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Foto: David Inderlied, dpa (Archivfoto)
Foto: David Inderlied, dpa (Archivfoto)

Simon Terodde hat den FC Schalke mit seinen Toren zum Aufstieg geschossen. Er ist der Rekordschütze der zweiten Liga und will nun endlich seine Erstligatauglichkeit unter Beweis stellen.

Bundesliga-Serie
07.07.2022

Bloß nicht abheben: So startet der FC Schalke 04 nach dem Aufstieg

Von Camillo von Ketteler

Nach dem Aufstieg geht es für die Schalker um den Klassenerhalt. Besondere Bedeutung kommt dabei einem Torjäger zu, der zuletzt zwar traf – mit der ersten Liga allerdings gefremdelt hat.

In unserer Bundesliga-Serie stellen wir die 18 Erstligisten vor dem Saisonstart vor. Heute: Der FC Schalke 04.

 

Vor etwas mehr als 14 Monaten stieg der FC Schalke 04 in die zweite Bundesliga ab. Königsblaues Entsetzen, Anhänger jagten Spieler um den Arenaring. Das alles ist lange vorbei und wirkt im schnelllebigen Fußball fast wie aus einer anderen Zeit. Unter Interimscoach Mike Büskens feierte der Klub am 7. Mai nach einem 3:2 gegen den FC St. Pauli die Rückkehr. Platzsturm und Aufstiegsparty, Schalke ist wieder da. Und nun?

Was ist vom neuen Schalke-Trainer Frank Kramer zu erwarten?

Dass Büskens nach dem Aufstieg wieder ins zweite Glied zurücktreten will, war relativ schnell klar. Die Trainersuche gestaltete sich allerdings schwierig, Anfang Juni präsentierte Sportchef Rouven Schröder dann aber Frank Kramer als neuen Mann an der Seitenlinie. Eine durchaus kontroverse Entscheidung, die bei den Fans nicht nur auf Begeisterung stieß. Bleibt abzuwarten, ob der 50-Jährige, der im April vom späteren Absteiger Arminia Bielefeld vor die Tür gesetzt wurde, die richtigen spielerischen Ansätze finden kann. Die Lösung Kramer ist eine Wundertüte – und die Erwartungen auf Schalke sind traditionell groß.

Ist ein Gazprom-Nachfolger als Sponsor für Schalke gefunden?

Nach der Trennung von Gazprom herrschte erst mal Unsicherheit beim FC Schalke. Der russische Energieriese pumpte schließlich Millionen in den Klub, Schalkes Existenz stand auf dem Spiel. Schnell sprang Wohnungsanbieter Vivawest ein. Ob der aktuelle Hauptsponsor bleibt, ist unklar – Schalke will sich aber sowieso breiter aufstellen. Mit dem Touristik-Unternehmen HRS besorgten die Gelsenkirchener jüngst einen weiteren großen Partner. Die Gazprom-Trennung tut weiterhin finanziell weh, das Überleben ist aber erst mal gesichert – auch wenn die finanziellen Mittel schmal sind.

Wie sieht die Personallage aus?

Neben Verpflichtungen von zunächst ausgeliehenen Leistungsträgern wie Rodrigo Zalazar oder Thomas Ouwejan schnappte sich S04 bereits acht Neuzugänge. Mit Sebastian Polter kommt ein gestandener Bundesliga-Stürmer von Lokalrivalen VfL Bochum, für das offensive Mittelfeld lockte der Klub Kreativspieler Florent Mollet vom Montpellier HSC in die Veltins-Arena. In Keeper Alexander Schwolow, der zunächst auf Leihbasis von Hertha BSC kommt, hat Sportchef Schröder die neue Nummer eins gefunden. Der Abgang von Abwehrchef Ko Itakura hingegen schmerzt, die Kaufoption von 5,9 Millionen konnte Schalke Manchester City nicht zahlen – nun spielt er in Mönchengladbach. Itakuras Nachfolger für die Defensive wird noch gesucht.

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Trifft Simon Terodde auch in der Bundesliga?

Wenn man Rekord-Torschütze der zweiten Bundesliga (283 Treffer) ist, heißt das eben auch, dass man im Oberhaus nicht richtig Fuß fassen konnte. In seinen Bundesliga-Jahren beim 1. FC Köln und VfB Stuttgart kommt Terodde auf nur zehn Treffer in 58 Spielen. Sein letzter Versuch mit dem FC allerdings liegt schon wieder zwei Saisons zurück, in denen der 34-Jährige noch mal erfahrener und um viele Treffer reicher geworden ist. Terodde will seinen Bundesliga-Fluch besiegen – und bekommt ab dem 7. August (17.30 Uhr) und mit dem Auftaktspiel beim 1. FC Köln seine nächste Chance dazu.

Was ist denn nun das Ziel des Schalke 04 nach dem Aufstieg?

Es wird nicht einfach, so viel ist klar. „Das Jahr wird elementar schwer“, sagt Schröder. In den kommenden Monaten wird es nur um den Klassenerhalt gehen, viel mehr sollte sich der einstige Champions-League-Dauergast nicht auf die Fahne schreiben – und tut es auch nicht. „Wenn wir den Klassenerhalt schaffen, wäre es gleichzusetzen mit dem Aufstieg. Dann hätten wir einen Riesenjob gemacht“, so Schröder jüngst in der Sport Bild.

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