
Warum Ulms Jaron Blossomgame auch als Entertainer glänzt

Plus Jaron Blossomgame ist mit seiner Vielseitigkeit ein wichtiger Baustein im System von Ratiopharm Ulm. In seiner Freizeit glänzt er auch als Entertainer.

Abgesehen davon, dass er gut Basketball spielt, ist Jaron Blossomgame auch ein hervorragender Entertainer. Der 28-Jährige hat sogar einen eigenen Podcast. Zu Hause in den USA gehen die Klickzahlen in den einschlägigen Portalen regelmäßig durch die Decke.
Blossomgame spricht bei „Beyond the press“ mit Spielern aus der nordamerikanischen Profiliga NBA. Mit Legenden, aktuellen Topscorern und großen Talenten. Mit allen hat er in irgendeiner Weise schon einmal zu tun gehabt, mit vielen stand er bereits zusammen auf dem Spielfeld. „Wir haben mindestens ein Interview pro Woche. Es lief bisher gut. Ich mache das in meiner Freizeit, wenn ich in meiner Wohnung rumhänge“, erzählt Blossomgame.
Im Sommer kam der US-Amerikaner aus Israel zu Ratiopharm Ulm
Der US-Amerikaner wechselte im Sommer vom israelischen Erstligisten Ironi Nahariya zum Bundesligisten Ratiopharm Ulm. Mit einem halben Jahr Verspätung. Denn bereits Ende Januar dieses Jahres hatten sich beide Seiten geeinigt. Dann waren aufgrund der Corona-Pandemie alle Reisen von und nach Israel verboten – und der Wechsel platzte zunächst. Mittlerweile hat sich Blossomgame in Ulm gut eingelebt. „Ich liebe die Stadt. Ulm ist nicht zu groß, nicht zu klein. Die Menschen hier sind alle total nett. Ich bin viel mit Mitspielern unterwegs, wir gehen gemeinsam zum Essen oder einfach durch die Innenstadt“, erzählt er. Am Samstagabend (ab 20.30 Uhr) bekommt der 28-Jährige erstmals auch die Atmosphäre in der Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena zu spüren. Das Heimspiel gegen Bamberg ist mit 5300 Zuschauern bereits ausverkauft. Blossomgame sagt: „Ich freue mich riesig drauf. Einige Freunde, die schon in Deutschland gespielt haben, haben mir erzählt, was in der Halle für eine Wahnsinnsstimmung ist.“
Nach mehr als 500 Tagen kehren die Zuschauer zurück
Sein Coach Jaka Lakovic freut sich über die Rückkehr der Fans nach über 500 Tagen des coronabedingten Ausschlusses aus einem ganz pragmatischen Grund: Sie waren in den vergangenen beiden Spielen bei den knappen Auswärtsniederlagen in Bonn und Chemnitz jeweils das Zünglein an der Waage. Im Pokal-Achtelfinale beispielsweise setzten sich alle acht Heimteams durch. „Das zeigt doch, wie wichtig das Publikum ist. Wir wollen unseren Fans wieder Spaß und Unterhaltung bieten“, meint Lakovic.
Gegen Bamberg muss Ulm in allen Bereichen zulegen
Für die Ulmer ist es das erste Heimspiel der Saison. Lakovic rechnet vor, dass der Teamtross zuletzt für drei Partien über 2000 Kilometer mit dem Bus unterwegs war, quer durch die Republik. Das freilich sei nicht so einfach wegzustecken. Seine ernsten Worte klingen beinahe wie eine Art Entschuldigung für die Niederlage in Bonn (73:76) und das überraschende Pokal-Aus in Chemnitz (85:87). „Es waren zwei Niederlagen, die gut und gerne auch Siege hätten sein können“, schiebt der Coach hinterher. Aber das wäre zu einfach. Lakovic hat auch spielerische Defizite erkannt. Gegen Bamberg müsse in allen Bereichen zugelegt werden. Der Trainer meint: „Das ist eine kreative Truppe. Wir müssen offensiv noch schneller und in der Defensive solider spielen.“
Dazu soll dann auch Blossomgame beitragen. Nicht als Entertainer, sondern als Leistungsträger. Mit seiner Athletik und Erfahrung. Der 28-Jährige sagt: „Meine große Stärke ist meine Vielseitigkeit.“ Und das wissen sie in Ulm. Schon bei der Verpflichtung hat Sportdirektor Thorsten Leibenath in den höchsten Tönen vom „kompletten Paket“ geschwärmt.
Die Diskussion ist geschlossen.