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Interview
02.07.2021

DOSB-Vorstandschefin Rücker: "Imageschaden wird uns lange beschäftigen"

Veronika Rücker ist die Vorstandsvorsitzende des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).
Foto: Frank Rumpenhorst, dpa (Archivfoto)

Erstmals nach der Brief-Affäre um Präsident Alfons Hörmann gibt die Vorstandschefin des DOSB ein Interview. Sie spricht über Risse im Verband, die Herausforderungen nach Corona und die Spiele in Tokio.

Frau Rücker, verfolgen Sie die Fußball-EM?

Veronika Rücker: Natürlich.

Welche Gedanken gehen Ihnen durch den Kopf, wenn Sie sehen, dass die Uefa sich um die Corona-Pandemie nicht groß schert?

Rücker: Auf der einen Seite schlägt mein Herz höher, weil wir wieder Sport mit Zuschauern und großer Emotionalität erleben können. Auf der anderen Seite sollte die Gesundheit der Bevölkerung immer an erster Stelle stehen. Wir müssen alles dafür tun, dass wir Öffnungsperspektiven, die wir uns mühsam erarbeitet haben, nicht wieder gefährden.

Fühlt sich der Sport abseits des Profifußballs als einer der großen Verlierer der Pandemie?

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Rücker: Es liegt eine extrem harte Zeit hinter uns, die noch nicht überstanden ist. Aber ich würde nicht sagen, dass wir die größten Verlierer sind. Stattdessen haben wir einen sehr solidarischen Beitrag zur Bewältigung der Pandemie geleistet. Ich bin beeindruckt, wie diszipliniert sich unsere 90000 Vereine an die Regeln gehalten haben.

Diese sind zuletzt gelockert worden.

Rücker: Darüber sind wir sehr erleichtert. In unseren Vereinen war der Wunsch deutlich spürbar: Lasst uns endlich wieder unseren Sport anbieten und Gemeinschaft erleben.

Wie viele Mitglieder hat die Pandemie den DOSB gekostet?

Rücker: Wir gehen davon aus, dass wir von den 27,8 Millionen Mitgliedern eine Million verloren haben. Das Problem dabei sind nicht so sehr die Austritte, sondern fehlende Eintritte. Wir haben in den vergangenen 15 Monate quasi keine neuen Mitglieder gewonnen. Vor allem Kinder und Jugendliche fehlen uns.

Wie sehr schmerzt das?

Rücker: Sehr. Denn es kommt ja noch etwas hinzu: Wir können nicht absehen, was die Pandemie mit Ehrenamtlichen, Trainern und Übungsleitern gemacht hat. Ob diejenigen, die das breite Vereinsangebot erst ermöglichen, künftig noch zur Verfügung stehen. Unser einmaliges Sportsystem lebt vom ehrenamtlichen Engagement.

Weniger Angebote würde weniger Mitglieder bedeuten – droht da zusätzlich eine Kündigungswelle?

Rücker: Absolut. Wir können aktuell nicht sagen, dass eine Million weniger schon das Ende der Fahnenstange sind. Wenn von den acht Millionen Ehrenamtlichen nur zehn Prozent nicht weitermachen, wird sich das dauerhaft massiv auswirken.

Der DOSB hat deshalb die Kampagne „Comeback der Bewegung“ an den Start gebracht.

Rücker: Richtig. Mit dieser Aktion weisen wir darauf hin, wie wichtig Sport und Bewegung in der Nach-Corona-Zeit sind. Und wir zeigen, wie wertvoll die Angebote unserer Vereine sind.

Reichen ein paar pfiffige Plakate und coole Sprüche, um auf den Stand zu kommen, den der Sport vor der Pandemie hatte?

Rücker: Sicher nicht. Es braucht zahlreiche Maßnahmen und Aktivitäten der Vereine und Verbände gleichzeitig. Die Kampagne ist dabei nur ein Bestandteil.

Welche Folgen hat die lange Zeit der Bewegungslosigkeit für die Gesellschaft?

Rücker: Dieser Stillstand in den Vereinen hat Auswirkungen auf Integration, Inklusion und natürlich die Gesundheit. Wenn man der Corona-Krise überhaupt etwas Gutes abgewinnen kann, dann die vielfach neugewonnene Erkenntnis, wie wichtig unsere Sportvereine sind. Die Vielfalt unserer Strukturen in Sportdeutschland zu sichern ist genauso wichtig wie das Entsenden einer deutschen Olympiamannschaft nach Tokio.

Foto: -/kyodo/dpa

Schöner Übergang. Was erwarten Sie von den Sommerspielen in Japan?

Rücker: Am wichtigsten ist, unser Team D sicher dorthin und gesund wieder nach Hause zu bringen. Sportliche Erwartungen will ich an die Spiele nicht knüpfen. Der Medaillenspiegel spielt für uns diesmal eine untergeordnete Rolle.

Auch sonst werden es völlig andere Olympische Spiele. Was sagen die Athleten zu den Restriktionen?

Rücker: Alle wissen, dass wir uns bei diesen Spielen auf einem sehr schmalen Grat bewegen. Wenn Sie die Athletinnen und Athleten fragen, ist die eindeutige Antwort: „Lieber unter diesen zweifelsohne schwierigen Bedingungen als keine Olympischen Spiele. Wir wollen unseren Lebenstraum verwirklichen.“

Wie hoch wird die Impfquote im deutschen Team sein?

