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Kommentar: Ein blutendes Pferd im Reitsport ist nie akzeptabel

Kommentar

Ein blutendes Pferd im Reitsport ist nie akzeptabel

Andrea Bogenreuther
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    Charlotte Dujardin wurde wegen der "Blutregel" bei einem Turnier in Großbritannien disqualifiziert.
    Charlotte Dujardin wurde wegen der "Blutregel" bei einem Turnier in Großbritannien disqualifiziert. Foto: Rolf Vennenbernd, dpa (Archiv)

    Diesen Moment mag sich kein Reiter vorstellen. Beim Absteigen vom Pferd stellt er fest, dass er es durch eigenes Verschulden verletzt hat. Sei es eine blutende Wunde am Maul durch zu harte Zügelführung oder an der Bauchseite wegen zu grobem Einsatzes der Sporen. Beides zeigt immer, dass der Reiter nicht behutsam genug mit seinem Tier umgegangen ist.

    Dennoch können solche Verletzungen mal passieren – auch wenn es die absolute Ausnahme sein sollte. Ebenso wie sich ein Pferd selbst mit den Hufeisen eine blutende Schramme zuziehen oder sich auf die Zunge beißen kann. Im Hinblick auf Tierschutz und Tierwohl ist jedoch entscheidend, wie mit solchen Verletzungen umgegangen wird. Vor allem im Sport.

    Seit 2018 gilt die umstrittene "Blutregel" im Reitsport

    Bei der Europameisterschaft der Spring- und Dressurreiter in Rotterdam hat die erst seit 2018 festgeschriebene und durchaus umstrittene „Blutregel“ einmal mehr ihre Berechtigung gezeigt. Denn die „Blood Rule“ legt fest, dass ein Pferd bei jeglichem Anzeichen von Blut oder übermäßigem Sporengebrauchs sofort von einem Turnier ausgeschlossen wird. Färbt sich ein weißer Handschuh beim Überstreichen über die verletzte Stelle blutrot, ist der Turniereinsatz von Pferd und Reiter sofort zu Ende.

    Mit der britischen Dressurreiterin Charlotte Dujardin hat die Blutregel bei der EM ein prominentes Opfer bekommen. Fassungslos und bestürzt reagierte die Olympiasiegerin von 2016 auf den Fund von Blutspuren an der Flanke ihres Pferdes Freestyle. Zweifellos ist es für Dujardin enttäuschend, dass sie disqualifiziert und Großbritannien damit die schon sicher geglaubte Silbermedaille in der Mannschaftsdressur aberkannt wurde. Das Signal, das dadurch nach draußen in die Welt geht, dürften alle Pferdesportler – ob im Freizeit- oder Leistungsbereich – verstehen: Ein blutendes oder verletztes Pferd im Reitsport ist nie akzeptabel.

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