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Kommentar: Das Drama um Annika Schleu: Komplett aus der Zeit gefallen

Kommentar

Das Drama um Annika Schleu: Komplett aus der Zeit gefallen

Tilmann Mehl
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    Zwei, die zusammengelost wurden und so gar nicht miteinander harmonierten. Saint Boy war von Annika Schleu nicht dazu zu bewegen, den Parcours zu absolvieren.
    Zwei, die zusammengelost wurden und so gar nicht miteinander harmonierten. Saint Boy war von Annika Schleu nicht dazu zu bewegen, den Parcours zu absolvieren. Foto: Marijan Murat, dpa

    Alle vier Jahre bietet sich den Randsportarten die größtmögliche Bühne, um sich zu präsentieren. Annika Schleu hat eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sehr genau darüber nachgedacht werden sollte, den Modernen Fünfkampf aus dem olympischen Programm zu nehmen.

    Die deutsche Athletin hatte Pech, dass ihr ein Pferd zugelost wurde, das den Anforderungen des Sports nicht gewachsen war. Das kommt im Modernen Fünfkampf immer wieder vor. Dass Losglück eine derart herausragende Rolle spielt, ist allein schon fragwürdig. Wer sich aber schon darauf versteift, Springreiten als Teil des Wettkampfes zu belassen, muss das Tierwohl an erste Stelle setzen. Das ist offensichtlich nicht der Fall gewesen. Durch den Parcours werden Tiere getrieben, die dafür augenscheinlich nicht geeignet sind. Mitunter sind auch die Reiter von eher unterdurchschnittlichem Talent.

    Annika Schleu war der Situation nicht gewachsen

    Das Pferd aber durch feste Gertenhiebe zu animieren, ist schlicht falsch und würdelos. Annika Schleu war in einer verfahrenen Situation der nervlichen Belastung nicht gewachsen. Das kann passieren. Die ganze Szenerie hat allerdings verdeutlicht, dass der Fünfkampf möglicherweise einmal als modern gegolten hat – mittlerweile aber aus der Zeit gefallen ist. Ohne Anpassungen verliert dieser Sport seine Berechtigung.

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