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Trauer um Lorenz Funk

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Trauer um Lorenz Funk

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    Lorenz Funk
    Lorenz Funk

    Lorenz Funk hatte vor seinem 70. Geburtstag im März dieses Jahres wieder gesünder gewirkt, stärker. „Du musst es nehmen, wie es ist, du darfst nicht jammern, jammern macht ja keinen Sinn“, hatte er mit seinem gewohnten Pragmatismus gesagt. Funk war zwar vom Kampf gegen den Prostatakrebs gezeichnet, er schöpfte aber wieder Hoffnung. Jetzt hat einer der größten Eishockeyspieler, den Deutschland je hervorgebracht hat, seinen letzten Kampf verloren. „Lenz“, wie er nur genannt wurde, erlag in der Nacht von Donnerstag auf Freitag seinem Leiden.

    Richtig krank war Funk zuvor eigentlich nie gewesen, dieses Mannsbild strotzte früher nur so vor Kraft. Mal eine Grippe, das ja. „Aber dann hast du dich ins Bett gelegt, einen Tee oder Stroh-Rum getrunken und hast wieder gespielt“, erzählte er. Früher war das eben so. Da hat man im Eishockey Erkältungen, Infekte oder auch eine Grippe gerne mal nur zur Kenntnis genommen.

    Früher, das waren in seinem Fall die 60er, 70er und 80er Jahre. Funk gehörte zu jener Nationalmannschaftsgeneration, die 1976 sensationell Bronze bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck gewann. Er nahm an mehreren Weltmeisterschaften teil, wurde in die Ruhmeshalle des deutsches Eishockeys aufgenommen. Als Stürmer für den EC Bad Tölz, Berliner SC, SC Riessersee und BSC Preussen war er geradlinig und schnörkellos. Konsequent handelte er später auch als Trainer, Manager und Präsident unter anderem bei den Eisbären Berlin und Berlin Capitals.

    Im Juli 2015 hatte Funk dann die Diagnose Krebs erhalten. „Du stehst beim Doktor, meinst, du hast die ewige Jugend gepachtet, dich haut gar nichts um und dann schaust du recht blöd, weil ich ja eigentlich nie krank war“, erzählte der gelernte Bau- und Kunstschlosser. „Aber so ist es halt, da muss ich durch. Ich kämpfe dagegen.“ Diesen Kampf hat er jetzt verloren. (dpa)

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