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Foto: Siegfried Kerpf
Foto: Siegfried Kerpf

Drew LeBlanc machte mehr als 400 Spiele für die Augsburger Panther.

AEV
26.04.2023

Drew LeBlanc verlässt die Augsburger Panther

Von Andreas Kornes

Der US-Amerikaner Drew LeBlanc spielte seit 2015 für die Augsburger Panther und war eine prägende Figur der letzten Jahre. Nun endet seine Zeit beim AEV.

397 Wörter zählte der Artikel, mit dem unsere Zeitung am 11. Juli 2015 den Wechsel von Drew LeBlanc meldete. "Wir wissen, dass Drew über große offensive Fähigkeiten verfügt. Er ist ein spielintelligenter Mittelstürmer, der eine Reihe führen kann. Er hat ein gutes Auge für seine Mitspieler, kann aber auch selber Tore erzielen. Deswegen haben wir ihn verpflichtet", wurde der damalige Trainer Mike Stewart über den Neuzugang zitiert, der die Rückennummer 19 erhielt. Keiner konnte ahnen, dass der US-Amerikaner in den folgenden acht Jahren das Spiel der Augsburger Panther prägen würde, wie kaum ein anderer zuvor. Diese Ära ist nun vorbei. Wie der DEL-Klub am Dienstag bekannt gab, wird der mittlerweile 33-Jährige nicht mehr nach Augsburg zurückkehren.

Es ist ein Abschied, der nicht nur LeBlanc schmerzt, wie er in seinen Abschiedsworten durchblicken lässt. "Der Klub hat nach acht gemeinsamen Spielzeiten entschieden, ohne mich weiterzumachen. Ich hätte meine Karriere gerne in Rot, Grün und Weiß beendet, aber nach den letzten beiden erfolglosen Jahren verstehe ich, dass die Organisation einen Neuanfang möchte", wird LeBlanc in der Mitteilung der Panther zitiert. Auch unter den Fans gab es viele, die den Edeltechniker gerne eine weitere Saison im Trikot der Panther gesehen hätten. Denn der war einer der wenigen Profis, die sich mit aller Macht gegen den Negativtrend der vergangenen Saison gestemmt hatte. Unermüdlich ackerte er in den Ecken, ging jedem Puck hinterher und versuchte das, was er am besten konnte: seine Mitspieler in Szene setzen. LeBlanc hat die Fähigkeit, Spielsituationen vorherzusehen. Er weiß schon Sekundenbruchteile früher, wo der Schläger des Mitspielers gleich sein wird und spielt die Scheibe exakt dorthin. Er schaffte, dass das Schwierige ganz leicht aussah.

Mike Stewart lotste Drew LeBlanc nach Augsburg

Vielleicht war LeBlanc sogar zu sehr Künstler, um sich in der knochenharten NHL durchzusetzen. Das Talent dazu hatte er allemal. Für die St. Cloud State University hatte er in der College-Liga NCAA gespielt und überzeugt. 2013 wurde er mit dem Hobey Baker Memorial Award für den besten College-Spieler ausgezeichnet. In Chicago unterschrieb er einen NHL-Vertrag, absolvierte aber nur zwei NHL-Partien für die Blackhawks. Ebenfalls 2013 war er Teil des US-Teams für die Weltmeisterschaft in Schweden und gewann Bronze. 

Danach gab es einen Bruch in der Karriere des Drew LeBlanc. Er wurde bei den Rockford IceHogs in der AHL geparkt, wo er in 117 Partien auf elf Tore und 17 Assists kam. Auf einer seiner Scouting-Touren durch Nordamerika entdeckte ihn dort Mike Stewart und lotste den frustrierten LeBlanc nach Augsburg. Er hatte gesehen, welch Talent in dem zurückhaltenden Profi steckte, der nebenher auch noch Mathematik für Lehramt studiert hatte.

Abschied beim AEV: Emotionale Worte von LeBlanc an die Panther-Fans

Bei den Panthern gewann LeBlanc den Spaß am Eishockey zurück. Und er zahlte das Vertrauen zurück. In 401 Spielen sammelte er 314 Punkte (93 Tore/221 Vorlagen) und hätte beinahe die Klublegende und DEL-Rekordhalter Duanne Moeser eingeholt, der es in 568 DEL-Partien für Augsburg auf 318 Zähler (144/174) gebracht hatte. Blickt man nur auf Torvorlagen ist LeBlanc mit großem Vorsprung der DEL-Rekordmann der Panther.

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LeBlancs Abschiedsworte sind ähnlich emotional wie die seines langjährigen Mannschaftskollege Brady Lamb. LeBlanc sagt, dass er den Panther-Organisation immer dankbar sein werde für das, was diese für ihn und seine Familie getan hätten. "In unserer Zeit hier haben wir lebenslange Freunde gefunden und unvergessliche Momente erlebt. In Augsburg durften meine Frau Chelsea und ich in unser Leben als Familie starten, auch unsere drei Kinder wurden hier geboren." Die Stadt sei für sie zu einem zweiten Zuhause geworden. LeBlancs Dank gilt auch den Fans. "Immer, wenn wir im Laufe der Jahre Besuch aus Nordamerika hatten, waren die Heimspiele im Curt-Frenzel-Stadion beeindruckende Erlebnisse für unsere Familie und Freunde. Eure Begeisterung und Energie sind einzigartig und selbst nach acht Jahren hatte ich bei den Spielen immer noch Gänsehaut. Ich weiß, dass meine kleinen Töchter Sofina und Sylvie es vermissen werden, nach einem großen Sieg mit euch zu feiern, auch mein Sohn Otzi hätte es geliebt."

