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Frankfurt Lions warten auf Insolvenzverfahren

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Frankfurt Lions warten auf Insolvenzverfahren

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    Frankfurt Lions warten auf Insolvenzverfahren
    Frankfurt Lions warten auf Insolvenzverfahren Foto: DPA

    Der Deutsche Meister von 2004 hat sich mit dem spektakulären Rückzug seiner Profiabteilung am 5. Juli aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) verabschiedet und den Lizenzentzug akzeptiert. Die GmbH wird nach allen juristischen Vorschriften und Regeln aufgelöst. Zurück bleibt ein Scherbenhaufen - ohne nahe Zukunft und langfristige Perspektive.

    "Ich werde auf der Basis der bestehenden Fakten ein Gutachten erstellen. Ich rechne mit einer Eröffnung des Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht in etwa vier bis fünf Wochen", erklärte der am 28. Mai als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellte Fabio Algari auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa.

    Der Rettungsversuch war auch an einem akuten Fehlbetrag "nahe an der Ein-Millionen-Grenze" - wie Algari betonte - gescheitert. Altverbindlichkeiten des seit Ende Mai unter Insolvenz stehenden Wirtschaftsunternehmens "Frankfurt Lions GmbH" wollte der Jurist aus Gründen einer schwierigen Transparenz nicht beziffern.

    "Wir hätten auch in einen aufwendigen Rechtsstreit gehen und möglicherweise auch obsiegen können. Entscheidend ist aber die wirtschaftliche Solidität und Perspektive für die Zukunft. Und die fehlt. Es wäre einem Himmelfahrtskommando gleichgekommen, wenn wir mitten in der laufenden Saison in eine erneute finanzielle Schieflage geraten wären", sagte der resignierende Frankfurter Unternehmer und Lions-Gesellschafter Siggi Schneider.

    Der Lions-Geschäftsführer hatte noch am 5. Juli erklärt, dass er mit seinen beiden Mitgesellschaftern insgesamt 4,4 Millionen Euro an Altschulden seit der Übernahme des Clubs Ende 2008 getilgt hätte. Dazu war am Montag noch von getätigten Investitionen über 800 000 Euro unter anderem in die Mannschaft und Geschäftsstelle die Rede gewesen. Außerdem sei unlängst von den drei Gesellschaftern eine Bürgschaft über 1,8 Millionen Euro bei der DEL hinterlegt worden.

    Die Stadt Frankfurt hat noch offene Rechnungen von fast 810 000 Euro für die Hallennutzung aus der Zeit vor Schneider, ist aber nach Angaben von Algari "in der Rangordnung" der Ansprüche zurückgetreten. "Die Stadt hat spät reagiert, aber immerhin gemacht, was sie auf dem Boden der Verträge überhaupt machen konnte", betonte Algari. "Wir wurden alleingelassen", beklagte dagegen Schneider.

    Nicht nur 18 Profi-Spieler, Manager Dwayne Norris, Trainer Rick Chernomaz und der zu Saisonbeginn verpflichtete Sportdirektor Erich Künhackel haben ihren Arbeitsplatz verloren. "Vom Parkplatzwächter bis zum Teambetreuer und Geschäftsstellen-Mitarbeiter; für jeden Einzelnen tut es mir leid, dass es so zu Ende geht", sagte Schneider. Von der DEL-Konkurrenz lagen angeblich in kürzester Zeit Angebote für die Spieler Jeff Ulmer, Ian Gordon, Michel Périard und Derek Hahn auf dem Tisch.

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