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DFB-Präsident: Reinhard Grindel und die Luxus-Uhr: Das zeitlose Schmiermittel

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Reinhard Grindel und die Luxus-Uhr: Das zeitlose Schmiermittel

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    Ewige Währung für Gefälligkeiten: edle Armbanduhren.
    Ewige Währung für Gefälligkeiten: edle Armbanduhren. Foto: dpa

    Zu den ebenso vertrauten wie erstaunlichen Aspekten des Grindel-Rücktrittes vom Amt des DFB-Präsidenten gehört das Uhrengeschenk, über das der Fußball-Funktionär gestolpert ist.

    Einerseits sind Luxus-Uhren seit Menschengedenken zeitloses Schmiermittel, das Amtsträger zu zwanglosen Gefälligkeiten bewegt hat. Andererseits dachten wir, dass die Uhr als zeitlose Korruptionswährung ihren Wert verloren hat. Schließlich war das mechanische Wunderwerk das erste Opfer der Digitalisierung, werfen Verlage einem Neuabonnenten Armbanduhren im Dreierpack hinterher. Zeitweise dachte man, die Uhr sei ganz aus dem Geschäft, als es Schiedsrichter und Gewerkschaftsbosse nach Flachbildschirmen und Bordellbesuchen verlangte. Offenbar aber hat die Uhr doch ihren Wert behalten.

    Nach dem alten Filz-Motto "Qualität setzt sich durch" überraschte der ukrainische Oligarch Grigori Surkis den DFB-Präsidenten Grindel zum Geburtstag mit einer 6000-Euro-Armbanduhr. Dabei wäre ein chinesischer Pflege-Roboter auch ein hübsches Präsent gewesen. Aber es muss ja immer eine Luxus-Uhr sein. Dabei hat Grindel den Luxus nicht einmal erkannt. Andernfalls hätte er die Uhr sicher direkt in die Ukraine zurückgeschickt.

    Lahm, Metzelder, Neid, Seifert, de Maizière oder doch Matthäus?

    Nun aber ist die Uhr da, Grindel weg und der DFB kopflos. Der Einzige, den sich der deutsche Fußball als Nachfolger wünscht, Reinhard Rauball, ist mit 72 Jahren zu alt für das Amt. Philipp Lahm dagegen mit 35 zu jung – und hat zudem Besseres zu tun. Und Christoph Metzelder? Kluger Kopf. Kennt sich bei den Profis aus, aber nicht bei den Amateuren. Silvia Neid, die ehemalige Bundestrainerin? Eine Frau wäre klasse, aber nicht Frau Neid. DFL-Geschäftsführer Christian Seifert? Smarter Fußball-Manager, der lieber im Großen agiert als im Kleinen repräsentiert.

    Also doch wieder ein Politiker? Thomas de Maizière war als Innenminister für den Sport zuständig. Hat aber keinen Stallgeruch. Sollte sich keiner für den Job finden, Lothar Matthäus würde auch ohne ein Uhrengeschenk selbstlos Ja sagen.

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