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FC Augsburg: Verletzte Profis: FCA-Trainer Manuel Baum ist verschnupft

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Verletzte Profis: FCA-Trainer Manuel Baum ist verschnupft

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    Alfred Finnbogason, Felix Götze und Ja-Cheol Koo kamen angeschlagen von ihren Länderspielreisen zurück. Ihr Einsatz gegen Eintracht Frankfurt ist mehr oder weniger fraglich.
    Alfred Finnbogason, Felix Götze und Ja-Cheol Koo kamen angeschlagen von ihren Länderspielreisen zurück. Ihr Einsatz gegen Eintracht Frankfurt ist mehr oder weniger fraglich. Foto: Ulrich Wagner

    Den Donnerstagabend hatte sich Manuel Baum, 39, ganz anders vorgestellt. Eigentlich wollte der Trainer des FC Augsburg sich in Ruhe anschauen, wie sich seine Nationalspieler Martin Hinteregger und Michael Gregoritsch mit Österreich gegen Bosnien-Herzegowina schlagen und wie sich Alfred Finnbogason im letzten Spiel der Nations League mit Island gegen Belgien hält.

    Doch schon bald schwante ihm Böses. „Alfred war ja in der Anfangsformation angekündigt und als ich festgestellt habe, dass er nicht spielt, habe ich mir gedacht, oh, oh, wahrscheinlich ist was beim Aufwärmen passiert“, erzählt Baum. Mit der Ruhe war es dann vorbei. „Ich habe ihm dann geschrieben, was los ist.“ Relativ schnell nach dem Spiel antwortete Finnbogason. Und mit den Informationen, die die medizinische Abteilung des FCA später noch von der isländischen erhielt, war schnell klar: Der FCA-Stürmer hatte Adduktorenbeschwerden.

    Islands Nationalspieler Finnbogason oft verletzt nach Länderspielen

    Nichts Gravierendes, doch Finnbogasons Einsatz am Samstag beim Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt ist fraglich. „Ich bin eher durchschnittlich optimistisch“, sagt Baum. Am Donnerstag könnte sich der Isländer, wenn alles optimal läuft, einem Test im Mannschaftstraining unterziehen.

    Baum wird aber kein Risiko eingehen: „Eins ist sicher: Wenn er nicht 100-prozentig fit ist, spielt er nicht.“ Dann will Baum lieber mit einem Einsatz gegen den VfB Stuttgart eine Woche später warten, um einen längeren Ausfall zu vermeiden. Denn der Isländer mit der eingebauten Torgarantie erweist sich immer mehr als verletzungsanfällig.

    Gerade nach Länderspielabstellungen. Im Oktober 2016 brach nach einem Länderspiel in der Türkei eine Schambeinentzündung auf. Die Folge: fast ein halbes Jahr Pause. Und von der WM im Sommer kehrte er angeschlagen zurück. Kurz zuvor hatte er erst eine langwierige Wadenverletzung auskuriert. Die Belastung während der WM führte dann zu einer Patellasehnenreizung.

    Der 29-Jährige fehlte die ersten fünf Bundesligaspiele. Dann erzielte er in den folgenden sechs Spielen sieben Tore. Aber Finnbogason ist nicht der einzige FCA-Profi, der angeschlagen von der Nationalmannschaft zurückgekehrt ist.

    Felix Götze mit Gehirnerschütterung bei U20-Nationalmannschaft

    Besonders hart hat es Felix Götze, 20, bei der U20-Nationalmannschaft erwischt. Beim Spiel gegen Italien traf ihn am Donnerstag nach nur wenigen Minuten ein Ball im Gesicht und er musste mit einer Gehirnerschütterung ausgewechselt werden. „Er leidet immer noch an Schwindelgefühlen und ihm ist nicht gut. Sein Einsatz gegen die Eintracht ist mehr als fraglich“, erklärte Baum am Dienstag.

