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Scharlachrennen Nördlingen: Hochkarätiger Pferdesport begeistert

Scharlachrennen Nördlingen

Hochkarätiger Pferdesport begeistert

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    Hochkarätiger Pferdesport begeistert
    Hochkarätiger Pferdesport begeistert Foto: Frieler

    Von Andrea Bogenreuther Nördlingen - Der zurückhaltende Marcus Ehning zeigte fast einen Gefühlsausbruch, als er nach dem letzten Hindernis und der schnellsten fehlerfreien Runde im Stechparcour mit geballter Becker-Faust über die Kaiserwiese galoppierte.

    Auf der bayerischen Stute Sabrina sicherte sich der zweimalige Weltcup-Sieger und Nationenpreisreiter hauchdünn den Sieg im Großen Preis beim Nördlinger Scharlachrennen vor Felix Haßmann und Janne-Friederike Meyer. "Hier war ich sicher nicht zum letzten Mal", hatte Marcus Ehning schon vor der wichtigesten Prüfung des neu gestalteten Drei-Sterne-CSI verkündet, als Titelverteidiger dürfte er sich ein Gastspiel im nächsten Jahr erst recht nicht entgehen lassen.

    "Ich wusste, dass Marcus Ehning mich noch schlagen kann, aber ich bin trotzdem zufrieden", fand sich Felix Haßmann, der mit dem Sonderpreis des erfolgreichsten Nachwuchsreiters ausgezeichnet wurde, schnell mit Platz zwei und den knapp zwei Sekunden Rückstand ab. Schließlich gehörten die Haßmann-Brüder ebenfalls zu den großen Nördlinger Gewinnern.

    Toni Haßmann hatte auf Queen Lisa das Finale der mittleren Tour und 5000 Euro Preisgeld gewonnen, Felix legte mit einem Sieg in der Internationalen Punktespringprüfung nach. Die Krone des erfolgreichsten Reiters des Nördlinger Scharlachrennens aber sicherte sich Marcus Ehing mit drei Siegen.

    Für die Veranstalter war sein Erfolg im Großen Preis schließlich auch das Sahnehäubchen auf eine gelungene viertägige Turnierveranstaltung. Erstmals präsentierte sich die Nördlinger Kaiserwiese den rund 8500 Zuschauern in einem völligen neuen Outfit. Der Turnierplatz wurde von vier Seiten mit Zuschauerbereichen eingerahmt, der Boden verbessert, das Preisgeld 180.000 Euro erhöht und hochklassige Reiter aus dem In- und Ausland angeworben.

    "Aus dem riesigen Platz wurde ein Reitstadion, das Eleganz vermittelt", stellte Nördlingens Oberbürgermeister Hermann Faul erfreut fest. "Mit dieser Professionalisierung ist das Nördlinger Turnier auf einem guten Weg gebracht, allerdings bin ich noch nicht so glücklich über die Zuschauerresonanz", merkte Faul an. Doch er weiß ebenso wie die Turnierorganisatoren der Scharlachrennen GmbH um Turnierchef Hans Günter Winkler, dass es noch ein bis zwei Jahre dauern wird, bis die Veränderungen endgültig ihre Wirkung zeigen.

    Trotzdem gab es überall erfreute Mienen. "Die Reiter und die Veranstalter sind zufrieden. Alles ist top gelaufen, auch wenn es natürlich immer einige Kleinigkeiten gibt, die man besser machen kann. An diesen Baustellen werde wir für das nächste Jahr arbeiten", zog auch Mitgesellschafter Siegfried Mitzel im Namen der Nördlinger Gastgeber eine positive Bilanz.

    Während bei den Springreitern klangvolle Namen die Start- und Ergebnislisten zierten, fristete die zweite Disziplin, die Dressur, nach der Umgestaltung eher ein Mauerblümchendasein. So wurden die großen Prüfungen zu einem bayerischen Zweikampf zwischen Uwe Schwanz (RV Oberland Thann) und Rudolf Widmann (Reitakademie München). Schwanz gewann auf der Stute Salome sowohl den Intermediaire II als auch den Kurz Grand Prix. Traurig für dessen Zuschauer, dass von 16 angekündigten Startern letztlich nur vier die Prüfung absolvierten.

    Großen Publikumszuspruch gab es dagegen bei der Fohlenaukton, bei der 60 ausgewählte Fohlen für 456.000 Euro unter den Hammer kamen. Volles Haus dann natürlich auch beim traditionellen Scharlachrennen. Hier gelang Bianca Heger (Augsburger PSV) aus Langerringen der Hattrick. Bereits zum dritten Mal gewann sie auf ihrem selbst gezüchteten Pferd Alfa Course die scharlachrote Satteldecke bei Rennen rund um den Turnierplatz.

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