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Fußball: SSV Ulm ist am Ende

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SSV Ulm ist am Ende

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    Geschäftsstelle des SSV Ulm.
    Geschäftsstelle des SSV Ulm. Foto: pu hae

    Ulm Der Rest dieser Regionalliga-Saison wird endgültig zur Farce. Der Pleiteverein SSV Ulm 1846 bestreitet nach der Winterpause noch genau 16 Freundschaftsspiele und ist anschließend im besten Fall Zwangsabsteiger in die Oberliga Baden-Württemberg. Nachdem gestern ein letzter Rettungsversuch gescheitert ist, wird am 1. Januar zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte ein Insolvenzverfahren beim früheren Bundesligisten eröffnet. Die Schuldenlast beträgt mehr als eine halbe Million Euro.

    Eine Gruppe von anonymen Investoren hatte zuletzt noch wochenlang ausschließlich über einen Rechtsanwalt mit dem Verein und dessen Insolvenzverwalter Professor Martin Hörmann über eine Rettung verhandelt. Doch auch dieser Versuch war zum Scheitern verurteilt, da mehrere wirtschaftliche Schwergewichte in der Region die Zusammenarbeit mit diesem Konsortium verweigerten und dessen Beharren auf Anonymität massiv als "Wichtigtuerei" kritisierten. "In dieser Gruppe gibt es niemanden, der auch nur 20 000 Euro auf den Tisch legen kann", höhnte beispielsweise der Neu-Ulmer Unternehmer Walter Feucht, früher selbst Spitzensport-Chef beim SSV Ulm 1846 und Vorsitzender des Nachbarvereins TSG Söflingen: "Ich werfe doch schlechtem Geld kein gutes Geld hinterher."

    Die Mitglieder des Konsortiums kamen auch gestern nicht aus der Deckung, aber sie gaben über ihren Anwalt erwartungsgemäß die Kapitulation bekannt. "Was über Jahre herunter gewirtschaftet wurde, das kann eben nicht in ein paar Wochen saniert werden", sagte der Laupheimer Jurist Andreas Straub.

    Für dessen Kollegen Hörmann geht es nun darum, den Verein zu erhalten und wenigstens eine Oberliga-Perspektive zu schaffen. "Aber auch dafür brauchen wir natürlich eine gewisse Summe und es muss entsprechende Sponsoren geben", gibt der Insolvenzverwalter zu bedenken.

    Schmerzhafte Spaßmaßnahmen kommen hinzu, die bezahlten Spieler müssen in der Winterpause ebenso mit ihrer Entlassung rechnen wie Geschäftsführer und Ex-Profi Markus Lösch.

    Schlimmstenfalls könnten die Spatzen nur noch mit ihrer zweiten Mannschaft noch zwei Klassen tiefer in der württembergischen Landesliga spielen oder sie müssten bei einer Vereinsauflösung ganz unten neu anfangen. Von Pit Meier

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