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FC Augsburg: Jeffrey Gouweleeuw: Der Abwehrchef ist wieder im Spiel

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Jeffrey Gouweleeuw: Der Abwehrchef ist wieder im Spiel

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    Comeback nach drei Monaten: Jeffrey Gouweleeuw (links) freut sich mit Daniel Baier über den Sieg gegen Hannover.
    Comeback nach drei Monaten: Jeffrey Gouweleeuw (links) freut sich mit Daniel Baier über den Sieg gegen Hannover. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Am Ende waren es nur wenige Minuten, die Jeffrey Gouweleeuw beim 3:1-Sieg gegen Hannover 96 am Samstag auf dem Platz stand. Seine Teamkollegen vom FC Augsburg hätten den im Abstiegskampf so wichtigen Erfolg auch ohne den Niederländer über die Zeit gebracht. Doch Trainer Manuel Baum setzte mit der Einwechslung in der 87. Minute ein klares Zeichen: der Abwehrchef ist wieder da.

    Fast drei Monate fehlte der 27-Jährige. Sein letztes Spiel bestritt er zum Rückrundenausklang beim 2:3 gegen den VfL Wolfsburg einen Tag vor Weihnachten. "Aber schon bei den Spielen zuvor hatte ich Schmerzen", verriet Gouweleeuw am Mittwoch. Es zwickte an den Adduktoren, an der Leiste und auch das Schambein war zwischendurch entzündet. "Es waren mehrere Dinge", sagt Gouweleeuw. Woher die Beschwerden stammen? Gouweleeuw antwortet darauf missmutig: "Das müssen andere erklären. Fakt ist, dass wir in dieser Saison viele Verletzungen hatten, darunter auch Adduktorenprobleme." Die Verantwortlichen beim FCA suchen fieberhaft nach den Ursachen.

    Bei Gouweleeuw schien es glimpflich abzugehen. Am Ende des Wintertrainingslagers in Spanien machte er fast alle Übungen wieder mit, doch dann der Rückschlag. Verletzungen im Leistenbereich sind heimtückisch. Man muss sich an die Schmerzgrenze rantasten, sie nach hinten verschieben, doch es reicht, einmal zu weit zu gehen und die Probleme sind zurück. "Ich hatte im Training so einen Moment", erzählt Gouweleeuw. Zusammen mit der ärztlichen Abteilung beschloss er zu pausieren: "Hätte ich weitergemacht, wäre es wohl das Saisonende für mich gewesen."

    Das Restprogramm der Abstiegskandidaten

    FC Augsburg: 1. FC Nürnberg (A), TSG Hoffenheim (H), Frankfurt (A), Stuttgart (H), Leverkusen (H), FC Schalke 04 (A), Hertha BSC (H), VfL Wolfsburg (A)

    FC Schalke 04: Hannover 96 (A), Eintracht Frankfurt (H), 1. FC Nürnberg (A), TSG Hoffenheim (H), Borussia Dortmund (A), FC Augsburg (H), Bayer 04 Leverkusen (A), VfB Stuttgart (H)

    VfB Stuttgart: Frankfurt (A) Nürnberg (H) Leverkusen (H), FC Augsburg (A), Mönchengladbach (H), Hertha BSC (A), VfL Wolfsburg (H), FC Schalke 04 (A)

    Hannover 96: FC Schalke 04 (H), Wolfsburg (A), Mönchengladbach (H), Hertha BSC (A), Mainz (H), FC Bayern (A), SC Freiburg (H), Fortuna Düsseldorf (A)

    1. FC Nürnberg: FC Augsburg (H), VfB Stuttgart (A), Schalke (H), Bayer Leverkusen (A), FC Bayern (H), VfL Wolfsburg (A), Mönchengladbach (H), SC Freiburg (A)

    Am Ende fehlte er fast drei Monate. Bittere Monate für Gouweleeuw ("Es ist in dieser Zeit viel Negatives passiert und ich wollte auf dem Platz helfen"), aber auch drei bittere Monate für Trainer Baum. Denn Gouweleeuw und Martin Hinteregger waren bei ihm als Innenverteidiger-Duo gesetzt. Sie sollten das Abwehrbollwerk bilden, das elementar wichtig gewesen wäre, um in dieser Saison nicht nur gegen den Abstieg zu spielen. Zu Beginn der Saison lief auch alles eigentlich nach Plan.

    Gouweleeuw: "Als Spieler musst du selbstkritisch sein"

    Doch es kam anders. Hinteregger ist seit Ende Januar an Eintracht Frankfurt ausgeliehen und stänkert weiter gegen Trainer Manuel Baum. Gouweleeuw versteht seinen ehemaligen Kollegen nicht. "So kenne ich ihn gar nicht. Als Spieler musst du immer zuerst selbst in den Spiegel schauen und selbstkritisch sein. Am Ende sind wir Spieler für die Leistung verantwortlich."

    Dass es zwischen dem meinungsstarken Österreicher und dem FCA-Trainer krachte, bestätigt Gouweleeuw. "Er hatte seine Probleme mit dem Trainer. Aber das ist etwas zwischen Hinti und dem Trainer persönlich", sagt der Vizekapitän.

    Hinti war aber nicht der einzige Problemfall. Auch von Caiuby trennte sich der FCA vorerst. Den Führungsspielern im Team, und dazu gehört auch Gouweleeuw, gelang es, nicht die Problemcharaktere im Zaum zu halten. "Dieses Jahr sind viele Sachen schiefgelaufen. Wir hatten viel Unruhe, drei Torhüter, viele Verletzte. Deswegen konnten wir noch so erfolgreich spielen", erklärt Gouweleeuw. Doch er ist für den Saisonendspurt zuversichtlich. "Jetzt haben wir nur ein Ziel: den Klassenerhalt. Die letzten Spiele haben wir ja gezeigt, was wir können. So müssen wir weitermachen."

    In Nürnberg will er nach der Länderspielpause von Beginn an auf dem Platz stehen: "Normalerweise bin ich kein Fan davon. Aber jetzt kann ich weiter trainieren, denn ich brauche noch ein wenig Zeit, um in Form zu kommen."

    Die Saison will er mit dem FCA irgendwie versöhnlich abschließen. Doch die Zukunft in Augsburg sieht er nicht im Tabellenkeller. Dafür hat er nicht schon Mitte Januar seinen Vertrag, der bis 2021 datiert war, vorzeitig bis 2024 verlängert.

    FCA ging bei der Vertragsverlängerung auf Gouweleeuw zu

    Auch das war ein Zeichen des FCA in der Krise, als mit Daniel Baier (er steht für die Vergangenheit), Kevin Danso (er steht für die Zukunft) und Gouweleeuw (er steht für die Gegenwart) gleich drei Spieler ihre Verträge verlängerten.

    Gerade in Fall Gouweleeuw hat sich der FCA die Unterschrift viel Geld kosten lassen. Gouweleeuw geht auf diesen Aspekt nicht groß ein. "Der FCA ist auf mich zugekommen und ich habe sehr lange überlegt." Aber am Ende sei es wichtig, ob man spiele. Das habe oberste Priorität: "Und ich weiß, dass ich hier normalerweise immer spiele." Auch das Leben in Augsburg gefalle ihm sehr gut. "Meine Kinder sprechen schon besser deutsch als ich."

    Und die Perspektive stimme: "Der FCA weiß, wie ich darüber denke. Wir müssen nicht immer um den Klassenerhalt spielen. Ich will immer besser werden und Augsburg will das auch. Deswegen passen wir so gut zusammen. Ich bin hier glücklich und Augsburg ist glücklich mit mir."

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