Rücker: Ich gehe davon aus, dass sie höher sein wird als die von IOC-Präsident Thomas Bach für alle Teilnehmer prognostizierten 84 Prozent.

Wird DOSB-Chef Alfons Hörmann der Leiter der deutschen Delegation in Tokio sein?

Rücker: Ja. Die Delegationsleitung bei Olympischen Spielen übernimmt unser Präsident.

Alfons Hörmann stand zuletzt ach der anonymen Kritik von DOSB-Mitarbeitern an seinen Führungsqualitäten stark unter Beschuss und hat angekündigt, im Dezember nicht mehr als Präsident zu kandidieren. Seine Fürsprecher sehen eine Kampagne gegen ihn. Sie auch?

Rücker: Darüber lässt sich nur spekulieren. Allerdings bin ich schon überrascht, welche Dynamik sich in den letzten Wochen entwickelt hat. Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass ein intaktes Sportsystem innerhalb von acht Wochen so intensiv infrage gestellt wird. Das ist besorgniserregend.

Inwiefern?

Rücker: Es ist doch bemerkenswert, dass ein anonymes Schreiben eine solche Lawine auslösen kann, die immer mehr Fahrt aufnimmt und nicht zu stoppen ist.

Welche Fehler hat der DOSB gemacht, als es galt, sich der Lawine entgegenzustellen?

Rücker: Diese Frage beschäftigt mich Tag und Nacht, und natürlich passieren in solch einer Krisensituation auch Fehler. In den ersten vier Wochen, als die Ethikkommission die Vorwürfe untersucht hat, haben wir die Sache bewusst nicht kommentiert. Dadurch, dass es keine Gegendarstellung von uns gab, haben sich Eindrücke verfestigt, die nachträglich nur schwer zu relativieren oder korrigieren sind. Der dadurch entstandene Imageschaden für den gesamten organisierten Sport, für den DOSB und seinen Präsidenten wird uns noch einige Zeit beschäftigen.

Stand beim DOSB in der Kritik: Alfons Hörmann.
Foto: Ina Fassbender/AFP Pool/dpa

Wie tief ist der Riss zwischen Hörmann-Gegnern und -Befürwortern innerhalb des DOSB?

Rücker: Wir arbeiten intensiv daran, auf allen Ebenen schnell wieder zu einer bewährten und vertrauensvollen Zusammenarbeit zurückzukommen. Und natürlich erledigen wir auch aktuell all unsere Aufgaben in hoher Qualität und Teamorientierung. Etwas anderes können und wollen wir uns nicht erlauben.

Aber den Riss gibt es doch seit der Veröffentlichung des anonymen Schreibens und des Vorwurfs, dass beim DOSB in einem „Klima der Angst“ gearbeitet werde.

Rücker: Wir spüren Unsicherheiten und eine gewisse Entfremdung, was dadurch, dass ein großer Teil unserer Mitarbeitenden im Homeoffice ist, nicht einfach zu beheben ist. Wir alle wollen, dass ein positiver Prozess in Gang kommt.

Die Ethikkommission hat Alfons Hörmann in vielen Details entlastet, aber zugleich einige wesentlich weitergehende Vorwürfe formuliert – zum Beispiel, dass das Verhältnis des DOSB zu vielen anderen Organisationen stark belastet ist. Wie sehr hat Sie das überrascht?

Rücker: Sehr, weil damit ein ganz anderer Sachverhalt auf den Tisch kam und wir das auch anders wahrnehmen.

IOC-Boss Bach goss reichlich Öl ins Feuer. Wie sehen Sie seine Rolle?

Rücker: (überlegt lange) Dazu möchte ich mich nicht äußern.

Wie geht es weiter beim DOSB? Was muss die neue Chefin oder der neue Chef mitbringen?

Rücker: Ein sehr umfangreiches Portfolio. Den Interessensausgleich unter den verschiedenen Partnern, die auf den DOSB einwirken und Erwartungen an ihn stellen, zu gewährleisten ist eine große Kunst.

Ist das von einer Person überhaupt zu leisten?

Rücker: Das ist eine berechtigte Frage. Es ist auf jeden Fall eine größere Herausforderung, als viele vermuten. Auf der einen Seite Interessensvertreter zu sein, auf der anderen Seite aber auch Gestalter und Steuerer. Das sind Rollen, die in der Komplexität womöglich gar nicht in Einklang zu bringen sind.

Wie hat Alfons Hörmann diese Aufgabe aus Ihrer Sicht gelöst?

Rücker: Sehr gut. Alfons Hörmann hat für den DOSB viele wichtige Weichen gestellt, wie die Leistungssportreform mit vielen Mehrwerten für den nationalen Spitzen- und Nachwuchsleistungssport. Wir stehen aus meiner Perspektive hervorragend da. Alfons Hörmann hat dem DOSB und Sportdeutschland sehr gutgetan. Er hinterlässt einen bestens aufgestellten Verband.

Gibt es schon Nachfolgekandidaten?

Rücker: Ich denke, dass es sinnvoll ist, zunächst sehr genau zu klären, wer für die Aufgabe infrage kommt. Das dürfte nicht einfach werden.

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