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Regentag in Paris: Siegemunds Premiere und Altmaiers Achtelfinal-Aus

Regentag in Paris

Siegemunds Premiere und Altmaiers Achtelfinal-Aus

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    Laura Siegemund hat in Paris das Viertelfinale erreicht.
    Laura Siegemund hat in Paris das Viertelfinale erreicht. Foto: Christophe Ena/AP/dpa

    An einem verregneten und kalten Tennis-Tag hat Laura Siegemund nach einer "Nervenschlacht" erstmals das Viertelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier erreicht.

    Daniel Altmaier dagegen scheiterte nach langer Warterei etwa eine Stunde vor Mitternacht im Achtelfinale der French Open durch ein 2:6, 5:7, 2:6 gegen den an Nummer 17 gesetzten Spanier Pablo Carreño Busta. Damit ist nach dem viel debattierten Aus des kranken Alexander Zverev am Vortag kein deutscher Profi mehr in der Herren-Konkurrenz vertreten.

    Carreño Busta trifft im Kampf um den Einzug in das Halbfinale nun in einer Neuauflage des US-Open-Achtelfinals auf den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic. In New York war der 33 Jahre alte Serbe im Match gegen Carreño Busta disqualifiziert worden, weil er nach einem verlorenen Aufschlagspiel wütend einen Ball weggeschlagen und eine Linienrichterin getroffen hatte. Die vorläufige Krönung eines Duells mit Djokovic blieb Altmaier verwehrt.

    Nach seinem bemerkenswerten Lauf durch die Qualifikation und Siegen gegen Jan-Lennard Struff oder den an Nummer sieben gesetzten Italiener Matteo Berrettini hatte sich der 22-Jährige aus Kempen auch gegen Carreño Busta Hoffnungen auf einen Coup gemacht, doch am Ende war der zähe und solide Spanier einfach nicht zu knacken. Wegen des Dauerregens in der französischen Hauptstadt mussten die beiden Kontrahenten zunächst stundenlang warten, ehe ihr Match als letzte Partie des Tages auf den überdachten Center Court verlegt wurde.

    Das andere deutsch-spanische Duell bereits am Nachmittag entschied Siegemund trotz der widrigen Bedingungen für sich. "Es macht keinen Spaß momentan, es ist auch für den Körper hart. Die Bälle sind so schwer, die Kälte ist nicht gesund", sagte die 32-Jährige. Doch sofort fügte die deutsche Nummer drei hinter den gescheiterten Angelique Kerber und Julia Görges hinzu: "Man hat sich entschieden, hier Tennis zu spielen. Dann kann man halt auch nicht jammern."

    Eher erschöpft als euphorisiert saß Siegemund in der digitalen Pressekonferenz und analysierte mehr nüchtern als emotional ihr 7:5, 6:2 gegen die ebenfalls ungesetzte Spanierin Paula Badosa. Im Viertelfinale am Mittwoch bekommt Siegemund es nun mit der zweimaligen Wimbledonsiegerin Petra Kvitova aus Tschechien zu tun.

    "Es war immer mein Traum, bei einem Grand Slam im Einzel in der zweiten Woche dabei zu sein. Es war eines meiner großen Ziele und ich bin froh, dass ich mir das erfüllen konnte", sagte die Nummer 66 der Weltrangliste. Bei den US Open in New York hatte Siegemund zuletzt den Doppel-Titel mit der Russin Vera Swonarewa gewonnen, im Einzel jedoch ist das Viertelfinale auf Sand in Paris ihr größter Erfolg.

    Einen Tag nach dem heftig diskutierten Turnier-K.o. von Alexander Zverev sorgte sie für positive Schlagzeilen aus deutscher Sicht. Der Hamburger war am Sonntag im Achtelfinale gegen den 19 Jahre alten Italiener Jannik Sinner ausgeschieden. Seine Aussagen, dass er am Abend vorher Fieber hatte und sich krank fühlte, sorgten anschließend vor allem in den sozialen Medien für heftige Diskussionen darüber, ob Zverev in diesem Zustand überhaupt habe spielen dürfen und ob er eine Gefahr für seinen Gegner und die anderen Personen auf dem Platz gewesen sei. Nach Angaben der Veranstalter wurde Zverev das letzte Mal am 29. September getestet, das Ergebnis sei negativ gewesen.

    Am Montagabend sagte Zverev im TV-Sender Eurosport: "Ich habe das Ergebnis heute bekommen: Ich bin negativ. Ich habe kein Corona." Er habe sich erkältet und sei "ein bisschen krank". Aber das hieße "nicht sofort, dass man Corona hat", wurde Zverev zitiert.

    So richtig gut ging und geht es Laura Siegemund auch nicht. In den vergangenen Tagen klagte sie über Rückenprobleme, vor dem Match gegen Badosa kämpfte sie mit Magengrummeln. "Heute war es anstrengend, es war irgendwie eine Nervenschlacht", sagte Siegemund und führte aus: "Die Anspannung war höher, dazu der Wind, es war nass und kalt."

    3:5 lag sie im ersten Durchgang zurück, doch Siegemund, die mit Leggins und langärmligem Oberteil spielte, blieb cool. Im zweiten Durchgang musste Badosa am Rücken behandelt werden, Siegemund ließ sich etwas zu essen bringen und hielt sich mit Aufschlagbewegungen und Tripleschritten auf der Stelle warm. Nach 96 Minuten nutzte sie ihren ersten Matchball - und sagte wenig später hoffnungsfroh: "Ich habe schon viele Turniere erlebt, die ganz übel angefangen haben, unter ganz schwierigen Bedingungen, ganz ekelhaft. Und am Finaltag schien dann die Sonne und es war ein wunderschöner Tag."

    © dpa-infocom, dpa:201005-99-830754/6 (dpa)

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