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Ski Weltcup: Thomas Dreßen fährt in Kitzbühel hinterher - es kann nur besser werden

Ski Weltcup

Thomas Dreßen fährt in Kitzbühel hinterher - es kann nur besser werden

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    Enttäuscht blickt Thomas Dreßen nach oben. Auf der Piste sei er „in der Weltgeschichte“ rumgefahren. Die gehört nicht zur Ideallinie. In der Abfahrt hat er aber noch eine Chance, sie zu finden.
    Enttäuscht blickt Thomas Dreßen nach oben. Auf der Piste sei er „in der Weltgeschichte“ rumgefahren. Die gehört nicht zur Ideallinie. In der Abfahrt hat er aber noch eine Chance, sie zu finden. Foto: Hans Punz, dpa

    Thomas Dreßen kam ziemlich geladen in die Mixed-Zone. Das war dem Hünen hinter seiner verspiegelten Sonnenbrille zunächst gar nicht anzusehen, wurde aber schnell deutlich, als er zu sprechen begann. „Einen Scheißdreck“ sei er da gerade zusammengefahren, schimpfte er los. Platz 17 im Super-G zum Auftakt des Hahnenkamm-Wochenendes war nicht das, was sich Dreßen vorgestellt hatte. „Ich bin in der Weltgeschichte umeinandergefahren und nicht auf der Linie, die wir besichtigt haben.“

    Gleich nach dem Start beim Seidlalmsprung kam Dreßen zu weit nach rechts, was eine Kettenreaktion an kleinen Fehlern auslöste. Die summierten sich im Ziel auf einen Rückstand von eineinhalb Sekunden auf den Sieger Kjetil Jansrud aus Norwegen. Der wiederum hatte 16 Hundertstel Vorsprung auf seinen Landsmann Aleksander Aamodt Kilde und den zeitgleichen Österreicher Matthias Mayer.

    Diesem Trio noch am nächsten kam aus dem deutschen Lager Andreas Sander als Achter. „Die Platzierung ist natürlich sehr, sehr gut, mein bestes Saisonergebnis. Von dem her muss ich eigentlich sehr, sehr happy sein“, sagte Sander. War er aber nicht, denn: „Es wäre heute mehr drin gewesen.“

    Hahnenkamm-Rennen: Thomas Dreßen fährt hinterher, auch Josef Ferstl auch

    So blieb der Eindruck eines eher enttäuschenden Auftakts des wichtigsten Weltcup-Wochenendes in einem Winter ohne Weltmeisterschaft oder Olympische Winterspiele. Das lag auch daran, dass der Super-G-Sieger des vergangenen Jahres diesmal ohne Chance war. Nach einem kapitalen Fehler in der Traverse hatte Josef Ferstl nichts mehr mit dem Ausgang des Rennens zu tun. Man musste weit unten in der Ergebnisliste suchen, um ihn auf Platz 36 zu finden.

    Dort stand auch ein Rückstand von über zwei Sekunden auf Jansrud. „Ich habe ziemlich viel riskiert“, sagte Ferstl im Zielbereich und wirkte deutlich gelassener als sein Kollege Dreßen. „Da, wo ich letztes Jahr so genial gefahren bin, hat es mich diesmal zu sehr nach unten gedrückt. Da verliere ich den ganzen Speed, dann war es vorbei.“ So einfach kann Skifahren sein. „Man muss Risiko eingehen. Letztes Jahr ist es aufgegangen, dieses Jahr hab ich’s versaut.“

    Die Blicke richteten sich angesichts der Patzer des Freitags schnell auf den Samstag. Dann steht ab 11.30 Uhr mit der Abfahrt das Herzstück des Wochenendes an. „Ich habe ja gesehen, dass ich oben mithalten kann“, sagte Ferstl. Sein Problem sei aber, dass er momentan immer einen Patzer in seine Fahrten einbaue. „Das ist halt so, wenn das Selbstvertrauen nicht ganz da ist.“

    Wie geht es für Thomas Dreßen am Samstag beim Abfahrtsrennen weiter?

    An Selbstvertrauen mangelt es Dreßen dagegen nicht. Dass ihm die Streif liegt, hat er vor zwei Jahren bewiesen, als er völlig überraschend die Abfahrt gewann. Die vergangene Saison verpasste er großteils wegen eines Kreuzbandrisses, knüpft seit seinem Comeback in diesem Winter aber nahtlos an die alten Erfolge an.

    Den miserablen Super-G wollte er dann auch nicht als Fingerzeig für den Samstag verstanden wissen. „Ich weiß auf alle Fälle, dass ich in der Abfahrt schnell bin. In der Abfahrt hatte ich zwei Trainings und weiß, wo die Richtung ist. Das passt.“ Sprachs und zog im Schlepptau von DSV-Pressesprecher Ralph Eder von dannen.

    Trotz des demonstrativen Optimismus von Dreßen gehen aber andere als Favoriten in die Abfahrt. Die beiden Norweger Jansrud und Kilde sind, wie am Freitag zu sehen, schnell unterwegs. Der Schweizer Beat Feuz ist immer ein heißer Kandidat auf den Sieg. Und schließlich drückt ganz Österreich den ÖSV-Startern die Daumen.

    Es ist schwer, einen klaren Favoriten auszumachen. Diese Rolle hatte eigentlich Dominik Paris inne, ehe ihm am Dienstag das Kreuzband riss. Das Hahnenkammrennen ist offen wie selten, was auch daran liegt, dass die Streif in diesem Jahr nicht ganz so eisig und brutal präpariert ist wie in den vergangenen Jahren.

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