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  3. Sachbuch: Traum und Wirklichkeit: Drei Nachwuchsfußballer auf ihrem Weg

Sachbuch
12.10.2021

Traum und Wirklichkeit: Drei Nachwuchsfußballer auf ihrem Weg

Zwei, deren Traum von der Bundesliga in Erfüllung gegangen ist. Florian Wirtz und Jamal Musiala sind mit 18 Jahren sogar schon Nationalspieler. Ihnen gegenüber stehen Tausende, deren Wunsch von der großen Karriere früher oder später platzt.
Foto: Witters

Ronald Reng begleitete über Jahre drei talentierte Fußballer, die Profi werden wollten. In "Der große Traum" erzählt er von selten erfüllten Hoffnungen, viel Ernüchterung und Semmeln von der Tankstelle.

Sport-Bild titelte letzthin plakativ: „Wie Köln 100 Millionen Euro verlor“. Die Story in der Kurzversion: In den Nachwuchsteams des FC spielte fast zehn Jahre lang ein Junge namens Florian Wirtz. Die ganz große Karriere trauten die Kölner ihm wohl nicht zu, ließen ihn für „nur“ 300.000 Euro Ablöse zum Rivalen Leverkusen ziehen. Bei Bayer startete Wirtz durch. In dem inzwischen 18-Jährigen sehen Experten jetzt einen kommenden Weltstar. Einen, der beim nächsten Wechsel 100 Millionen einbringen könnte.

Die Kölner haben versagt. Oder? Wie kann so was passieren? So ein Talent, das sieht doch jeder...

Nein, sieht nicht jeder. Warum Talente manchmal verkannt werden, warum nicht jeder herausragende Nachwuchsfußballer auch ein großverdienender Superstar wird, das ist das Thema in „Der große Traum“, dem neuesten Werk von Ronald Reng.

Nachwuchs-Hoffnungen im Profi-Fußball: Darum geht es in "Der große Traum"

Wer über den Profifußball mehr erfahren will, als in Sport-Bild oder im kicker zu finden ist, der muss die Bücher von Reng lesen. Am Anfang stand der „Traumhüter“, die Geschichte eines mittelguten Torhüters, der es erstaunlicherweise zu Einsätzen in der Premier League bringt. Dann aber wieder in die deutsche Provinz zurückfällt. Es folgten erhellende Einblicke in den Job eines Spielerbeobachters („Mroskos Talente“), ein Streifzug durch das turbulente Leben des Spielers und Trainers Heinz Höher („Spieltage“) und vor allem beeindruckende Biografien über Robert Enke und Miroslav Klose.

Und jetzt also „Der große Traum – Drei Jungs wollen in die Bundesliga“. Ein ambitioniertes Langzeitprojekt. Reng hat seine drei Hauptfiguren über fast zehn Jahre begleitet. Fotios Katidis, Niko Reislöhner und Marius Wolf heißen sie. Herausragende Jugend-Kicker waren sie. Weshalb sie in die Nachwuchsleistungszentren (NLZ) des 1. FC Nürnberg beziehungsweise. von Greuther Fürth aufgenommen wurden und von der Bundesliga träumen durften.

Im deutschen Fußball führt der Weg nach oben heutzutage fast ausschließlich über die NLZ. Viel ist zuletzt über sie berichtet worden. Oft kritisch: „Rassismus, Mobbing, Dumpinglöhne“, so lautet der Untertitel einer Dokumentation im TV-Format Sport inside (auch auf YouTube zu sehen).

Wie ticken Nachwuchsfußballer? Das schildert Ronald Reng mit viel Empathie

Reng dagegen hat kein „Enthüllungsbuch“ geschrieben. Seine Hauptdarsteller bleiben von den großen Skandalthemen weitgehend unberührt. Reng begleitet sie empathisch, mit viel Verständnis und leisem Humor, zeigt sie gefangen in der Banalität des Alltags. Junge Männer, die sich die Semmeln von der Tankstelle schmecken lassen, die in Wohngemeinschaften leben, in denen sich das schmutzige Geschirr in der Badewanne stapelt. Talente, deren Wohl und Wehe letztlich dem Gutdünken von Trainern und Funktionären unterworfen ist.

Reng blickt auf die Details. Die Leserin, der Leser, muss konzentriert am Ball bleiben, um im Beziehungskosmos zwischen Eltern, Geschwister, Freunde, Freundinnen, Betreuer, Manager, Funktionäre, Trainer, Teamkollegen nicht den Überblick zu verlieren. Manchem Leser wird das zu anstrengend sein.

Wer aber in die Lektüre eintaucht, für den wird mit jeder Seite klarer: Der Spaß am Spiel bleibt im ambitionierten Nachwuchsfußball auf der Strecke. Der Leistungsdruck setzt früh ein, bestimmt alles. Und spitzt sich dramatisch zu. Fast die Hälfte der Kinder gibt nach zwei, drei Jahren in den NLZ’s wieder auf. Die, die bis zum Ende bleiben, stehen mit 18, 19 Jahren, unter ungeheurem Stress. Sie sollen, sie wollen den Schulabschluss und den Sprung in den Profifußball schaffen. Gleichzeitig. Innerhalb kurzer Zeit entscheidet sich, ob einer Sportprofi oder Fliesenleger wird. Eine unbeschwerte Jugend sieht anders aus. Wobei der Profifußballer mit seinem Leben nicht glücklicher sein muss als der Fliesenleger.

Drei Nachwuchs-Hoffnungen mit großem Traum: Marius Wolf hat es geschafft

„Der große Traum“ ist kein Karriereleitfaden. Kein „So muss man es machen“, kein „Das darf man auf keinen Fall“. Das Buch zeigt einfach: Die Karrierewege sind verschlungen, es muss viel zusammen kommen, damit sich der Traum erfüllt. Und andererseits genügt bereits ein vermeintlich kleiner Stolperstein, eine Verletzung, ein Trainer, der dem Spieler nicht gewogen ist, um Träume zu schreddern, Albträume zu erzeugen.

Von den drei Protagonisten in Rengs Buch hat nur Marius Wolf die Bundesliga erreicht. Einer von dreien. Eigentlich eine gute Quote. Viel, viel besser als die tatsächlichen Erfolgsziffer.

Wolf steht heute bei Borussia Dortmund unter Vertrag. Aber auch er war schon fast abgeschrieben, auch seine Geschichte zeigt, wie sehr Fußballerkarrieren von glücklichen Fügungen abhängig sein können.

Und so darf sich dann niemand wundern, dass selbst ein angeblichen 100-Millionen-Talent wie Florian Wirtz beinahe mal übersehen wird. Fußball ist ein Glücksspiel.

Erschienen bei Piper, 528 Seiten. 22 Euro. ISBN 9783492070997

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