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Interview
24.12.2019

Als sich Kürten und Trappatoni in den Armen lagen

Dieter Kürten war bekannt dafür, gefühlvoll mit seinen Gesprächsgästen umzugehen.
Foto: Paul Zinken, dpa (Archiv)

Der ehemalige Moderator Dieter Kürten (84) spricht über sein letztes Interview mit Bayern-Trainer Trappatoni, sein Weihnachtsfest und das ZDF-Sportstudio.

Mit 375 Einsätzen beim "Aktuellen Sportstudio" führt Dieter Kürten (84) die Rangliste der Moderatoren des ZDF-Klassikers an. Obwohl schon gut ein Jahrzehnt im Ruhestand, hat seine Popularität kaum abgenommen. Im Interview, geführt an seinem Wohnort Wiesbaden, erzählt er nicht nur von speziellen Momenten und besonderen Menschen aus seiner beruflichen Karriere, sondern auch von seinem ausgeprägten katholischen Glauben und weihnachtlichen Erlebnissen.

Herr Kürten, welche Erinnerungen haben Sie an Weihnachten in Ihrer Kindheit?

Dieter Kürten: Kurz vor dem Fest 1942 zerstörte eine Luftmine bei uns in Duisburg viel, auch alle Geschenke verbrannten. Das weiß ich nur aus Erzählungen. Erinnern kann ich mich, dass ich einmal mit einem Kinderluftgewehr Kugeln vom Weihnachtsbaum geschossen habe. Zwar gab es keine Hiebe, aber es war schon ein ernstes Ereignis.

Schwere Zeiten ohne Überfluss.

Kürten:  Meine beiden Brüder und ich hatten das große Glück, dass unsere Großeltern eine Bäckerei besaßen. Brot war immer da. Hunger mussten wir nie leiden. Das war mehr als die halbe Miete.

Wie begehen Sie das Fest heute?

Kürten: In Familie, wir kommen mit Kindern und Enkelkindern zusammen. Schon seit Jahren schenken wir einander nichts mehr – die Kinder ausgenommen, aber auch für sie gibt es nur Kleinigkeiten.

Wie empfinden Sie die generelle Hektik?

Kürten:Ich halte oft inne. Ruhe suche ich auch in der Kirche. Sonntags immer, manchmal in der Woche. In der Bonifatiuskirche gibt es dann einen Gottesdienst. Es ist richtig schön, eine Stunde für sich allein zu haben. Zusammen mit ein paar anderen. Es gehen ja leider nicht mehr so viele Leute in die Kirche.

Innehalten heißt?

Kürten: Besinnen und Dank sagen. Daran gemessen, dass ich im April 85 werde, geht es mir richtig gut. Vor allem, weil ich mich von meinem Absturz von 2011 erholt habe, bei dem ich wie vom Blitz getroffen auf der Straße lag. Glücklicherweise hat eine reizende Marokkanerin angefangen, mich bis zum Eintreffen der Notärzte wiederzubeleben. Und glücklicherweise habe ich keine bleibenden Schäden davongetragen. Mir ist es ein Leben lang gut gegangen. Vor allem, wenn ich meine Ausgangsposition als Kriegskind bedenke. Das ist regelmäßig großen Dank wert.

Der Glaube hat Sie geprägt?

Kürten: Er war immer der Mittelpunkt meines Lebens. Meine Großmutter hat mich herangeführt, nicht gedrängt, aber aufmerksam gemacht, das nicht zu vernachlässigen. Im katholischen Glauben habe ich einen Haltepunkt gefunden. Auch glaube ich an das Leben nach dem Tod. Fragen Sie nicht, wie ich mir das vorstelle!

Wäre aber interessant!

Kürten: Jedenfalls nicht so, dass Vater, Sohn und Heiliger Geist nebeneinandersitzen und auf mich warten. Nein, ich stelle mir vor, dass wir völlig frei von irgendwelchen Belastungen, Verpflichtungen und Hektik in einer glückseligen Gelassenheit in Gottes Nähe leben dürfen.

Wie hat sich Ihr Alltag im Ruhestand entwickelt?

Kürten: Oft hört man, dass Menschen plötzlich unter der neuen Situation leiden, wenn sie in Pension gehen. Es heißt immer, man solle sich rechtzeitig ein Hobby zulegen. Ein solches Hobby habe ich nicht! Von Langeweile aber keine Spur! Was ich noch alles lesen will! Gerne würde ich wieder richtig Klavier spielen. Das konnte ich mit 15, 16 Jahren ganz gut. Wenn ich nun Lust habe, klimpere ich zu Hause auf dem Klavier eine Stunde. Nie habe ich das Gefühl: Wie einsam ist es geworden!

Auch häufige TV-Einladungen zeigen anhaltende Popularität. Die Art Ihrer Moderation kam an.

Kürten: Menschen, die ins "Sportstudio" kamen, habe ich versucht, als Gäste zu behandeln. Damals waren Sportler in Sorge, vorgeführt zu werden. Sie waren weniger redegewandt als heute, da Sportler jetzt öfter gefragt, besser geschult, sicherer und pfiffiger sind. Mit gewonnenem Vertrauen, mit Behaglichkeit ließen sich auch härtere Themen ansprechen. Naturgegeben war für mich aber die Grenze, niemandem wehtun zu wollen im Sinne von bloßstellen – der "Weichspüler", weil ich mich an Menschen sanfter heranschlich.

