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Ingolstadt feiert - Hansa steht vor Totalumbruch

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Ingolstadt feiert - Hansa steht vor Totalumbruch

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    Ingolstadt feiert - Hansa steht vor Totalumbruch
    Ingolstadt feiert - Hansa steht vor Totalumbruch Foto: DPA

    Die Akteure des FC Hansa Rostock gaben dagegen nach dem erstmaligen Absturz in die Drittklassigkeit - wie zuvor auf dem Platz - ein Bild des Jammerns ab. Der eigene Slogan der Hanseaten "Unsinkbar seit 1965" ist nicht mehr treffend. "Ich bin down, enttäuscht, wütend - alles, was die Gefühlspalette hergibt. So traurig war ich noch nie", sagte ein sichtlich mitgenommener Hansa- Trainer Marco Kostmann nach der 0:2-Pleite im Relegations-Rückspiel mit leiser Stimme.

    Sein Gegenüber Michael Wiesinger zeigte Mitgefühl. "Bei aller Freude über den Wiederaufstieg - ich weiß, wie dem FC Hansa jetzt zumute ist. Ich wünsche den Rostockern eine schnelle Rückkehr in die Bundesliga", sagte der Ingolstädter Coach und verzichtete "wegen der gedrückten Stimmung in Rostock" auf jegliche Spielanalyse. Die war auch nicht notwendig, denn selbst die 15 000 Hansa-Anhänger in der Arena hatten zuvor gesehen, wer in diesen entscheidenden 90 Minuten die bessere Mannschaft war.

    "Wir haben immer an uns geglaubt, deshalb sind wir auch sofort wieder aufgestiegen", sagte FCI-Abwehrspieler Andreas "Zecke" Neuendorf (35), der seine Profi-Laufbahn mit dieser Partie beendete. Doppeltorschütze Fabian Gerber (8./78.) meinte: "Es tut mir zwar leid für Hansa, aber ehrlich gesagt, so einfach hatten wir uns das nicht vorgestellt."

    Schon deshalb wurde intensiver als geplant gefeiert. Als die Mannschaft gegen 02.00 Uhr in Ingolstadt-Manching landete, erwarteten zahlreiche Fans auf dem Rollfeld ihre Helden. Anschließend wurde im Zelt im Stadion, wo es ein Public Viewing gegeben hatte, weitergefeiert. Doch mit dem SSV Jahn Regensburg wartet im Halbfinale des bayerischen Landespokals gleich die nächste Aufgabe. "Wir werden mit einer gemischten Mannschaft antreten, aber geschlossen", sagte der Sportliche Leiter, Harald Gärtner. Pläne, wie es weitergehen wird, wollte er noch nicht preisgeben.

    Wasserdichte Pläne für die Zukunft hat der FC Hansa nach der trostlosen Vorstellung seiner Mannschaft aber auch nicht. "Außer Walke könnt ihr alle gehen", skandierten die Hansa-Fans und ehrten somit den besten Spieler der abgelaufenen Saison. Der Weggang von Torhüter Alexander Walke scheint jedoch beschlossene Sache zu sein. Die Pfiffe der Fans galten aber ebenso Vorstand und Aufsichtsrat, die die desaströse Personalpolitik der vergangenen Jahre zu verantworten haben.

    Mit einem seit Wochen propagierten Totalumbruch soll jetzt an der Küste ein durchaus möglicher weiterer Absturz verhindert werden. Allein die Tatsache, dass der Etat in der 3. Liga von 15 auf sieben Millionen Euro sinken wird und der Verein zudem noch einen millionenschweren Schuldenberg vor sich herschiebt, verdeutlicht die Schwierigkeit dieses Unterfangens. Ganz abgesehen davon, dass eine ganze Region ein Aushängeschild verloren hat.

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