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Fußball: FSV Mainz trennt sich von Trainer Sandro Schwarz

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FSV Mainz trennt sich von Trainer Sandro Schwarz

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    Der FSV Mainz 05 hat sich von Cheftrainer Schwarz getrennt.
    Der FSV Mainz 05 hat sich von Cheftrainer Schwarz getrennt. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

    Am Ende hatte wohl auch Sandro Schwarz ein Einsehen: So konnte es beim FSV Mainz 05 nicht weitergehen! Am Tag nach dem 2:3 gegen Aufsteiger Union Berlin musste der Fußball-Lehrer seinen Posten als Cheftrainer beim Bundesliga-16. räumen - "einvernehmlich", wie es von Vereinsseite hieß.

    Normalerweise ist das eine Floskel im Profigeschäft, doch die Hire-and-Fire-Kultur ist den Rheinhessen eigentlich zuwider. Und Schwarz gilt als ein Kind des Vereins und der Stadt.

    Via Twitter teilte der selbst ernannte Karnevalsverein 24 Stunden vor dem Start in die fünfte Jahreszeit mit: "Das ist das Ergebnis von intensiven Gesprächen am Samstagabend und Sonntagmorgen." Beim Liga-Konkurrenten 1. FC Köln hatte am Samstag Chefcoach Achim Beierlorzer gehen müssen. Zuvor hatten sich der FC Bayern München und Niko Kovac getrennt.

    Schwarz ist in Mainz geboren und spielte für die 05er

    Der Vertrag von Schwarz, der seit Mai 2017 im Amt war, lief ursprünglich bis zum 30. Juni 2022. Der 41 Jahre alte gute Freund von Jürgen Klopp wird im Gegensatz zu Liverpools Startrainer und auch Thomas Tuchel, der über Borussia Dortmund bei Paris Saint-Germain landete, zumindest im Moment keine internationale Trainerkarriere von Mainz aus starten.

    Schwarz ist in der Stadt geboren, spielte einst auch als Profi bei den Nullfünfern und coachte vor dem Aufstieg zum Bundesligatrainer die U19 sowie die zweite Mannschaft des FSV. "Ich habe keine Furcht", hatte Schwarz zur aufkommenden Trainerdebatte am Samstagabend noch gesagt. Auch Sportvorstand Rouven Schröder wollte unmittelbar nach dem Abpfiff keine öffentliche Trainerdebatte lostreten: "Ich möchte nicht jede Woche ein Plädoyer halten."

    Doch hinter den Kulissen wurde Tacheles geredet - mit bekanntem Ausgang. Am Ende galt Schröders Credo auch für Schwarz: "Der Verein steht über allem." In der Länderspielpause muss sich der Club nun neu sortieren. Momentan ist völlig offen, wer am 24. November in der Partie bei der TSG 1899 Hoffenheim auf der Mainzer Bank sitzt.

    In der Saison 2017/18 hatte Schröder im Abstiegskampf noch an Schwarz festgehalten - der Coach zahlte das Vertrauen damals mit dem Klassenverbleib zurück. Dieses Mal war sein Kredit nach dem 0:8-Debakel bei RB Leipzig vor einer Woche - der höchsten Pleite der Clubgeschichte in der Bundesliga - und der Heimpleite gegen Union früher aufgebraucht. Der Verein sah sich zum Handeln gezwungen.

    Acht Niederlagen nach elf Spielen - noch nie waren die Mainzer so schlecht

    Nach elf Spieltagen stehen die Mainzer mit lediglich neun Punkten und einem miserablen Torverhältnis von 12:30 auf dem Relegationsplatz. Acht Niederlagen hatte der Verein zu diesem Zeitpunkt noch nie im Oberhaus kassiert.

    Zudem erweckte die Mannschaft zuletzt den Eindruck, dem Abstiegskampf weder fußballerisch noch mental gewachsen zu sein - auch wenn Schröder betonte, er sei "hundertprozentig" davon überzeugt, dass der Kader bundesligatauglich sei. Kapitän Daniel Brosinski sprach nach der Partie gegen Berlin von einem "totalen Versagen von allen auf dem Platz".

    Auch der Unmut der Fans war nicht zu überhören und übersehen. Nach dem Abpfiff hatten Ordner nur mit Mühe einige erboste Anhänger einfangen können, die über den Zaun geklettert waren. Bekommen die Mainzer nicht schnell die Kurve, dürfte es ein heißer Herbst werden. (dpa)

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