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Basketball: Wie ein kaputter Schuh zum PR-Desaster wird

Basketball

Wie ein kaputter Schuh zum PR-Desaster wird

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    Autsch: Oben Zion Williamson, unten sein kaputter Schuh.
    Autsch: Oben Zion Williamson, unten sein kaputter Schuh. Foto: AFP

    Der Sport und die richtige Ausrüstung – das ist vornehmlich eine Geschichte voller Entschuldigungen und billiger Ausflüchte. Generationen holzfüßiger Amateurkicker haben schon die Schuld für einen verunglückten Torschuss bei ihrem Schuhwerk gesucht. Klare Sache: Wenn der Ball statt ins Kreuzeck in Richtung Eckfahne fliegt, war niemals der ungelenke Hobbysportler mit einem Bodymassindex jenseits der 30 schuld, sondern der vermaledeite Kickschuh. Ganz zu schweigen von den Salven an Schmähkritiken, die Teilzeit-Wintersportler stets in Richtung ihrer Bretter abfeuern.

    Einen wirklich guten Grund, mit seinem Arbeitsgerät zu hadern, hat hingegen Zion Williamson. Der 18-Jährige ist Basketballspieler der Universität Duke und gilt als Mega-Talent. Im Spiel gegen die Universität von North Carolina, das bundesweit im US–Fernsehen übertragen wurde, versagte sein Schuh auf fast schon groteske Weise den Dienst.

    Williamson wiegt über 140 Kilo - offenbar zu viel für sein Schuhwerk

    Als der 2,01 Meter große und über 140 Kilo schwere Williamson dabei war, mit dem Rücken zum Korb eine Drehung zu vollführen, rutschte der Schuh einfach von der Sohle – und das Wunderkind fand sich im nächsten Moment auf dem Boden der Halle wieder. Zu diesem Zeitpunkt lief immer noch die erste Spielminute.

    Williamson verletzte sich bei dem Ausrutscher und musste hinkend die Halle verlassen – unter den Augen zahlreicher prominenter Zuschauer wie Barack Obama.

    Ärgerlich ist die Angelegenheit vornehmlich für Williamson, der bis auf Weiteres nicht für sein Team spielen kann. Laut Auskunft des Klubs hat der 18-Jährige eine Verstauchung im Knie. Duke verlor das Spiel ohne seinen besten Spieler.

    Noch bitterer ist die Angelegenheit für Nike. Das US-Unternehmen rüstet die Mannschaft seit Jahrzehnten aus – und hat mit dem Vorfall ein veritables PR-Desaster an der Backe. Die Aktie des Sportartikelherstellers fiel um über zwei Prozent. Nike selbst betonte, dass es der erste Vorfall dieser Art mit diesem Schuhmodell war. Zion Williams stand kurz davor, einen persönlichen Ausrüstervertrag mit Nike abzuschließen – das dürfte er sich nun gut überlegen. Manchmal liegt der Frust von Hobby- und Profisportlern eng beieinander.

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