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FC Augsburg: Eine Entscheidung gegen Manfred Paula

FC Augsburg

Eine Entscheidung gegen Manfred Paula

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    Manfred Paula hat sich als Manager des FC Augsburg nichts zu Schulden kommen lassen.
    Manfred Paula hat sich als Manager des FC Augsburg nichts zu Schulden kommen lassen. Foto: Szilvia Izsó

    Manfred Paula hat nichts falsch gemacht. Der Manager Sport des FC Augsburg hat die Erwartungen erfüllt, die in ihn gesteckt worden sind. Als Neuling im Millionengeschäft Fußball-Bundesliga hat er seine Hausaufgaben gemacht und einen Kader zusammengestellt, der den Klassenerhalt möglich erscheinen lässt. Nach dem ersten Saisonsieg befindet sich der Klub grob im Soll. Trotzdem wird Paula abgelöst.

    Das ist Manfred Paula

    Alter: 47 Jahre

    Familienstand: Verheiratet, drei Kinder

    Beruf: Diplom-Sportökonom, Fußball-Lehrer, seit dem vergangenen Sommer Leiter des Nachwuchsleistungszentrums des FCA

    Sportliches: Spieler beim SSV Petersdorf (Bezirksliga)

    Manager beim FC Ingolstadt. Trainer beim SSV Ulm 1846 und dem TSV Aindling.

    Seit 1. Juli 2012 sofort Manager Sport beim FC Augsburg

    Seit dem 8. Oktober 2012 wieder hauptsächlich verantwortlich für das Nachwuchsleistungszentrum des FC Augsburg. Wurde als Manager abgelöst von Jürgen Rollmann.

    Manchen mag das überraschen. Schließlich hat der FCA von Paula das bekommen, was er erwarten durfte: einen akribischen Arbeiter, fachlich kompetent, ohne klangvollen Namen, mit ausbaufähiger Außenwirkung. Paula musste sich beweisen, stand ständig unter Druck. Öffentlich gab er sich betont defensiv, um nicht überstürzt in einen Konter zu laufen. Der Aindlinger wirkte dadurch kühl, zum Liebling der Massen taugte er nicht.

    Seit er Anfang März als Nachfolger des etablierten Andreas Rettig vorgestellt worden war, zweifelten Skeptiker um die Wette, sagten finster den Untergang des FCA voraus. Derweil hätten sich Kritiker gar nicht auf Paula einschießen müssen, denn dessen Entscheidungsgewalt existierte nicht.

    Diese besitzt einzig der allmächtige Präsident Walther Seinsch, Paula war stets nur ausführendes Organ. Vor kurzem hat Seinsch seinen Manager noch gelobt, nun, nach exakt hundert Tagen im Amt, hat er ihn in den Nachwuchs beordert. Eine Degradierung, die der FCA schönreden will, indem er Paula zum Heilsbringer seines Nachwuchses ernennt.

    Rollmann scheint für Seinsch geeigneter

    In jüngster Zeit lenkten die Medien ihr Interesse wieder verstärkt auf Seinsch, weil sie Paula als langweilig und nichtssagend empfanden. Seinsch störte dies. Der Macher will zwar entscheiden, Zitate von sich liest er dagegen ungern in der Zeitung. Er tritt öffentlich nur auf, wenn es unumgänglich ist.

    Das ist Jürgen Rollmann

    Jürgen Rollmann wurde am 17. Oktober 1966 in Gelnhausen in Hessen geboren.

    Als Spieler absolvierte der Torwart zehn Jugendländerspiele.

    Im Seniorenbereich war er zunächst für die Kickers aus Offenbach, den TSV 1860 München, den FSV Frankfurt und Werder Bremen aktiv.

    Von 1996 bis 1997 war Rollmann Spieler des FC Augsburg, bevor er seine aktive Karriere ausklingen ließ.

    Schon während seiner Zeit als Aktiver, engagierte sich Rollmann neben dem Platz. So war er beispielsweise Redakteur der Stadionzeitschriften seiner jeweiligen Vereine und zeitweise Präsident der Spielergewerkschaft VdV.

    Nach Beendigung seiner Karriere hatte Rollmann schon einmal einen Funktionärsposten beim FCA inne: Von 1999 bis 2000 war er Manager und Geschäftsstellenleiter des damaligen Regionalligisten.

    Nach einigen Jahren als Pressesprecher der SPD in Bayern, wurde Jürgen Rollmann 2003 Koordinator der Bundesregierung für die WM 2006.

    Nach Abschluss dieser Tätigkeit arbeitete er als freier Journalist und Kommunikationsberater.

    Jürgen Rollmann scheint als Seinsch-Schild geeigneter als Paula. Er war beim FCA Spieler und Manager, verkörpert Vereinsnähe. Der ausgebildete Journalist ist vor allem aber ein kluger Kopf, der sich zu verkaufen weiß. Dies hat er unter anderem als Präsident der Spielergewerkschaft, als Pressesprecher der Bayern-SPD und als Koordinator der Bundesregierung bei der WM 2006 bewiesen.

    Fachlich ist Rollmann nicht zwingend kompetenter als Paula einzuordnen, allerdings ist er in der Branche weitaus besser vernetzt und wird öffentlich anders wahrgenommen: als ein Vereinsverantwortlicher, der souverän auftritt und ab und an einen lockeren Spruch einstreut – der nicht wehtut, den Verein aber sympathisch wirken lässt.

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