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Biathlon bei Olympia 2022: Deutsche Biathlon-Mixed-Staffel erreicht nur Platz fünf in Peking

Biathlon bei Olympia 2022

Deutsche Biathlon-Mixed-Staffel erreicht nur Platz fünf in Peking

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    Für Philipp Nawrath gab es Hoffnung auf Spitzenplätze in den Winterspielen. Nun die herbe Enttäuschung: Die deutsche Mixed-Staffel landet nur auf Rang fünf.
    Für Philipp Nawrath gab es Hoffnung auf Spitzenplätze in den Winterspielen. Nun die herbe Enttäuschung: Die deutsche Mixed-Staffel landet nur auf Rang fünf. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Eine kleine Jubelgeste gönnte sich Philipp Nawrath dann doch. Immerhin hatte der Allgäuer die deutsche Mixed-Staffel noch von Rang zehn auf Platz fünf geführt. Eine Platzierung, die bei Olympia so viel wert ist wie ein Ehrentreffer bei einer 1:5-Niederlage im Fußball. Sei’s drum. Nawarath hatte sich bei seiner Olympischen Premiere ein gutes Gefühl für die kommenden Wettkämpfe geholt. Und wichtige Erfahrungen gesammelt.

    Rang fünf klingt beim ersten Hinhören gar nicht mal nicht schlecht. Wären es eben nicht die Olympischen Spiele, sondern ein normaler Weltcup. Bei Olympia aber zählen die Medaillen. Daher ordnete Benedikt Doll das Ergebnis sogleich treffend ein. „Beim Weltcup hätte es ein bisschen Preisgeld gegeben oder Punkte für die Nationenwertung, hier ist es eine gute Auftakterfahrung für die Einzelrennen, mehr aber auch nicht“, sagte der Schwarzwälder. Der windige Samstag hatte den Biathletinnen und Biathleten einen Vorgeschmack geliefert, was die kommenden Wochen zu erwarten ist. Ein windanfälliger Schießstand, der die Wettbewerbe beinahe so schwer vorhersagen lässt wie die Lotterie am Samstag.

    Norwegen hatte sich die Goldmedaille trotz drei Strafrunden von Tiril Eckhoff vor Frankreich und dem Team aus Russland gesichert. Und doch war auch beim Olympiasieger die Laune nicht bestens. Als Tarjei Bø bei der Pressekonferenz saß, sprach er deutliche Worte: „Das größte Problem ist: Dieser Ort ist nicht gemacht für Biathlon.“ Rums, das saß. Gestaltet ist die Anlage perfekt. Sie liegt nur wenige Meter von der Skisprungschanze entfernt. Die Loipen sind herausfordernd, alleine wegen der Höhe auf etwa 1700 Metern. Der Wind aber ist ein großer Feind der Biathleten. Und der Wind bläst in diesem Teil Chinas oft und heftig. Gerade im frostig kalten Winter.

    Etliche Fehler kosten deutsches Team Aussicht auf gute Platzierung

    „Wir haben gewusst, das kann am Schießstand heute eine Achterbahnfahrt werden. So ist es auch gekommen“, sagte Nawrath. Zwei Strafrunden fing sich die deutsche Mannschaft ein, beide von Startläuferin Vanessa Voigt. „So habe ich mir meine Olympiapremiere nicht vorgestellt. Beim Liegendschießen wusste ich gar nicht mehr, wo ich bin“, sagte die Thüringerin. Hinzu kamen 18 Nachlader des gesamten Teams, auch Nawrath blieb nicht fehlerfrei. Immerhin aber verbesserte er die Position noch um fünf Ränge, nachdem er von Benedikt Doll auf Platz zehn übernommen hatte. Der Schwarzwälder war vor allem beim Liegendschießen ins Straucheln gekommen. „Da kann ich nicht alles auf den Wind schieben“, sagte Doll. Der erste Schuss sei ihm zu früh raus, beim Nachladen patzte er und ließ gar eine Patrone fallen. Beim Stehendschießen, als der Wind Flaute hatte, lief es deutlich besser. Für die kommenden Rennen hat sich Doll schon eine Taktik ausgedacht. Lieber schnell schießen und Fehler in Kauf nehmen statt ewig auf ein fehlerfreies Schießen zu warten. Das kostet auch eine Menge Zeit, die ein guter Läufer im besten Fall in der Loipe wieder aufholen kann.

    Nawrath hatte noch stark aufgeholt. Von einer Medaille aber durfte die deutsche Staffel nach Voigts schlechtem Start eigentlich nie träumen. Für Nawarath war das erste Olympische Rennen dennoch ein Erlebnis. „Es hat Spaß gemacht, ich konnte das Rennen ganz gut durchziehen“, sagte der 28-Jährige. Im Vorfeld hatte er ein bisschen darauf spekuliert, vielleicht um die Medaillen kämpfen zu können. „Dafür hätte aber alles perfekt laufen müssen“, sagte er. Tat es aber nicht. Auch bei ihm nicht. „Da hätte auch ich ohne die zwei Nachlader durchkommen müssen“, sagte er und stapfte davon. Der Wind blies noch immer heftig. Und wird es wohl auch in den nächsten Tagen tun. Keine einfachen Bedingungen.

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