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Eishockey: Nach Stewart-Entlassung: Kölner Sieg mit fadem Beigeschmack

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Nach Stewart-Entlassung: Kölner Sieg mit fadem Beigeschmack

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    Der neue Trainer der Kölner Haie, Uwe Krupp, feuert seine Mannschaft im Spiel gegen die Grizzlys Wolfsburg von der Bank an.
    Der neue Trainer der Kölner Haie, Uwe Krupp, feuert seine Mannschaft im Spiel gegen die Grizzlys Wolfsburg von der Bank an. Foto: Roberto Pfeil, dpa

    "Nein", sagt Augsburgs Spielmacher Drew LeBlanc, er habe lange nichts von Mike Stewart gehört und stellt grinsend die Gegenfrage: „Oder würdest du gerne in diesen Tagen mit ihm Kontakt haben?“ Eher schwierig, denn der Eishockey-Trainer durchlebt turbulente Tage am Rhein, was jedoch nicht am Karneval lag.

    Am Montag entließ der DEL-Klub den ehemaligen Augsburger Coach und präsentierte umgehend Uwe Krupp als seinen Nachfolger. Nach 17 Niederlagen in Folge drohte die Einstellung des DEL-Negativrekords von 18 Pleiten in Serie.

    Vieles sprach dafür, denn Köln lag am Boden und mit den Wolfsburgern kam am Dienstag die DEL-Mannschaft der Stunde in die Lanxess-Arena. Das Team von Ex-Bundestrainer Pat Cortina hatte acht der jüngsten neun Partien gewonnen. Mit 5:0 fegte der KEC die Gäste vom Eis. Doch statt Jubel auf den Rängen kam Kritik. Am Veilchendienstag kamen die Profis nicht mit einem blauen Auge davon.

    Fans der Kölner Haie protestieren: „Wollt ihr uns verarschen?“

    „Wollt ihr uns verarschen?“, schallte es durch die riesige Arena, als sich der erste Sieg des achtmaligen deutschen Meisters in diesem Jahr in seiner Deutlichkeit abzeichnete. Pure Freude zum Abschluss der Karnevals-Session fühlt sich anders an, bei Teilen der Fans herrschte gereizte Stimmung, trotz des Siegs gab es Pfiffe. „Dass nicht jeder zufrieden ist, tut mir leid. Aber ich freue mich für die Spieler und die Mannschaft“, sagte der gebürtige Kölner und Ex-Haie-Profi Krupp, der bereits zwischen 2011 und 2014 seinen Heimatklub gecoacht hatte.

    Fünfeinhalb Jahre später soll der zweimalige Stanley-Cup-Sieger erneut helfen. Dies gelang auf Anhieb eindrucksvoll, der Negativ-Eintrag in die Geschichtsbücher blieb dem Klub erspart. „Natürlich sind wir sehr erleichtert, dass diese Geschichte damit jetzt zu Ende geht“, sagte Haie- und Nationalmannschaftskapitän Moritz Müller.

    Wie ein Heilsbringer gefeiert wurde Krupp aber nicht. Beim 54 Jahre alten früheren Bundestrainer schien man gar als einzigem aufrichtige Freude zu spüren. Geschäftsführer Philipp Walter dagegen musste unangenehme Fragen beantworten, und den Spielern war der Erfolg des zuvor formschwächsten gegen das formstärkste Team der Liga peinlich. Bei den Toren hatte es wenig Jubel gegeben. „Komische Gefühlslage gerade. Man ist natürlich froh, gewonnen und auch so gut gespielt zu haben. Trotzdem ist einem das natürlich auch unangenehm, wenn man sieht, was doch möglich ist“, bekannte Müller mit gesenktem Blick.

    Augsburger Panther brauchen noch vier Punkte aus vier Spielen

    Die Spiele zuletzt, teilweise kaum auf DEL-Niveau, hatten Krupps Vorgänger Stewart den Job gekostet. „Ich bin davon überzeugt, dass keiner dieser Spieler 17 Mal verlieren will“, sagte der in Erklärungsnot geratene Walter.

    In der Tabelle verkürzten die Kölner den Rückstand auf Augsburg auf neun Punkte. Die Panther wollen den letzten Play-off-Platz mit aller Macht verteidigen und benötigen rechnerisch noch vier Punkte, um den Einzug in die K.-o.-Runde perfekt zu machen. Allerdings fällt Nummer-eins-Torwart Olivier Roy für die verbleibenden vier Punktspiele verletzt aus. Ein erster Belastungstest von Henry Haase verlief dagegen positiv. Der Verteidiger hatte beim 4:2-Erfolg am vergangenen Sonntag gegen Mannheim einen Check gegen den Kopf erhalten und einen Nasenbeinbruch sowie eine Gehirnerschütterung davongetragen. Am Freitag tritt der AEV in Ingolstadt an, am Sonntag um 16.30 Uhr kommt Iserlohn. Am letzten Spieltag (8. März) steht im Curt-Frenzel-Stadion das Duell gegen die Kölner Haie auf dem Programm.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Eishokey: Die Kölner Haie haben gegen ihren Trainer gespielt

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