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Eishockey: Dem EV Landsberg droht die Pfändung

Eishockey

Dem EV Landsberg droht die Pfändung

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    Sebastian Wolsch bekommt noch Geld von seinem Ex-Verein EV Landsberg.
    Sebastian Wolsch bekommt noch Geld von seinem Ex-Verein EV Landsberg. Foto: Alexander Berndt

    Der EV Landsberg bekommt wohl bald Besuch vom Gerichtsvollzieher. Sebastian Wolsch zieht gegen seinen Ex-Verein alle rechtlichen Register und fordert seine noch ausstehenden Forderungen in Höhe von 7500 Euro nun in einer Komplettzahlung ein.

    Im Rahmen eines Vergleichs hatten sich der Verein und der 26-jährige Verteidiger im Sommer vor dem Münchner Arbeitsgerichts auf eine Abfindung in Höhe von 10 000 Euro in monatlichen Raten geeinigt. "Da die Situation in Landsberg nicht berauschend ist, muss ich schauen, wie ich zu meinem Geld komme", erklärte Wolsch gestern unserer Zeitung und bestätigte den Vorgang.

    Zur Vorgeschichte: Wolsch war im März 2009 mit einem Zweijahresvertrag als Spieler und Nachwuchskoordinator ausgestattet worden. Im März 2010 kündigte der Verein unter dem neuen Vorsitzenden Hans-Jürgen Böttcher den Vertrag aus Kostengründen. In einem anschließenden Vergleich einigte man sich auf eine Abfindung in Höhe von 10 000 Euro. Vereinbart wurden Wolsch zufolge acht Raten zu je 1250 Euro, die jeweils zum 15. eines jeden Monats überwiesen werden sollten.

    "Die erste Rate im Oktober kam sieben Tage zu spät. Die Novemberrate kam erst vor einer Woche", erläutert Wolsch, der nun erneut seinen Anwalt Wolfram Cech aus Hannover eingeschaltet hat, um die komplette Restsumme einzufordern. "Wir haben in die Einigung eine Verfallsklausel eingebaut. Wenn der EVL mit einer Rate später als sieben Werktage dran ist, wird die ganze Summe auf einmal fällig", so der Sportjurist aus Niedersachsen.

    Man habe beim Arbeitsgericht eine "vollstreckbare Ausfertigung" beantragt, "um alle erdenklichen Geldquellen anzuzapfen" - beispielsweise wäre eine Pfändung von Zuschauereinnahmen oder eine Sperrung aller Konten beim EVL möglich. EVL-Vorsitzender Hans-Jürgen Böttcher bestätigt, dass Wolsch - wie die derzeitigen EVL-Spieler auch - das Novembergeld wegen einer Spielpause später erhalten habe. "Für mich ist entscheidend, dass Wolsch die Novemberrate bekommen hat. Ich habe ihn am 1. oder 2. Dezember per SMS informiert, dass das Geld später kommt, und am 6. Dezember war es da."

    Wolschs Anwalt Wolfram Cech sagt zur verspäteten Zahlung der Novembergehälter hinsichtlich eines finanziellen Engpasses beim Verein: "Mit uns hat niemand kommuniziert, dass das Geld später kommt. Wir wären die letzten gewesen, die bei dieser Aktion nicht mitgemacht hätten."

    EVL-Chef Hans-Jürgen Böttcher sagt hinsichtlich der Komplettforderung Wolschs: "Man muss Fairness im Eishockey walten lassen. Wir hätten ihn nach dem Rechtsstreit auch sperren lassen können, dann würde er heute daheimsitzen und könnte nicht für Füssen spielen."

    Der 26-jährige Verteidiger will indes seinem Ex-Verein nicht mehr entgegenkommen. "Das bin ich schon öfters. Ich gehe jetzt auch auf die ganze Rate, da ich davon ausgehen muss, dass der Verein nicht mehr lange existiert." Am 30. Dezember wird es ein Wiedersehen zwischen dem EVL und Sebastian Wolsch geben. Im letzten Spiel des Jahres trifft der EVL auf Füssen - Wolschs aktuellen Arbeitgeber. Dominic Wimmer

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