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FC Augsburg: Wer sucht, der findet: Julian Schiebers Weg zum FCA

FC Augsburg

Wer sucht, der findet: Julian Schiebers Weg zum FCA

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    Julian Schieber FC Augsburg #20,

FC Augsburg, Trainingslager Mals, Südtirol, Saison 2018-2019, 08.07.2018
    Julian Schieber FC Augsburg #20, FC Augsburg, Trainingslager Mals, Südtirol, Saison 2018-2019, 08.07.2018 Foto: Klaus Rainer Krieger

    Julian Schieber hat immer wieder den Immobilienmarkt in seiner Heimat verfolgt. Im vergangenen Jahr stieß der gebürtige Backnanger dann auf ein Inserat für ein Grundstück mit einer Kirche darauf. "Das klingt untypisch und für manche etwas wahnsinnig. Aber es ist eigentlich keine große Sache. Ich habe ja nicht den Kölner Dom gekauft", sagte der Neuzugang des FC Augsburg lachend in einem Interview des Internetportals spox.com im März.

    Schieber besitzt eine Kirche und ist Inhaber eines Cafés in Backnang

    Schieber hat das kleine evangelische Gotteshaus gekauft, weil man dort kreative Umbauten vornehmen konnte. Das war dem Stürmer wichtig. "Ich habe ein Grundstück in Backnang, auf dem ich irgendwann bauen werde. Jetzt war ich auf der Suche nach einer Übergangslösung und bin auf die Kirche aufmerksam geworden", sagte Schieber, der nebenbei auch noch Teilhaber eines Cafés in Backnang ist.

    Für die Zeit nach seiner Profikarriere hat Schieber also schon etwas vorgesorgt. Der 29-Jährige will beim FC Augsburg aber nochmal so richtig angreifen, nachdem er Hertha BSC im Sommer verlassen hat.

    "Mich freut es sehr, dass der FC Augsburg mir das Vertrauen gibt, in den kommenden drei Jahren hier auf Torjagd zu gehen", gab Schieber zu Protokoll und freute sich auf einen "Neuanfang" beim FCA. Denn "zwei, drei, vier Jahre auf Topniveau" will er schon noch spielen. "Mit Julian Schieber haben wir einen erfahrenen und torgefährlichen Angreifer dazugewonnen", befand Manager Stefan Reuter.

    Schieber kam mit Stahlkappenschuhen und Gärtnerhose zum Training

    Schieber war mal ein großes Sturmtalent. Der wuchtige Angreifer steckte mitten in der Ausbildung zum Garten- und Landschaftsbauer, als er in die A-Jugend des VfB Stuttgart wechselte. "Ich wurde von meinem Ziehvater direkt von der Baustelle abgeholt und kam mit Stahlkappenschuhen und grüner Gärtnerhose voller Flexstaub zum Training. Wenn man sich dagegen anschaut, wie heute in der A-Jugend auf Mode geachtet wird", erinnerte sich Schieber lachend. "Insofern war es krass, wie sich alles entwickelt hat."

    Gegen Würzburg erzielte Julian Schieber das erste Tor für seinen neuen Arbeitegeber, den FC Augsburg.
    Gegen Würzburg erzielte Julian Schieber das erste Tor für seinen neuen Arbeitegeber, den FC Augsburg. Foto: Ulrich Wagner

    Eigentlich hätte sich für Schieber alles noch viel krasser entwickeln sollen. Der frühere Stuttgarter Trainer Markus Babbel verglich ihn einmal sogar mit Nationalstürmer Mario Gomez. Im Sommer 2012 verließ Schieber dann den VfB und wechselte für mehr als fünf Millionen Euro Ablöse zu Borussia Dortmund, das damals noch von Jürgen Klopp betreut wurde. Bei den Schwarz-Gelben spielte zwar Robert Lewandowski, dennoch traute man Schieber im Schatten des starken Konkurrenten einen enormen Entwicklungssprung zu.

    Doch daraus wurde nichts. Schieber fand in Ilkay Gündogan zwar einen seiner besten Freunde, seine Formschwankungen waren für eine tragende Rolle im Sturm aber zu groß. Der Angreifer entschied sich daher nach zwei Jahren für einen Wechsel nach Berlin. Dort wurde Schieber jedoch auch nicht glücklich. Zwei Knorpelschäden im Knie setzten ihn für fast zwei Jahre außer Gefecht. In der vergangenen Saison reichte es für ihn in der Endphase immerhin noch zu drei Einwechslungen.

    Schiebers Knie macht ihm nach eigener Aussage keine Probleme mehr

    Mit dem Knie hat Schieber nach eigener Aussage schon lange keine Probleme mehr. Für Trainer Manuel Baum ist der Angreifer eine willkommene Alternative sowohl für das Sturmzentrum als auch die Außenbahn. Sein erstes Tor im Trikot der Fuggerstädter hat Schieber auch schon erzielt. Beim 2:0 am Samstag gegen den Drittligisten Würzburger Kickers markierte er die Führung.

    "Jedes Tor tut gut und ist auch wichtig für mich", versicherte Schieber. Der Stürmer hätte sicher nichts dagegen, wenn es für ihn verletzungsfrei so weitergehen würde - erst im nächsten Testspiel am Mittwoch gegen den englischen Zweitligisten FC Middlesbrough - und später natürlich auch gerne in der Bundesliga. Martin Moravec, dpa

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