Es war ein Derby, das überschattet wurde von der Verletzung des Panther-Kapitäns David Warsofsky. 1:4 hatten die Augsburger am Freitagabend im ausverkauften Curt-Frenzel-Stadion gegen den ERC Ingolstadt verloren. Doch diskutiert wurde danach vor allem über die Szene aus der zwölften Minute. In der hatte Ingolstadts Travis St. Denis einen harten Check gegen den Kopf von AEV-Kapitän David Warsofsky gefahren. Während dessen Mannschaftskollege Luke Esposito den Übeltäter sofort zur Rechenschaft zog und mit blanken Fäusten anging, lag Warsofsky auf dem Eis und blutete stark aus der Nase. Mannschaftsarzt und Betreuer brachten ihn in die Kabine, aus der er nicht mehr ins Spielgeschehen zurückkehrte.
Panther-Trainer Kreutzer: "Das war sehr sehr hart"
Panther-Trainer Christof Kreutzer fand nach dem Spiel deutliche Worte für die Aktion des Ingolstädters, sprach von einem "brutalen Foul an Dave Warsofsky", das seine Mannschaft kurz geschockt habe. Auf Nachfrage führte er dann aus, dass es seinem Kapitän "nicht gut" gehe. "Ich weiß jetzt nicht, wie sein genauer Gesundheitszustand ist. Er hat den Check überhaupt nicht kommen sehen. Das war sehr sehr hart, weil es direkt gegen den Kopf ging. Seine Nase ist auf jeden Fall gebrochen. Was am Kopf ist, muss jetzt erst noch festgestellt werden."
Am Samstagnachmittag reagierte der Disziplinarausschuss der Deutschen Eishockeyliga und verkündete das Strafmaß: vier Spiele Sperre und eine Geldstrafe in nicht genannter Höhe. In der Begründung heißt es: "Nach Würdigung der Beweismittel ist der Disziplinarausschuss der Ansicht, dass ein Verstoß gegen DEL-Regel 48 vorliegt." Bei besagter Regel geht es um Checks gegen den Kopf- und Nackenbereich.
Warsofsky fiel vergangene Saison wegen einer Gehirnerschütterung lange aus
Mit Warsofsky trifft es einen Spieler, der schon in der vergangenen Saison lange wegen einer Gehirnerschütterung ausgefallen war, die er sich vor fast genau einem Jahr im Auswärtsspiel in Straubing zugezogen hatte. Wochenlang herrschte damals Ungewissheit, ob und wann der Verteidiger wieder spielen kann. Warsofsky reiste zwischenzeitlich sogar zu einem Spezialisten für derartige Verletzungen nach Chicago, um sich dort behandeln zu lassen. Mit Erfolg - wie zuvor auch schon Chad Nehring, ebenfalls ein Ex-Panther.
Warsofsky fehlte vergangene Saison über zwei Monate, absolvierte 36 Partien und belegte trotz der langen Pause als bester Verteidiger mit acht Toren und 13 Vorlagen Platz sieben in der teaminternen Scorerliste.
Verletzungspech auch schon zum Start in die neue Spielzeit
Auch zum Start in die aktuelle Spielzeit hatte er schon Verletzungspech und verpasste die ersten Spiele wegen einer "Unterkörperverletzung", wie der DEL-Klub es damals meldete. Die beiden Siege am vergangenen Wochenende gegen Iserlohn und Schwenningen waren seine ersten Einsätze in dieser Saison. Völlig offen ist, ob und wie lange er diesmal ausfallen wird.