
Kommentar: Ein Rücktritt ist für Clemens Tönnies unausweichlich

Die Äußerungen des Aufsichtsratschefs sind schlimm genug. Beim FC Schalke wiegen sie aber umso schwerer. Warum ein Weg zurück unmöglich scheint.
Was genau an dieser Geschichte eigentlich am verstörendsten ist, ist schwer zu sagen. Sind es die Aussagen des Schalker Aufsichtsratschef Clemens Tönnies beim "Tag des Handwerks" der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe? Tönnies hatte in einer vorbereiteten Rede gesagt, dass man in Afrika jährlich 20 Kraftwerke finanzieren solle.
Denn: "Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist Kinder zu produzieren." Oder ist es die Reaktion der Zuhörer? Laut einem Bericht der Neuen Westfälischen Zeitung reagierte das Publikum zuerst mit Irritation – und dann doch mit Beifall.
Tönnies Entschuldigungen, die auf den sozialen Netzwerken des FC Schalke verbreitet wurden, kommen nur halbherzig daher: Seine Aussagen seien "falsch, unüberlegt und gedankenlos" gewesen, weswegen sich der Unternehmer bei "den Fans, Mitgliedern und Freunden des FC Schalke 04 entschuldigen" möchte. Tönnies adressierte damit jene, die ihn im Amt des Schalke-Bosses halten könnten – nicht diejenigen, die er mit diesen Äußerungen tatsächlich angegriffen hatte. Der ehemalige Schalker Profi und Deutsch-Ghanaer Hans Sarpei attestierte Tönnies daraufhin "ein Weltbild, das an die Kolonialzeit erinnert".
Der Kampf gegen Rassismus ist beim FC Schalke tief verwurzelt
Tönnies Äußerungen sind unerträglich genug – was erschwerend hinzukommt, ist: Schalke 04 ist ein Klub, der sich dezidiert gegen Rassismus jedweder Art einsetzt. Das ist ein Ansatz, der bei vielen Klubs kaum mehr als eine Worthülse ist – beim FC Schalke nicht. Der DFB zeichnete das Fanprojekt vor zwei Jahren mit dem Julius-Hirsch-Preis aus, weil es sich gegen Ausgrenzung eingesetzt hat. Das Ruhrgebiet, für das der Klub wie wenig andere steht, ist ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen. Der FC Schalke verpflichtet sich laut Vereinssatzung dazu, rassistischen sowie diskriminierenden Verhaltensweisen entgegenzutreten.
Clemens Tönnies einen Rassisten zu nennen, ist zwar etwas zu viel. Dennoch lassen seine Aussagen vermuten: Die Bestrebungen, die in seinem Klub im Speziellen und im Fußball im Allgemeinen betrieben werden, sind für ihn kaum mehr als vernachlässigbares Beiwerk.
Dass Rassismus immer noch ein Problem ist – von der A-Klasse bis zur Champions League – zeigen etwa die Beleidigungen gegen Leroy Sané während des Länderspiels gegen Serbien im März.
Tönnies Aussagen in Paderborn waren mehr als nur ein Ausrutscher, auch wenn der 63-Jährige dies nun so darstellen möchte. Sie haben es ihm unmöglich gemacht, sein Amt weiterhin auszuüben. Ein Rücktritt ist unausweichlich.
Die Diskussion ist geschlossen.
Frau Maja S. :
Ihren Behauptungen zum Umgang mit Afrika/Afrikanern muß entgegnet werden :
Es ist eine Tatsache , daß die westliche Entwicklungshilfe nunmehr seit ca. 60 - 70 Jahren Abermilliarden Geld , viel Personal, Zechnik und Material und auch gutes Wissen in die Problemregionen dieser Welt steckt .
Am Anfang gab man viel Personal und viel Geld , behielt aber das Heft des Handelns dort vor Ort in der Hand und versuchte , die Entwicklungshilfe zu leiten.
Vor ca. 20 Jahren (mit dem Aufstieg der Grünen) wurde diese Verfahrensweise als "rassistisch" und als "Kolonialherrenart" gebrandmarkt .
Seither werden die Länder in der Hauptsache nur mit Geld versorgt , die handelnden Personen vor Ort sind Einheimische .
Gebessert hat sich durch diesen Strategiewechsel eigentlich gar nichts , vielmehr weiter verschlechtert !
Die Chinesen übrigens führen vor Ort in den Ländern , in denen sie aktiv sind , ein äußerst strenges, fast militärisches Regiment bei ihrer sogenannten "Entwicklungsarbeit" . Die Befehle erteilen immer aber Chinesen !
Komisch, daß das dann nicht als "Rassismus" und "Kolonialherrenart" - angewandt durch die Chinesen - gebrandmarkt wird .
Das ist nicht komisch, denn offenbar handeln die Chinesen doch anders als die Amerikaner und Euopäer, weshalb ihnen inzwischen kaum mehr Misstrauen entgegenschlägt sondern sie als Partner verstanden werden und gern gesehen sind.
Dass bei einzelnen Projekten, die Führung denjenigen mit der Kompetenz obliegt spricht ja nicht dagegen, dass man sich grundsätzlich auf Augenhöhe wähnt und nicht, wie Sie auch schon wieder in Ihrem Beitrag die Afrikaner nicht generell wie unmündige Kinder behandelt.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2017-06/china-handel-investition-entwicklungshilfe
Der Mann hat doch eine Wahrheit ausgesprochen,weil weltweit bekannt und auch benannt ist .
Sicher , es mag ungeschickt ausgedrückt sein .
Aber dennich bleibt Wahrheit immer Wahrheit !
Auch eine bekannte Gräfin hatte ja vor vielen vielen Jahren öffentlich den bekannten Satz gesagt .
Das hat sie. Sie hat aber in diesem Kontext auch Folgendes gesagt: <<"Sex ist dazu da, um Kinder zu kriegen - nicht aus Jux und Dollerei." Zum Thema Verhütung sagte die dreifache Mutter: "Das lehne ich total ab. <<
Das ist wohl nicht ganz das worauf Herr Tönnies raus wollte...
(Es ging damals um die AIDS-Problematik. Wie sich man allerdings ohne Verhütungsmittel vor AIDS schützen soll, hat Frau Gräfin seinerzeit nicht erläutert)
Was hat der Mann schlimmes gesagt, es ist doch die Realität, das zu viel Kinder geboren werden, was die Erde nicht mehr verträgt und das betrifft besonders Afrika. Wenn dieser Kontinet das Bevölkerungswachstum nicht reduziert, ist für Afrika keine Hilfe möglich, egal wieviel Geld dort investiert wird, oder wieviele Afrikaner Europa aufnimmt.
Wenn Ihnen das nicht auffällt, fehlt Ihnen zumindest jegliches Sprachgefühl. Es ist die Wortwahl und die Herablassung in denen die Afrikaner als dumme Menschen dargestellt werden, denen der überlegene weiße Mann nur mal aufzeigen müsse, wie man sein Land/den Kontinent voranbringt, dann würden sich diese nicht mehr umweltschädlich verhalten.