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Das ist der Kader der Augsburger Panther für die Saison 2023/24
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TOR: Torwart Dennis Endras bleibt bei den Augsburger Panthern. Letztes Jahr kam er aus Mannheim zurück nach Augsburg.

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TOR: Markus Keller ist gebürtiger Augsburger und stammt aus der AEV-Jugend. Für ihn ist es die 8. Saison bei den Panthern.

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VERTEIDIGUNG: Die Augsburger Panther verpflichten zur neuen Saison den Verteidiger Mick Köhler vom EC Bad Nauheim.

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VERTEIDIGUNG: Der 20-jährige Leon van der Linde wechselt von Kaufbeuren zu den Augsburger Panthern.

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VERTEIDIGUNG: Maximilian Renner (rechts) wechselt von den Bietigheim Steelers zu den Augsburger Panthern.

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VERTEIDIGUNG: Der 32-jährige Verteidiger Tim Schüle ist ein Wunschspieler von Trainer Christof Kreutzer. Zuvor spielte er für die Bietigheim Steelers.

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VERTEIDIGUNG: Simon Sezemsky kehrt zu den Panthern zurück. Zwischen 2015 und 2021 spielte er schon einmal sechs Jahre im AEV-Trikot.

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VERTEIDIGUNG: Niklas Länger durchlief sämtliche Jugendmannschaften des AEV und stand bereits bei 97 DEL-Spielen der Panther auf dem Eis.

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VERTEIDIGUNG: Mirko Sacher (31) geht in seine zweite Saison in der Fuggerstadt.

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VERTEIDIGUNG: Die erste Ausländerlizenz für die neue Saison vergeben die Augsburger Panther an einen alten Bekannten: David Warsofsky war schon vergangene Saison Teil der Mannschaft.

Foto: Imago Images

VERTEIDIGUNG: Der 33-jährige Kanadier Jordon Southorn kommt diese Saison neu zu den Panthern.

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STURM: Niklas Andersen (rechts) wird in der kommenden Saison das Trikot der Augsburger Panther tragen.

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STURM: Alexander Oblinger ist gebürtiger Augsburger und kommt von den Kölner Haien in die Fuggerstadt.

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STURM: Die Augsburger Panther haben Offensivspieler Luke Esposito für die neue Saison verpflichtet.

Foto: Andreas Haas, Imago Images

STURM: Vom HC Ambrí-Piotta aus der National League wechselt der kanadische Mittelstürmer Zack Mitchell nach Augsburg.

Foto: Elmeri Elo, Imago

STURM: Der finnische Stürmer Anrei Hakulinen kommt von Lukko aus der finnischen Liiga zu den Panthern.

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STURM: Ebenfalls von Lukko, dem finnischen Verein, wechselt der Außenstürmer Jere Karjalainen nach Augsburg.

Foto: Imago/ gepa Pictures/ Daniel Goetzhaber

STURM: Der 31-Jährige Chris Collins wechselt vom österreichischen Klub Villacher SV nach Augsburg.

Foto: Johannes Traub / Jt-presse.de

STURM: Jerome Flaake stammt aus Augsburg, hat aber im Profibereich noch nie für die Panther gespielt, zur neuen Saison kommt er vom Ligakonkurrenten ERC Ingolstadt.

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STURM: Nach 69 DEL-Spielen bleibt Außenstürmer Matt Puempel (rechts) weiterhin in Augsburg. Dabei gelangen ihm 29 Tore.

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STURM: Der 19-jährige Stürmer Moritz Elias stammt aus dem Nachwuchs des AEV. Zuletzt spielte er für Heilbronn und Mannheim, jetzt kehrt er zurück nach Augsburg.

Foto: Uwe Anspach, dpa (Archivbild)

STURM: Von den Adlern Mannheim kommt der 22-jährige Außenstürmer Luca Tosto nach Augsburg.

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STURM: Der 24-jährige Samuel Soramies wird seine zweite Saison in Augsburg spielen. 2022/23 gelangen ihm sechs Tore und sechs Assits.

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STURM: Christian Hankes (links) Vertrag haben die Augsburger Panther verlängert.

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STURM: T. J. Trevelyan bleibt das AEV-Urgestein. Seit 2011 spielt der 39-Jährige in Augsburg.

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STURM: Der 21-jährige Justin Volek wechselte zur Saison 2022/23 von den Krefeld Pinguinen zu den Augsburger Panthern und bleibt eine weitere Spielzeit.

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STURM: Marco Niewollik, ein Talent aus der U20 des AEV, erhält einen Fördervertrag. Der 18-jährige Stürmer soll Schritt für Schritt an die Profimannschaft herangeführt werden.

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TRAINER: Christof Kreutzer war zuvor Trainer bei den Schwenninger Wild Wings. Als Spieler gewann er fünf Mal die Deutsche Meisterschaft mit der DEG.

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ASSISTANT COACH: Juha Nokelainen wird neuer Assistant & Development Coach der Augsburger Panther. Der 47-jährige Finne war zuletzt im Nachwuchs des ESV Kaufbeuren tätig.

Zu den Gründen der Trennung gibt es vonseiten der Panther keine näheren Angaben. Geschäftsführer Max Horber wird mit warmen Worten des Abschieds zitiert. Offenbar hatte der neue Trainer Christof Kreutzer LeBlanc nicht mehr zugetraut, in dem künftigen DEL-Team der Panther eine tragende Rolle zu spielen. Der Neuanfang nach dem Fast-Abstieg macht auch vor LeBlanc nicht halt.

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