    Und auf seiner Krankenliste steht noch ein Name: Ja-Cheol Koo. Der Südkoreaner wollte eigentlich seine Länderspielkarriere beenden. Doch der neue Nationaltrainer Paulo Bento beorderte ihn zur Australien-Reise und Koo gehorchte, wie es die asiatische Kultur erwartet.

    Die Folge: Koo reiste um die ganze Welt, um beim Test gegen Australien nach 44 Minuten angeschlagen ausgewechselt werden zu müssen und sich dann wieder in den Flieger nach Deutschland zu setzen. Sein Einsatz gegen Frankfurt ist nicht sicher. Am Dienstag trainierte er nicht. „Er hat leichte Probleme allgemeiner Natur und auch die größten Reisestrapazen hinter sich“, erzählt Baum.

    Kein Wunder, dass der FCA-Trainer verschnupft ist: „Es ist schon ärgerlich, wenn man immer wieder verletzte Spieler zurückbekommt“, sagt er. Er sieht es aber auch pragmatisch: „Grundsätzlich kann man es eh nicht ändern. Darum macht es keinen Sinn, sich großartig darüber Gedanken zu machen.“ Denn für die Nationalspieler herrscht Abstellungspflicht. Selbst verletzte Spieler könnten im Zweifelsfalle sogar angefordert werden.

    Für den FCA ist die individuelle Verbesserung seiner Spieler Fluch und Segen. Zehn Spieler waren diesmal international unterwegs. Baum weiß, dass es für jeden Spieler eine Ehre ist, für sein Land aufzulaufen, dass Länderspiele den persönlichen Marktwert steigern, dass Erfolge im Nationaltrikot die Stimmung verbessern und dass jeder Nationalspieler das Image des Vereines anhebt.

    Einsätze in Nationalmannschaft hemmen Spieler und FCA sportlich

    Rein sportlich gesehen hemmen die Abstellungen eher. „Inhaltlich können wir die Woche über nicht viel für alle machen, wenn so viele Spieler fehlen“, sagt Baum. Und für die Nationalspieler seien die Belastungen extrem hoch. „Wenn jemand in Österreich spielt, ist das okay, aber wenn jemand in Australien spielt, ist das wieder etwas anderes.“ Zumal der FCA dafür kadermäßig nicht so gewappnet ist wie Top-Klubs. Baum: „Wenn du den Rhythmus Samstag – Mittwoch – Samstag nicht gewohnt bist, ist das als Augsburg kräftezehrender als für einen Bundesligisten, der regelmäßig international tätig ist.“

    Auch der sportliche Wert für den Bundesliga-Alltag ist für Baum schwer einzuschätzen. „Ich weiß oft nicht, in welchem Kontext sie auf dem Spielfeld was zu tun haben. Deswegen schaue ich meistens bei den Tickern nur, wann sie ausgewechselt werden und ob dabei steht, ob sie verletzt sind oder nicht.“

    Dennoch will Baum nicht klagen: „Mir wird nicht angst und bange, wenn Alfred ausfallen sollte.“ Denn mit den wiedergenesen Dong-Won Ji und Julian Schieber sowie Michael Gregoritsch, Marco Richter und Sergio Cordova habe er durchaus Alternativen.

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    1. Eine leichte Frage zum Start: Wer schoss den FCA im entscheidenden Spiel gegen den FSV Frankfurt in die Bundesliga?

    a) Michael Thurk

    b) Uwe Möhrle

    c) Stephan Hain

    1c) Stephan Hain traf fünf Minuten vor Schluss zum 2:1-Siegtor für den FC Augsburg. Damit stand der FCA einen Spieltag vor Schluss als Aufsteiger in die Bundesliga fest. Michael Thurk traf in diesem Spiel auch: Er schoss den 1:1-Ausgleich.

    2. Helmut Haller war Teil der legendären FCA-Mannschaft der 70er Jahre, die beinahe in die Bundesliga aufgestiegen wäre. Wer war damals der Kapitän?

    a) Heiner Schuhmann

    b) Alwin Fink

    c) Helmut Haller selbst

    2b) Alwin Fink führte die Mannschaft damals als Kapitän aufs Feld. Im Alter von nur 27 Jahren musste er wenig später jedoch seine Karriere wegen einer Verletzung beenden.

