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Fußball-WM 2022: Rückschlag für Fifa-Boss Infantino

Fußball-WM 2022

Rückschlag für Fifa-Boss Infantino

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    Der Wunsch von Fifa-Boss Gianni Infantino, die Fußball-Weltmeisterschaft auf 48 Mannschaften aufzustocken, stieß auf wenig Gegenliebe.
    Der Wunsch von Fifa-Boss Gianni Infantino, die Fußball-Weltmeisterschaft auf 48 Mannschaften aufzustocken, stieß auf wenig Gegenliebe. Foto: dpa

    am Main Nach der krachenden Niederlage im Spiel um Macht und Millionen gab es für Fifa-Boss Gianni Infantino zumindest einen Trostpreis. Bei der feierlichen Übergabe eines Freundschaftsordens durch Russlands Präsident Wladimir Putin am Donnerstag in Moskau durfte sich der Schweizer kurzzeitig als Gewinner fühlen – den Kampf um die von ihm protegierte Mammut-WM 2022 in Katar und damit weiteres Prestige hatte er am Vorabend jedoch verloren.

    Die vom Fußball-Weltverband verworfene Aufblähung des Turniers von 32 auf 48 Mannschaften bedeutet das Ende eines der Lieblingsprojekte Infantinos, der mit seinen hochfliegenden Plänen seit Monaten vor allem bei kleineren Verbänden auf Stimmenfang geht. Die XXL-Version der Weltmeisterschaft kommt damit erst 2026, wenn das Mega-Event in den USA, Kanada und Mexiko steigt.

    Ein Aufatmen gab es beim WM-Ausrichter Katar. Das Golfemirat hatte sich zwar öffentlich stets diplomatisch und offen für eine Aufstockung gezeigt, hätte sich das Turnier dann aber mit Co-Gastgebern teilen müssen – und damit auch die Ehre, als erstes arabisches Land eine Fußball-WM auszurichten. So machten die Organisatoren in Doha auch während der monatelangen Diskussion über eine Erhöhung der Teilnehmerzahl keine Anstalten, ihre auf 32 Mannschaften ausgerichteten Planungen zu ändern.

    Tatsächlich hatte Infantino mit seinem Vorschlag eine Idee ins Spiel gebracht, die sich in der Realität angesichts der Lage am Golf kaum umsetzen ließe. Nur Katars Nachbarn Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) würden die Bedingungen erfüllen, um die Rolle als Co-Gastgeber übernehmen zu können. Allerdings liegen die Beziehungen der beiden Länder zu Katar seit zwei Jahren auf Eis. Im Sommer 2017 verhängten Saudi-Arabien und die VAE zusammen mit Bahrain eine Blockade über das Emirat und schlossen unter anderem ihre Grenzen. Eine Annäherung zeichnet sich bis heute nicht ab. So wären als Co-Gastgeber nur Kuwait und der Oman infrage gekommen – kleine Länder ohne Erfahrung mit Großturnieren.

    Noch im März hatte sich Infantino zuversichtlich gezeigt, dass die von ihm gewollte und schon bei seiner Wahl zum FIFA-Präsidenten 2016 versprochene Aufstockung bereits beim Winter-Turnier vom 21. November bis 18. Dezember 2022 in Katar umgesetzt wird. Eine eingehende Prüfung brachte den Weltverband zur Einsicht, dass die Voraussetzungen dafür schlicht nicht gegeben sind. (dpa)

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