum AC Mailand ging. Nun sucht er einen neuen Verein – nach Medienberichten interessiert sich unter anderem Manchester United für den 27-Jährigen. Auch Mittelstürmer und Mannschaftskapitän Burak Yilmaz spielt im Ausland: Seine Tore verhalfen der Mannschaft von Lille OSC in der vergangenen Saison zur französischen Meisterschaft. Im Sturm wird der 35-jährige Veteran Yilmaz unter anderem von Söyüncüs Kollegen aus Leicester, Cengiz Ünder, unterstützt.

    Die Türkei besiegte in der EM-Qualifikation Weltmeister Frankreich

    In der EM-Qualifikation zeigte Günes’ Truppe zeitweise, was in ihr steckt. Sie kassierte nur drei Tore und schlug Weltmeister Frankreich 2:0. In der Qualifikation für die WM 2022 besiegten die Türken die Niederlande mit 4:2. Neben Licht gab es allerdings auch Schatten. Bei der Nations League im vergangenen Jahr waren die türkischen Auftritte durchwachsen. Die unsteten Leistungen sind ein Problem für Günes – das Fußballmagazin Four Four Two kommentierte, die Türkei spiele wie „Jekyll und Hyde“.

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