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FC Augsburg: Der FCA ist auf dem besten Weg, seinen Markenkern zu verlieren

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Der FCA ist auf dem besten Weg, seinen Markenkern zu verlieren

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    Der FC Augsburg hat in der Fußball-Bundesliga wohl noch nie so turbulente Zeiten erfahren.
    Der FC Augsburg hat in der Fußball-Bundesliga wohl noch nie so turbulente Zeiten erfahren. Foto: Ulrich Wagner

    Es hätte für einen abstiegsgefährdeten Bundesligisten wie den FC Augsburg zweifellos eine näherliegende Personalentscheidung gegeben, als einen weiteren Trainer-Assistenten zu verpflichten. Beispielsweise einen treffsicheren Stürmer, einen Mittelfeldstrategen oder Verteidiger. Nur – wenn möglich – keinen Torhüter. Aber was heißt schon Assistent, wenn es sich um Jens Lehmann handelt? Die spektakulärste Fußball-Figur, die sich zum Assistenten machen ließ.

    Lehmann, der Unbequeme, der Querkopf, der Alpha-Keeper und Fußball-Erklärer im TV. Lehmann, ein Zuarbeiter und Hütchen-Aufsteller? Sicher nicht. Ihn als Co-Trainer zu präsentieren ist der Not geschuldet, eine Funktionsbezeichnung zu finden, um Chefcoach Manuel Baum nicht völlig vor den Kopf zu stoßen. Dessen Tage beim FCA sind gezählt. Was jeder bedauern muss, der seine Entwicklung beobachtet hat. Er ist jetzt Trainer auf Abruf. Sein Nachfolger ist bereits installiert – auch eine Art von Transparenz.

    In Lehmann, dem klugen Kopf, der als Spieler seltsame Dinge unternommen hat. Der sich als Mischung aus Oliver Kahn und Mario Basler mit kurzer Zündschnur unübertroffene fünf Platzverweise für einen Bundesliga-Torhüter eingetragen hat. Dieser Lehmann also soll nun die taumelnde Truppe wieder auf Kurs bringen. Ein Fußball-Fachmann, zweifellos. An fußballerische Expertise hat es dem FCA aber nie gefehlt. In Augsburg ist wenig finanzieller Raum für falsche Entscheidungen. Auf dieser Grundlage ist jener Geist entstanden, der den Klub zuletzt acht Jahre oben gehalten hat. Dazu gehören Arbeit, Leidenschaft, Hingabe, aber auch Fairness. Dieser Geist verflüchtigt sich, seit Spieler den Eindruck erwecken, mehr Zeit im Tattoo-Studio als auf dem Trainingsplatz zu verbringen, kommen und gehen zu können, wann sie wollen. Seit die Zuschauer nicht mehr das Gefühl haben, die Spieler geben alles. Seit mit unfairen Hampeleien der gegnerische Elfmeterschütze irritiert wird. Seit ein Ballverlust mit Abwinken und Stehenbleiben kommentiert wird.

    Der Markenkern des FCA bröckelt

    Das Gegenteil davon war bislang Markenkern des FCA. Ihn zu retten, hat der Verein nun spät die Zügel angezogen. Hinteregger mag ein aufrechter Kerl sein. Den Trainer derart anzuschießen muss Konsequenzen haben. An anderen Tagen wäre besagter Markenkern wertvoller als ein paar Punkte mehr oder weniger auf dem Konto. Jetzt aber müssen erst Punkte her. Dafür zu sorgen liegt nur noch scheinbar in Manuel Baums Händen.

    Lesen Sie dazu auch das Porträt: Jens Lehmann: Das ist der neue Co-Trainer des FC Augsburg

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