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Vierschanzentournee: Weiter tolle Aussichten für Eisenbichler

Vierschanzentournee

Weiter tolle Aussichten für Eisenbichler

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    Glückwunsch! Richard Freitag (l.) freut sich mit Markus Eisenbichler über dessen erneuten zweiten Platz.
    Glückwunsch! Richard Freitag (l.) freut sich mit Markus Eisenbichler über dessen erneuten zweiten Platz. Foto: Daniel Karmann, dpa

    Markus Eisenbichler legte die Hände aneinander und verneigte sich lächelnd vor Überflieger Ryoyu Kobayashi. Der derzeit beste deutsche Skispringer hat mit Sprüngen auf 138 und 135 Meter und Platz zwei beim traditionellen Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen eindrucksvoll die deutschen Chancen auf den Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee gewahrt. „Ich bin mega happy“, sagte Eisenbichler, der sich wie schon in Oberstdorf nur Kobayashi geschlagen geben musste. Auf Rang eins fehlte etwa ein Meter.

    In der Gesamtwertung läuft nun alles auf einen Zweikampf des 27-jährigen Siegsdorfers mit dem fünf Jahre jüngeren Japaner hinaus. „Das ist eine tolle Ausgangsposition“, sagte Bundestrainer Werner Schuster in der ARD. Eisenbichler, der als Vorletzter am Dienstag von der Schanze gesprungen war, wurde bereits vor Kobayashis entscheidendem Versuch von seinen euphorischen Teamkollegen geherzt und gefeiert. Dass es zum zweiten Mal knapp nicht zum Sieg reichte, ärgerte „Eisei“ nur kurz. Natürlich habe er gehofft, „dass es reicht für den ersten Sieg in einem Weltcup“, sagte er, betonte aber sogleich: „Das genieße ich. Das erlebt man nicht alle Tage, dass man auf dem Podest steht.“ Vor 21000 Zuschauern im ausverkauften Stadion an der Großen Olympiaschanze stellte Eisenbichler seine Ausnahmeform wie schon bei seinem zweiten Platz am Sonntag in Oberstdorf mit Macht unter Beweis. „Vor allem der erste Sprung war erste Sahne“, lobte Schuster.

    Sein derzeitiger Musterschüler, der in der Vergangenheit seine oft starken Trainingsleistungen nicht in den Wettkampf übertragen konnte, hat ein konstant hohes Niveau erreicht. Bei der Tournee wirkt er befreit und voll fokussiert. Vor seinem letzten Sprung in Garmisch klopfte er sich immer wieder mit Wucht auf die Brust, stimmte sich auf den entscheidenden Versuch ein. „Er hat über Monate das Trainingsniveau mitbestimmt“, erklärte Schuster. „Jeder gelungene Sprung gibt ihm mehr Selbstvertrauen.“ Schon Eisenbichlers sechsten Platz bei der Tournee-Generalprobe in Engelberg hatte Schuster als „Knotenlöser“ bezeichnet. Von den zwölf für die K.-o.-Duelle qualifizierten DSV-Springern erreichten sechs in Garmisch den zweiten Durchgang und holten damit Weltcup-Punkte. Als zweitbester DSV-Adler wurde Stephan Leyhe Siebter. Richard Freitag verpasste dagegen ein lang ersehntes Erfolgserlebnis. Der 27-Jährige landete nach einem starken Sprung und einem schwachen Versuch im zweiten Durchgang auf Rang 24. „Das war fürs Gefühl mal wieder echt gut“, hatte Freitag nach seinem Satz auf 132,5 Meter im ersten Durchgang noch gesagt. Weil er des tollen Sprunges jedoch keinen weiteren Top-Versuch folgen lassen konnte, war er nur der fünftbeste Deutsche.

    David Siegel belegte Rang 17, Karl Geiger kam auf Platz 19 und Constantin Schmid auf Rang 29. Während vor allem Eisenbichler und auch Leyhe überzeugten, wirkt Olympiasieger Andreas Wellinger zusehends ratlos. Nach seinem 39. Platz in Oberstdorf schied der 23-Jährige auch diesmal nach den ersten 50 Springern aus. Für Severin Freund lief es vor den Augen von Alpin-Ass Felix Neureuther noch schlechter.

    Der 30 Jahre alte frühere Erfolgsgarant im deutschen Team sucht nach zwei Kreuzbandrissen und langer Pause weiter nach seiner Form und durfte wie schon in Oberstdorf ebenfalls nur einen Wettkampfsprung machen. Für ihn ist die Tournee zur Halbzeit beendet (siehe unten stehenden Artikel).

    Ein überraschendes Debakel erlebte der Österreicher Stefan Kraft. Der Dritte des Auftaktspringens schied nach einem völlig misslungenen Sprung bereits nach dem ersten Durchgang aus – ein herber Rückschlag für das österreichische Team vor der zweiten Tournee-Hälfte in der Heimat.

    Enttäuschung auch für Peter Prevc, den ehemaligen Gesamtsieger aus Slowenien. „Es war ein schlechter Tag für mich heute. Meine Sprünge waren schlecht, sodass ich die Heimreise angetreten habe“, schrieb der 26-Jährige auf Twitter, nachdem er an Silvester die Qualifikation für das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen verpasst hatte. Prevc hatte vor drei Jahren drei von vier Springen gewonnen und so auch den Tournee-Gesamterfolg eingefahren.

    Nach einem Ruhetag geht es am Donnerstag um 14 Uhr mit der Qualifikation am Bergisel in Innsbruck weiter (ARD und Eurosport). (dpa)

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