    3. Im Mai 2002 spielte der FC Augsburg in der Bayernliga. Dennoch machte der damalige FCA-Spieler Abiodun Obafemi bundesweit von sich reden. Wie?

    a) Indem er gegen Borussia Dortmund für eine Weltauswahl auflief.

    b) Weil er wegen Dopings gesperrt wurde.

    c) Weil er das „Tor des Monats“ schoss.

    3a) Der Nigerianer lief im Rahmen eines Benefizspiels gegen Borussia Dortmund tatsächlich für eine Weltauswahl auf. Die Einladung begründete sich zu einem Teil wohl auch darauf, dass Obafemi sechs Jahre zuvor mit seinem Land Olympiasieger geworden war. Beim FCA war nach 22 Einsätzen in eineinhalb Jahren Schluss.

    4. Mitte März 2007 gelang dem FC Augsburg ein Coup: Mit 3:0 gewann der damalige Zweitligaaufsteiger beim TSV 1860 München in der Allianz Arena. Was hätte den FCA-Spielern bei diesem Spiel beinahe gedroht?

    a) Weil zuerst ein gesperrter Spieler auf dem Spielberichtsbogen stand, wäre das Spiel um ein Haar am grünen Tisch für die Löwen entschieden worden.

    b) Beinahe hätte der FC Augsburg in den Auswärtstrikots von TSV 1860 München spielen müssen.

    c) Der Zeugwart des FCA hatte die Torwarthandschuhe vergessen. Erst ein Einkauf im Arena-Shop verhinderte, dass die Keeper mit nackten Händen spielen mussten.

    4b) Zwischenzeitlich sah es tatsächlich so aus, als ob der FC Augsburg in den Auswärtstrikots der Löwen antreten müsste. Hintergrund: Schiedsrichter Rafati hatte etwas dagegen, dass der FCA in grüner Arbeitskleidung auflief. Er befürchtete, die Augsburger mit den in Hellblau gekleideten Löwen zu verwechseln. Das Problem daran: Einen anderen Trikotsatz hatte der FCA nicht dabei, sodass nur der Auswärtskitt der Gastgeber in der Verlosung war. Letztlich gab Rafati nach – und der FCA gewann das Derby in der mit 68000 Zuschauer ausverkauften Arena mit 3:0.

    5. Ernst Willimowski spielte in der Saison 1948/49 für den BC Augsburg, einen der Vorgängervereine des FCA. Welchen Rekord hält der Stürmer bis heute?

    a) Er ist der einzige Spieler, der sowohl für als auch gegen die deutsche Nationalmannschaft getroffen hat.

    b) Er ist der einzige ehemalige Augsburger Spieler, der auch Meister in Spanien und Frankreich wurde.

    c) Nur Willimowski spielte gleichzeitig für zwei Vereine der höchsten Spielklasse.

    5a) Der gebürtige Pole Willimowski traf sowohl für als auch gegen Deutschland. Sein Debüt gab er für Polen. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht nahm er die deutsche Staatsbürgerschaft an. Insgesamt 13 Treffer gelangen ihm in acht Länderspielen für Deutschland. Insgesamt soll Willimowski während seiner Karriere 1175 Tore geschossen haben.

    6. Und wenn wir gleich bei Stürmer-Rekorden sind: Welchen Bundesliga-Rekord hält Stephan Hain?

    a) Die schnellste Rote Karte aller Zeiten.

    b) Das schnellste Joker-Tor aller Zeiten.

    c) Die schnellste Auswechslung nach einer Einwechslung.

    6b) Stephan Hain hat das schnellste Joker-Tor in der Geschichte der Fußball-Bundesliga erzielt. Am 19. Spieltag der Saison 2011/12 brachte ihn Trainer Jos Luhukay beim Stand von 1:2 gegen Kaiserslautern. Nur 20 Sekunden später hatte Hain den Ball ins Tor bugsiert.

