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Justiz: Jetzt wird es richtig teuer für Caiuby

Justiz

Jetzt wird es richtig teuer für Caiuby

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    Jetzt wird es richtig teuer für Caiuby
    Jetzt wird es richtig teuer für Caiuby

    Am Freitag sendete Caiuby Urlaubsgrüße aus Brasilien: Über seinen Instagram-Account veröffentlichte der beim FC Augsburg suspendierte Skandal-Kicker einige Videos, die ihn beim Sonnenbaden mit seinem Sohn zeigen. Der Abstiegskampf mit dem FCA und der Ärger mit der Vereinsführung – sie scheinen ganz weit weg zu sein für den 30-Jährigen. Doch nur wenige Stunden, nachdem Caiuby sich auf dem sozialen Netzwerk gemeldet hatte, meldete sich die Augsburger Staatsanwaltschaft. Sie gab bekannt, dass gegen Caiuby Strafbefehl wegen vorsätzlicher Körperverletzung erlassen wurde.

    Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mittelfeldspieler im vergangenen Mai einen 26-Jährigen per Kopfstoß so schwer verletzt hat, dass dieser fünf Tage arbeitsunfähig war. Caiuby war in der Nacht nach dem Spiel gegen Schalke mit Bekannten auf der Augsburger Maximilianstraße unterwegs. Ein Nachtschwärmer soll den Fußballspieler erkannt und mehrmals seinen Namen gerufen haben. Daraufhin soll der Kicker ausgerastet sein.

    Ob Caiuby auch nach der Entscheidung des Gerichts noch gute Laune hatte, ist fraglich. Denn die vom Amtsgericht verhängte Strafe hat es in sich: Caiuby soll eine Geldstrafe von „über 90 Tagessätzen“ bezahlen. Wie hoch die genaue Anzahl der Tagessätze ist, wollte Oberstaatsanwalt Matthias Nickolai mit Verweis auf den Datenschutz nicht sagen. Zum Verständnis: Mit einem   Tagessatz  ist die Menge an Geld bezeichnet, die ein verurteilter Straftäter netto pro Tag  zur  Verfügung  hat.

    Mit einbezogen ist in dieser Strafe die Schwarzfahrt, wegen der Caiuby Mitte Oktober bereits verurteilt worden war. Nach einem Oktoberfestbesuch im Jahr 2017 war er ohne Zugticket im Zug eingeschlafen. Dafür musste er, weil er Wiederholungstäter war, bereits 22500 Euro zahlen (30 Tagessätze zu jeweils 750 Euro). Das Urteil ist bereits rechtskräftig. Bleibt es beim selben Tagessatz, müsste Caiuby mindestens 67500 Euro (entspricht 90 Tagessätzen zu jeweils 750 Euro), also zusätzlich 45000 Euro zahlen.

    Aus juristischer Sicht noch heikler: Ab einer Strafe von mehr als 90 Tagen bekommt der Verurteilte einen Eintrag ins Bundeszentralregister und gilt damit als vorbestraft. Ob Caiuby das Urteil akzeptiert, ist noch nicht sicher. Gegen den Strafbefehl, der an seine Verteidiger zugestellt wurde, kann er binnen zwei Wochen Einspruch einlegen. Geschieht das, kann es zu einer öffentlichen Verhandlung kommen.

    Entscheidend für die Bemessung seiner Tagessatzhöhe ist die Frage, ob der FC Augsburg Caiuby aktuell noch Gehalt überweist. Manager Stefan Reuter hatte dies zuletzt offengelassen und lediglich betont, dass der Klub dem Brasilianer Einzeltraining anbiete, bis er einen neuen Verein gefunden hat.

    Wie FCA-Trainer Manuel Baum am Freitag bestätigte, hat Caiuby dieses Angebot „bislang nicht angenommen“. Zu dem Thema wollte er sonst nichts mehr sagen: „Wir haben uns lange genug damit beschäftigt.“ Dass Caiuby den FCA in Richtung Brasilien verlässt, ist möglich. In seiner Heimat ist das Transferfenster noch bis 3. April geöffnet.

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