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Leichtathletik-WM in Doha: Zehnkampf bei der WM: Das sind die Favoriten

Leichtathletik-WM in Doha

Zehnkampf bei der WM: Das sind die Favoriten

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    Der Franzose Kevin Mayer hält den Weltrekord im Zehnkampf. Auch in Katar wird er an der Spitze erwartet, auch wenn er in dieser Saison noch keinen kompletten Wettkampf absolviert hat.
    Der Franzose Kevin Mayer hält den Weltrekord im Zehnkampf. Auch in Katar wird er an der Spitze erwartet, auch wenn er in dieser Saison noch keinen kompletten Wettkampf absolviert hat. Foto: Bernd Thissen, dpa

    Der Zehnkampf ist die Krone der Leichtathletik. Das mag manch Spezialist anders sehen. Aber die Generalisten bündeln die ganze Faszination ihrer Sportart in einen Wettbewerb. Als der Ulmer Arthur Abele im vergangenen Jahr in Berlin Europameister wurde, flogen ihm die Herzen zu. Weil es der Hochtalentierte nach langer Verletzungsgeschichte endlich geschafft hatte, auf den Punkt genau topfit zu sein. Aber auch, weil es seit jeher fasziniert, wie sich die Alleskönner durch ihre zehn Disziplinen arbeiten.

    Wie sie in der einen scheitern, kurz darauf aber in einer anderen wieder überzeugen. Momentan ist Abele verletzt. Ein Ulmer ist in Doha aber dennoch dabei: Tim Nowak. Der ist neun Jahre jünger als Abele und (noch) kein Kandidat für einen großen Titel. Wenn es für ihn am Mittwoch im Khalifa-Stadion mit den 100 Metern losgeht, soll er vor allem eines: Erfahrung sammeln. Für Nowak vom SSV Ulm 1846 ist die WM in der Wüste ein Debüt.

    Tim Nowak aus Ulm ist die Nummer drei im deutschen Team

    Für Tim Nowak vom SSV Ulm 1846 ist die WM in der Wüste ein Debüt.
    Für Tim Nowak vom SSV Ulm 1846 ist die WM in der Wüste ein Debüt. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Weltmeisterliches zeigte er bisher nur im Nachwuchsbereich. Im Alter von 18 Jahren hatte er bei seiner zweiten U20-WM Bronze geholt. Fünf Jahre später hat er mit seinen 8209 Punkten von Ratingen die WM-Norm knapp überboten. Hinter Kai Kazmirek und Niklas Kaul ist er die Nummer drei im deutschen WM-Trio. Kaul (8572 Punkte) und Kazmirek (8444), immerhin WM-Dritter von 2017, starten mit deutlich besseren Vorleistungen in den Wettbewerb. Bundestrainer Christopher Hallmann traut beiden zu, in den Medaillenkampf einzugreifen. Für Nowak wäre ein Platz in den Top 10 ein großer Erfolg.

    Größter Favorit ist Kevin Mayer aus Frankreich. Mit 9126 Punkten hält der 27-Jährige den Weltrekord. Leistet er sich keinen Aussetzer wie in Berlin, dürfte er kaum zu schlagen sein. Vergangenes Jahr hatte er beim Weitsprung, der zweiten Disziplin, drei ungültige Versuche und war aus dem Rennen – Abele nutzte diese Chance.

    In dieser Saison hat Mayer zwar noch keinen kompletten Zehnkampf absolviert, trotzdem rechnet auch Hallmann damit, dass der Franzose in Doha in Topform an den Start gehen wird. Nowak dagegen hatte in den Wochen vor Doha wegen einer Schulterverletzung „nicht mega viel Zeit, alle Disziplinen noch mal fokussiert zu trainieren. Wir mussten schauen, dass wir das Schiff auf den richtigen Kurs bringen.“ Das Augenmerk habe auf den Sprungdisziplinen, Sprintkraft und Schnelligkeit gelegen. Zusammen mit einem Großteil der deutschen Mannschaft bereiteten sich die Zehnkämpfer im Trainingslager im türkischen Belek auf die Weltmeisterschaft vor.

    Tim Nowak sieht der Herausforderung in Doha gelassen entgegen

    Am Sonntagabend reiste das Trio nach Doha weiter, wo am Mittwoch um 15.35 Uhr Ortszeit (14.35 Uhr/MESZ) der Startschuss für die 100 Meter fällt. Neu ist dann, dass alle Disziplinen ausschließlich in zwei kompakten Abend-Sessions innerhalb von rund sieben Stunden stattfinden. Nowak sieht der Herausforderung gelassen entgegen: „Das ist gut für mich, ich mag es, wenn die Disziplinen schnell hintereinander durch sind.“

    Die besten Zehnkämpfer der Geschichte

    Daley Thompson Der Brite wurde 1980 und 1984 Olympiasieger, zudem war er der erste Weltmeister seiner Sportart. Von 1980 bis 1986 blieb er im Zehnkampf ungeschlagen.

    Dan O’Brien Der US-Amerikaner hat in den 1990er Jahren dominiert. Er wurde 1991, 1993 und 1995 jeweils Weltmeister. 1996 holte er sich den olympischen Titel in Atlanta, nachdem er vier Jahre zuvor die Olympischen Spiele verpasst hatte. Wegen drei Fehlversuchen im Stabhochsprung war er in der US-Vorausscheidung gescheitert.

    Roman Sebrle 2001 übertraf der Tscheche als erster Zehnkämpfer die 9000-Punkte-Marke und erreichte 9026 Zähler. Diesen Weltrekord hielt elf Jahre, erst 2012 war Ashton Eaton mit 9039 Punkten besser.

    Christian Schenk Ihm gelang als zweiten Deutschen nach Willi Holdorf (1964) im Jahr 1988 der Olympiasieg. Besonders eindrucksvoll waren seine 2,27 Meter im Hochsprung.

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