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Biathlon: Vier Gründe, warum Laura Dahlmeier so gut ist

Biathlon

Vier Gründe, warum Laura Dahlmeier so gut ist

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    Biathletin Laura Dahlmeier freut sich in Hochfilzen über ihr fünftes WM-Gold.
    Biathletin Laura Dahlmeier freut sich in Hochfilzen über ihr fünftes WM-Gold. Foto: Barbara Gindl, dpa

    Als Dahlmeier-Festspiele werden die Biathlon-Weltmeisterschaften von Hochfilzen im Gedächtnis haften bleiben. Die 23-Jährige aus Garmisch-Partenkirchen drückte der Veranstaltung ihren Stempel auf: mit ihren fünf Gold- und einer Silbermedaille, mit ihren erfrischenden Interviews, mit ihrem selbstbewussten Auftreten. Ganz Deutschland findet die junge Frau aus Garmisch-Partenkirchen sympathisch. Was Laura Dahlmeier so stark macht:

    Können: Das vielleicht größte Lob sprach Magdalena Neuner aus. „Es ist einfach großartig, was sie macht. Vor allem die Art, wie sie es macht, ist total beeindruckend, mit der Abgeklärtheit, der Coolness“, sagte die zwölffache Weltmeisterin, die 2012 abgetreten war. Mit sieben Jahren hielt Dahlmeier erstmals ein Biathlon-Gewehr in der Hand. Zuerst versuchte sie es jedoch mit dem alpinen Rennlauf. Mit neun Jahren wechselte sie zum Biathlon. „Es ist unheimlich wichtig, frühzeitig mit dem Langlaufen anzufangen. Denn das lernst du im Erwachsenenalter nicht mehr“, sagt Biathlet Arnd Peiffer. Laufen kann Laura Dahlmeier und sich quälen: „Wenn ich eine Gegnerin vor mir sehe, kann ich noch mal ein paar Prozent mehr aus mir herausholen.“

    Laura Dahlmeier jammert nicht

    Mentale Stärke: Ihre Einstellung beschreibt am besten ein Spruch auf Laura Dahlmeiers Gewehr: „Scheiß da nix, dann feid da nix.“ Jammern gilt nicht. Genauso tritt die 23-Jährige in der Loipe und am Schießstand auf. Bundestrainer Gerald Hönig hat als Assistent schon Magdalena Neuner erlebt und zeigt sich beeindruckt: „In der Art und Weise, wie sie es macht, habe ich es überhaupt noch nicht miterlebt.“ Deutschland habe schon viele starke Biathletinnen hervorgebracht. „Aber dass eine so die Szene beherrschen kann, kann ich mich nicht erinnern, das ist phänomenal“, schwärmt ihr 58-jähriger Trainer. Nach ihrem zweiten WM-Gold von Hochfilzen sagte die Skijägerin: „Heute ist das Rennpferd galoppiert. Ich bin stärker als mein innerer Schweinehund.“

    Gelassenheit: Nach der WM in Hochfilzen wollen alle Laura Dahlmeier haben. Deshalb verhängte der Deutsche Ski-Verband ein fünftägiges Interview-Verbot. Ihr Erholungsplan nach sechs Medaillen in sechs Rennen: „Ich werde zu Hause sein und hoffentlich auch in die Berge gehen.“ Für ihr Hobby Bergsteigen wird sie jetzt keine Zeit finden. Doch die nächsten Touren für den Sommer sind gewiss schon geplant. Im vergangenen Jahr erklomm sie einige über 6000 Meter hohe Berge in Nepal. Der harte Alltag der Bewohner bewegte Laura Dahlmeier: „Diese Menschen beeindruckten mich zutiefst, denn anstatt zu jammern waren sie frohen Mutes und dankbar für ihre Arbeit.“

    Laura Dahlmeier will das Gelbe Trikot verteidigen

    Robustheit: Zweimal ist Laura Dahlmeier nach Siegen in Hochfilzen im Zielraum zusammengebrochen. Doch das Leichtgewicht mit 53 Kilogramm stand jedesmal wieder auf und lief zu Gold. Auch in den nächsten Wochen verfolgt sie weiter ihre Ziele. Das Gelbe Trikot der Führenden im Gesamt-Weltcup will sie verteidigen. Am Samstag geht es mit dem Flugzeug nach Pyeongchang. In einem Jahr stehen dort die Olympischen Spiele auf dem Programm. Auf den langen Flug nach Südkorea, „da freue ich mich weniger drauf“, sagt sie. Aber die weite Reise sei notwendig, um im nächsten Jahr gut vorbereitet zu sein. Auch das ist Laura Dahlmeier: sehr pragmatisch.

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