375 Mal das Sportstudio: Dieter Kürten.
Foto: Georg Wendt, dpa

"Kreuzbrav" meinte damals der Spiegel.

Kürten: Und Bild: die deutsche Antwort auf Mutter Teresa.

Wie hat sich das Verhältnis zwischen Journalisten und Stars entwickelt?

Kürten: Früher war die Duzerei ungern gehört. Es hatte aber nichts Kumpelhaftes, sondern lag an langjähriger Bekanntschaft. Heute wollen Interviewer kritischer sein und deutlich machen, dass sie keine Verbrüderung anbieten. Mich stört es nicht, wenn Journalist und Star sich duzen.

Kürtens Vater wollte nicht, dass sein Sohn den "Hallodri-Beruf" Journalist ergreift

Das ZDF – Ihr Glücksfall?

Kürten: Mein Vater, selbst bei der Rheinischen Post, wollte nicht, dass ich den "Hallodri-Beruf" Journalist ergreife. Bäcker wäre ich gerne geworden. Mein Opa hat aber verdeutlicht, dass diese Arbeit morgens um drei Uhr beginnt. So wurde ich zunächst Kaufmann. Am Grab meines Vaters – er starb mit 43 Jahren, unsere Mutter mit 53 – sprach mich einer seiner Kollegen auf meinen ursprünglichen Berufswunsch an. Erste journalistische Gehversuche habe ich in der Pressestelle der Mannesmann Hüttenwerke in Duisburg unternommen. Ich durfte schreiben, fotografieren und filmen, es gab dort schon eine 16-Millimeter-Kamera. 1963 startete das ZDF, wobei ich keine Vorstellung hatte, was genau ich dort machen wollte. Trotzdem: Hingehen und mal gucken! 1967 sagte Uly Wolters, Leiter der Sportstudio-Redaktion: Am Samstag moderierst Du! Ganz katastrophal war das erste Mal wohl nicht.

In einem anderen TV-Zeitalter, noch schwarz-weiß.

Kürten: ZDF-Sportchef Wim Thoelke nannte das "Sportstudio" eine Unterhaltungssendung mit stark sportlichem Charakter. Wie genau das funktionieren sollte, wussten wir anfangs nicht. Aber es war eine Spielwiese, auf der wir uns ausprobieren konnten. Samstagabends um zehn Uhr mussten wir anderes anbieten als reine Sportfakten. Als Kontrapunkt zur "Sportschau", es gab ja nur diese beiden Angebote. Das ist dem "Sportstudio" über mehr als 50 Jahre gelungen.

Wie die Torwand gehört zur "Sportstudio"-Geschichte, dass 1971 ein Schimpanse der Gattin von Schwimm-Olympiasieger und "Tarzan" Johnny Weissmüller die Perücke vom Kopf riss.

Kürten: Als das passierte, schaute ich mit ihr gerade in ein Buch, dachte dann: Eben sah sie doch noch ganz anders aus! Eine Sensation. Alle wollten Bilder, aber ausnahmsweise war kein Fotograf im Studio. Daher wurden aus dem Mitschnitt Fotos für Zeitungen kopiert.

Beckers Ex-Trainer fing an zu weinen - und Kürten auch

Welche Sendungen waren noch besonders?

Kürten: Ein Gespräch mit Günther Bosch, nachdem sich Boris Becker von ihm als Trainer getrennt hatte. Ob er zurückgehen würde, wenn Boris anriefe? Da fing er an zu weinen. Ich auch. Bosch wäre zu Fuß gelaufen. Schön war auch eine Nummer mit Giovanni Trapattoni. Nach dem Pokalfinale 1998, das die Bayern gegen Duisburg 2:1 gewannen, wurde das "Sportstudio" aus Berlin gesendet. Im Interview mit Trapattoni, für den es das letzte Spiel seiner zweiten Bayern-Zeit war, fiel er mir um den Hals. Eine Vereinigung von Glück und Trauer. Wir lagen uns in den Armen, beide Tränen in den Augen. Köstlich!

Anekdoten gibt es sicher auch aus Zeiten, in denen Fußball mit nur einer Kamera aufgenommen wurde.

Kürten: Einmal wurde ich im Stadion durch einen Wolkenbruch klitschnass. Meine einzige trockene Kleidung war ein Schlafanzug, den ich anzog. Los ging es im Regen, um die Filmkassetten per Pkw in die Kopieranstalt zu bringen. Bei schlechter Sicht habe ich die Autobahnausfahrt verpasst. Rückwärtsgang rein - da stand die Polizei. Die Beamten erkannten mich und sagten: "Herr Kürten, dass Sie auf der Autobahn nicht rückwärts fahren dürfen, wissen Sie. Wir aber würden gerne wissen, warum Sie im Schlafanzug am Steuer sitzen. Heute wäre das eine fette Schlagzeile!

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