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Bundesliga-Serie: Bayer Leverkusen: Welt-Auswahl statt Werkself

Bundesliga-Serie

Bayer Leverkusen: Welt-Auswahl statt Werkself

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    Bayer-Trainer Gerardo Seoane hat den Vorteil, mit einer eingespielten Mannschaft in die Bundesliga zu starten.
    Bayer-Trainer Gerardo Seoane hat den Vorteil, mit einer eingespielten Mannschaft in die Bundesliga zu starten. Foto: Daniel Karmann, dpa

    In unserer Bundesliga-Serie stellen wir die 18 Erstligisten vor dem Saisonstart vor. Heute: Bayer Leverkusen.

    Den Kader fast in Gänze beisammengehalten, Verträge mit den Leistungsträgern verlängert. Die Leverkusener blicken optimistisch auf die kommende Saison.

    Sind die Zugänge besser als die Abgänge?

    Minimal, was aber nicht an der Qualität, sondern an der Quantität der Transfers liegt. Schließlich steht lediglich zwei Abgängen nur ein Zugang gegenüber. Im defensiven Mittelfeldspieler Julian Baumgartlinger (34/vereinslos) sowie Mittelstürmer Lucas Alario (29/für sechs Millionen Euro zu Eintracht Frankfurt) verließen das Team zwei Akteure, die unter Trainer Gerardo Seoane keine Rolle mehr spielten. Daher bedeutet der Zugang von Adam Hlozek (19/kam für 13 Millionen Euro von Sparta Prag) ein sportliches Plus. Der Tscheche gilt als großes Talent und soll behutsam an das Niveau der Bundesliga herangeführt werden. Kurzfristig wird Hlozek bereits Ausrufezeichen setzen können, mittelfristig eine echte Verstärkung darstellen. Überdies steht der schon im vergangenen Januar für 2,5 Millionen Euro von Zenit St. Petersburg geholte Offensiv-Allrounder Sardar Azmoun nun voll im Saft. Der Iraner wird Leverkusen nach auskurierter Verletzung nun viel Freude bereiten.

    Reicht die Kader-Qualität von Bayer Leverkusen für einen langen Tanz auf den drei Hochzeiten?

    Schnell und gerne wird bei einem Verein in der heutigen Zeit vom „besten Kader aller Zeiten“ gesprochen. In Leverkusen sind jedoch tatsächlich alle Positionen nicht nur doppelt, sondern auch doppelt gut besetzt. Da wird die Luft selbst für gestandene Profis dünn – aus diesem Grund könnten Amiri, Paulinho und Pohjanpalo durchaus noch abgegeben werden.

    Wie sieht die Bilanz von Simon Rolfes als verantwortlichem Transfer-Chef aus?

    Am 1. Juli dieses Jahres ist er als Nachfolger von Rudi Völler zum Geschäftsführer Sport aufgestiegen. Dem 40-Jährigen gelang es nicht nur, starke Zugänge unters Bayer-Kreuz zu lotsen – er schaffte es zudem, Leistungsträger mit langfristigen Verträgen auszustatten. Dadurch sind hohe Ablösesummen zu generieren, aktuell aber ist die aus den Kontrakten resultierende geringe Fluktuation im Kader ein echtes Faustpfand. Eine eingespielte Mannschaft erhöht nun mal die Chance auf Erfolg.

    Bayer Leverkusen: Warum ist die "Werkself" zu einer Welt-Auswahl geworden?

    In einer sich immer stärker über den Kommerz definierenden Fußball-Welt muss auch Bayer Leverkusen Werte über Bord werfen. Vorbei die Zeiten, als der Verein dem DFB Nationalspieler ausbildete. In dieser Saison wären vom Kern-Kader lediglich fünf Akteure für die deutsche Nationalmannschaft spielberechtigt. „Bei uns stehen Qualität und Erfolg im Vordergrund. Wir wollen in der Bundesliga unter die ersten vier sowie ein gutes Abschneiden im Pokal und in der Champions League –und dafür brauchen wir im Kader Qualität. Ich hätte nichts dagegen, wenn 20 unserer 25 Akteure für den DFB spielberechtigt wären. Dafür müssten sie aber unseren hohen Ansprüchen entsprechen, und wir müssten sie gleichzeitig mit unserem Budget finanzieren können“, sagt Rolfes.

    Wie groß ist die Chance auf den Meisterschafts-Coup?

    Der Kader ist eingespielt, die Intensität ob des Konkurrenzkampfes schon im Training hoch und die individuelle Klasse der Spieler groß. Hinzu hat Trainer Gerardo Seoane dem Team durch einstudierte Systeme mit Vierer- und Dreierkette auch während eines Spiels eine taktische Flexibilität implantiert. Allerdings ist der Kader mit einem Durchschnittsalter von 24,7 Jahren sehr jung. Die erneute Qualifikation zur Champions League sollte recht souverän geschafft werden, vielleicht lässt sich sogar die Vize-Meisterschaft erringen. Für mehr aber dürfte der Erfahrungsschatz fehlen.

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