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Foto: Thorsten Wagner, Witters
Foto: Thorsten Wagner, Witters

Lothar Matthäus fordert eine Chance für Philipp Max in der deutschen Nationalmannschaft.

FC Augsburg
06.09.2018

Lothar Matthäus macht sich für Philipp Max in der Nationalelf stark

Der Rekordnationalspieler empfiehlt Bundestrainer Löw ein Umdenken bei der Linksverteidigerposition: Statt Jonas Hector soll der Augsburger eine Chance bekommen.

Lothar Matthäus hat in seiner Kolumne beim Bezahlsender Sky eine Chance für Philipp Max in der Nationalmannschaft gefordert. Dass Bundestrainer Löw auf der Position des Linksverteidigers auf den Kölner Jonas Hector setzt, kann der Weltmeister von 1990 nicht nachvollziehen. Solange Hector mit seinem Klub in der zweiten Liga spielt, dürfe er für die Nationalelf kein Thema sein: "Ich schätze Jonas Hector ungemein und er ist auch ein guter Spieler. Aber trotzdem muss es unser Anspruch sein, einen linken Verteidiger für die Nationalmannschaft in der ersten Liga zu finden." Alternativen zu Hector gebe es schließlich genug: "Mit Philipp Max aus Augsburg und Nico Schulz aus Hoffenheim hätte man auf dieser Position zwei Neue einladen können", so der Rekordnationalspieler.

FCA-Trainer Manuel Baum zeigte sich enttäuscht wegen der Nicht-Nominierung

Hector steht zwar im Kader für die Länderspiele gegen Frankreich am Donnerstag in München und Peru am Sonntag in Sinsheim, hat aber mit Löw vereinbart, dass er auf beide Begegnungen verzichtet. Matthäus' Kommentar dazu: "Dies hätte Jogi schon von sich aus tun können." In beiden Länderspielen wird wohl der Hoffenheimer Nico Schulz zum Einsatz kommen, während Max sich die Spiele von der Couch ansehen kann.

Beim FC Augsburg gingen Trainer Manuel Baum und die Spieler davon aus, dass Max eine Einladung zu den Spielen erhalten würde - zumal mit Marvin Plattenhardt ein Konkurrent auf der Position verletzt ausfällt. Baum machte aus seiner Enttäuschung zuletzt keinen Hehl und sagte: "Philipp war für uns das dominante Thema. Klar ist man enttäuscht. Ich denke, dass er es verdient gehabt hätte. Aber jetzt kann man nicht mehr daran rütteln."

Matthäus würde auch auf Julian Draxler verzichten

Max statt Hector - es ist nicht die einzige Änderung, die Matthäus Löw vorschlägt. Auf Mittelfeldspieler Julian Draxler von Paris St. Germain würde der 57-Jährige ebenfalls verzichten. Der 24-Jährige hätte "eine Pause verdient". Der Grund seien seine Leistungen bei der WM, aber auch seine Rolle im Verein: "Er ist zwar im Confed Cup vorne weg marschiert und hat mit guter Leistung beeindruckt, bei der WM ist aber auch er untergegangen. Hinzukommt, dass er auch in seinem Verein, bei Paris, überhaupt keine tragende Rolle spielt." Im Sturm wünscht sich Matthäus, dass Löw dem Neu-Schalker Mark Uth nominiert: "Er war in der letzten Saison mit 14 Treffern und neun Vorlagen der zweitbeste deutsche Scorer nach Thomas Müller." Taktisch würde Matthäus gegen Frankreich auf eine Dreier-Kette setzen. Damit würde man gegen die schnellen Offensivspieler des Weltmeisters "nicht so oft ins offene Messer laufen".

So viel Kritik ruft natürlich Reaktionen hervor. Julian Draxler sagte der Funke-Mediengruppe: "Sportlich habe ich den letzten Jahren gute Leistungen gebracht, deshalb verstehe ich die Aussage von Lothar Matthäus nicht." Kölns Trainer Markus Anfang gab sich gelassen: Hector verliere "seine individuelle Qualität nicht, weil er in die zweite Liga geht". (eisl)

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