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Curt-Frenzel-Stadion: Warten auf die Fassade: Arbeiten werden im Februar fortgesetzt

Curt-Frenzel-Stadion

Warten auf die Fassade: Arbeiten werden im Februar fortgesetzt

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    Der zweite Umbau des Curt-Frenzel Stadions in Augsburg hat es in das "Schwarzbuch 2011" des Steuerzahlerbundes geschafft.
    Der zweite Umbau des Curt-Frenzel Stadions in Augsburg hat es in das "Schwarzbuch 2011" des Steuerzahlerbundes geschafft. Foto: Ulrich Wagner

    Wer auf der Südseite (Gesundbrunnen) vor dem Curt-Frenzel-Stadion steht, der sieht ein kleines Stück der Dachverlängerung. Im Dezember haben Spezialisten der Firma JNS Trapezbleche über dem Umlauf an der Tribüne montiert, aber nach wenigen Tagen war bereits wieder Schluss. Vor Weihnachten machte der Sturm den Dachdeckern einen Strich durch die Rechnung, aber auch im Januar ging bislang nichts voran. „Wir stehen Gewehr bei Fuß“, versichert JNS-Chef Erwin Neureither.

    Warum seine Angestellten nicht weitermachen konnten, will er nicht sagen und verweist stattdessen auf die Bauleiter vom Ingenieurbüro Zinner in Krailling. Erst „Anfang oder Mitte Februar“, so ist dort zu erfahren, würden die Arbeiten am Dach sowie den Fassaden im Süden und Osten (blaue Kappe) des Stadions fortgesetzt. Der Metallbauer muss noch Teile für das Haltegerüst fertigen, heißt es aus anderer Quelle. Jeder ist zurückhaltend, der Umbau hat schon genügend Schlagzeilen produziert.

    Es ist fraglich, ob die Panther-Zuschauer in dieser Saison überhaupt noch in den Genuss des Witterungsschutzes kommen. Sollten die Eishockeyprofis die Play-offs verpassen, wäre die Saison am 11. März vorbei. Die Anhänger würden es bedauern, für den Zeitplan des Stadion-Umbaus hätte das frühe Saisonende seine Vorteile. „Dann könnten die Panther ab September ganz normal ihre DEL-Heimspiele bestreiten“, versichert Architekt Uwe Schlenker. „Wenn die Panther in die Endrunde kommen, müssten sie im Herbst anfangs wahrscheinlich nur Auswärtsspiele bestreiten.“

    Neue Technikzentrale neben der Osttribüne

    Curt-Frenzel-Stadion - Chronologie des Umbaus

    Die Augsburger Panther spielen seit 1994 in der Deutschen Eishockey-Liga, die im Lauf der Jahre ihre Anforderungen erhöht hat. Eine an drei Seiten offene Arena entspricht nicht mehr dem Erstligastandard, die Panther liefen Gefahr, ihre Lizenz zu verlieren.

    Im April 2009 beschließt der Stadtrat auf Basis eines Masterplans (Kostenschätzung knapp 25 Millionen Euro netto), mit drei Realisierungsabschnitten der Architekten Schneider (asp), das Stadion in eine geschlossene Halle umzuwandeln und die Bahn zwei zu überdachen. Die Stadträte bewilligen rund 16 Millionen Euro für den ersten Realisierungsabschnitt, in dem das Stadion bis Sommer 2012 geschlossen werden soll. Mit der Projektleitung wird die Augsburger Gesellschaft für Stadtentwicklung (AGS) beauftragt.

    Nach einem VOF-Verfahren bekommen die Architekten Hermann + Öttl im Sommer 2009 den Zuschlag – dank der vielen Punkte für ihren Fassadenentwurf. Die Pläne der Architekten entsprechen in weiten Teilen nicht mehr dem ursprünglichen Entwurf. Die Panther beschweren sich, dass sie zu wenig eingebunden werden.

    Im Oktober 2010 gibt es massive Proteste der Eishockey-Zuschauer. Sie bemängeln die Sicht auf den neuen Tribünen. Der Gutachter Stefan Nixdorf bestätigt inakzeptable Sichtverhältnisse. Hermann + Öttl wollen das Problem mit einer Anhebung der Eisfläche lösen, da die Eisanlage ohnehin erneuert werden muss. Der Stadtrat entscheidet sich im Januar 2011 für die Variante auf Basis einer Fanstudie, die von den Planern Rudolf Reisch und Uwe Schlenker verfeinert wird. Die Tribünen werden entfernt und steiler aufgebaut. Kosten: 2,7 Millionen Euro. Wer bezahlt, wird in einem Rechtsstreit mit der Versicherung der Architekten geklärt. Die Stadionfertigstellung muss um ein Jahr auf September 2013 verschoben werden.

    Der stadionerfahrene Schwenninger Architekt Schlenker hat umgeplant und einige Bauabschnitte neu sortiert. Ziel: Bis 2013 soll „ein ausgebauter, funktionaler Eishallenkomplex“ (Verwaltungsmitteilung) entstehen. Ein zweiter Realisierungsabschnitt würde danach folgen. Dessen Finanzierung ist noch nicht gesichert. (pede)

    Der Umbau bleibt eine Herausforderung. „Es ist viel Detailabstimmung nötig. Gewisse Dinge brauchen Zeit“, sagt Schlenker. Es bringe nichts, eine Firma für ein paar Tage auf die Baustelle zu holen und dann wieder abzuziehen. Es gibt viel zu tun in den nächsten Monaten. Die marode Eisbahn wird erneuert, neben der Osttribüne soll die neue Technikzentrale entstehen. Das Stadiongebäude wird abgebrochen und macht einem Neubau samt Tribünen Platz. Diese werden – wenn überhaupt – frühestens Ende 2012 freigegeben. Die Räume unter der Südtribüne werden bis September zum Kabinentrakt ausgebaut. Die Panther müssen ein geringeres Fassungsvermögen (bisher rund 5100) einkalkulieren, da die Stahlrohrtribünen vor dem Stadiongebäude entfallen. pede

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