    7. Im Gegensatz zu fast allen anderen Bundesliga-Klubs verzichtet der FCA auf ein Maskottchen. Kurzzeitig war das aber anders. Welches Maskottchen leistete sich der Klub 1987?

    a) Ein Bison

    b) Eine Eidechse

    c) Ein Wiesel

    7c) Kein Scherz: Anlässlich des 80. Geburtstages beauftragte der Verein 1987 eine Agentur damit, ein Maskottchen zu kreieren. Das Ergebnis war ein namenlos gebliebenes Wiesel, das aber schnell wieder in der Versenkung verschwunden war.

    8. Einen mittelgroßen Skandal gab es beim DFB-Pokalspiel zwischen dem Hamburger SV und dem FC Augsburg im Oktober 1986. Welchen?

    a) Ein nackter Zuschauer stürmte den Platz.

    b) Hamburgs Torwart Uli Stein zeigte den Fans den Mittelfinger.

    c) Hamburgs Trainer Ernst Happel ohrfeigte einen FCA-Spieler.

    8b) Der erste Stinkefinger-Skandal der deutschen Fußballgeschichte trug sich im Augsburger Rosenaustadion zu. Hamburgs Torhüter Uli Stein war nicht damit einverstanden, dass der FCA beim Stand von 1:0 für den HSV einen Elfmeter erhalten sollte, holte sich wegen Meckerns die Rote Karte ab und sendete beim Gang in die Kabine noch Freundschaftsgrüße der besonderen Art an die Augsburger Zuschauer. Hamburg gewann das Spiel übrigens mit 2:1.

    9. Auf ein „Tor des Monats“ musste der FCA lange warten. Welchem Spieler gelang der erste Treffer, der auf diese Weise prämiert wurde?

    a) Axel Lawarée

    b) Torsten Oehrl

    c) Vladimir Manislavic

    9c) Der Serbe Vladimir Manislavic bescherte dem Klub im November 2002 die erste Auszeichnung zum Tor des Monats – mit einem wunderbaren Fallrückziehertor gegen den VfR Aalen. Später erhielten auch Oehrl (im Dezember 2011 mit einem Treffer gegen den FSV Frankfurt) und Torwart Marwin Hitz (Februar 2015 gegen Leverkusen) diese Würdigung.

    10. Der spätere türkische Nationalspieler Ilhan Mansiz spielte in der Jugend beim FC Augsburg, bevor er bei der WM 2002 Dritter wurde. In welcher anderen Sportart hätte Mansiz beinahe noch an Olympia teilgenommen?

    a) Eiskunstlauf

    b) Dressurreiten

    c) Hürdenlauf

    10a) Eiskunstlauf. Nach dem verletzungsbedingten Ende seiner Kicker-Laufbahn versuchte Mansiz sich zusammen mit seiner slowakischen Partnerin Olga Bestandigova in der Sportart, trainierte wie ein Wahnsinniger und wollte sich für Olympia 2014 im russischen Sotschi qualifizieren. Erst die Reduzierung der Starterplätze machte diesen Plänen einen Strich durch die Rechnung.

    11. Wer hat die meisten Bundesliga-Tore für den FC Augsburg erzielt?

    a) Tobias Werner

    b) Alfred Finnbogason

    c) Raul Bobadilla

    11b) Tobias Werner war in dieser Statistik lange vorne: In seinen 127 Spielen in der höchsten Spielklasse kam er auf 23 Tore. Mittlerweile überholte ihn jedoch Alfred Finnbogason: Der Isländer traf bei seinem ersten Spiel in der Saison 2018/19 dreimal - es waren die Tore 23, 24 und 25 für den FCA. Auf Rang drei folgt Raul Bobadilla mit einer Ausbeute von 21 Toren in 94 Erstligapartien.

    Und vielleicht wird Alfred Finnbogason ja doch noch kurzfristig fit, was nicht nur die FCA-Fans, sondern vielleicht auch Eintracht Frankfurt überraschen könnte.

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