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FC Augsburg: FCA-Trainer Schmidt zeigt sich vor Spiel gegen Schalke wenig euphorisch

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FCA-Trainer Schmidt zeigt sich vor Spiel gegen Schalke wenig euphorisch

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    Gegen Schalke 04 fordert Augsburgs Trainer Martin Schmidt einen Sieg. Mut machen ihm die jüngsten Unentschieden gegen München und Wolfsburg.
    Gegen Schalke 04 fordert Augsburgs Trainer Martin Schmidt einen Sieg. Mut machen ihm die jüngsten Unentschieden gegen München und Wolfsburg. Foto: Ulrich Wagner

    Als gläubiger Mensch war es für Martin Schmidt am Freitag eine Selbstverständlichkeit, eine Kirche aufzusuchen. An Allerheiligen gedenken Christen ihrer verstorbenen Angehörigen, in der Schweiz verhält es sich dabei nicht anders als in Bayern. Vor ein paar Wochen hätte der Trainer des FC Augsburg womöglich den Ort der Besinnung genutzt, um zusätzlich manches Stoßgebet gen Himmel zu schicken. Blutleere Auftritte, die in deutliche Niederlagen gegen Leverkusen und Mönchengladbach mündeten, und kommende Aufgaben gegen München und in Wolfsburg gaben Anlass, übernatürliche Hilfe anzufordern.

    Nach Teilerfolgen gegen die Bayern und die bislang ungeschlagenen Wolfsburger wächst bei Coach Schmidt nun die Zuversicht, endlich zu defensiver Konstanz zu finden. Fürs Erste scheint die Gegentorflut zumindest eingedämmt. Bestärkt wird dieses Gefühl durch das jüngste torlose Remis. Dass der FCA ein Bundesligaspiel ohne Gegentreffer beendet, war letztmals am 5. Mai der Fall. Gegner damals: der FC Schalke 04. Jenes Team also, das der FCA am Sonntag empfängt (18 Uhr).

    Nur ein Bundesligaspiel gegen Schalke hat der FCA gewonnen

    Mit einem Punkt will sich Schmidt dann nicht mehr zufriedengeben. „Ein Dreier muss her“, betont der 52-Jährige vor der Begegnung. Um sogleich zu relativieren. Manchmal, führt der Schweizer aus, genüge nicht einmal eine gute Leistung, um in der Bundesliga zu gewinnen. Als Warnung dient just die mäßige Bilanz gegen Schalke: Nur eines seiner 16 Ligaspiele gewann der FCA gegen den Revierklub – trotz einiger ansprechender Vorstellungen.

    Die Grundstimmung innerhalb des Augsburger Teams ist deutlich optimistischer, der Blick auf die Tabelle verdeutlicht jedoch, wie prekär die Lage der Augsburger bleibt. Sieben Punkte bedeuten den vorletzten Platz im Bundesliga-Klassement – nur Aufsteiger Paderborn rangiert hinter den Schwaben.

    Als Schmidt, gekleidet in schwarzem Kapuzenpulli, auf der Spieltagspressekonferenz Auskünfte erteilt, wirkt er alles andere als euphorisch. Das Bewusstsein für die aktuelle Situation ist ihm anzumerken. Der Schweizer macht sich keine Illusionen, spricht lediglich von zwei „soliden Spielen“ gegen München und Wolfsburg und verweist auf das Zahlenwerk. „Die vergangenen beiden Ergebnisse waren gut, aber das Tabellenbild spricht aktuell eine andere Sprache.“

    Schmidt betreibt eine Politik des Machbaren

    Gemeinhin scheint der Schweizer nach dem schwachen Saisonstart eine Politik des Machbaren zu betreiben. Die tollsten Ideen helfen einem Trainer wenig, wenn seine Spieler diese nicht umsetzen können. Folge: Statt permanent den Gegner in dessen Hälfte anzulaufen und unter Druck zu setzen, haben die Augsburger ihre Verteidigungslinien um einige Meter in die eigene Spielhälfte verschoben.

    In Wolfsburg sei die Null hinten das absolute Ziel gewesen, erklärt Realpolitiker Schmidt. Er wehrt sich aber gegen den Eindruck, grundlegend defensiver zu denken als noch zu Beginn der Saison. Ohne Gegentreffer zu bleiben, solle nicht das Credo werden, meint er. Vorgabe vor einem Spiel bleibe, selbst Treffer zu erzielen. Nicht, welche zu verhindern. „Wir wollen auf Tore gehen, das muss unser Anspruch sein“, betont Schmidt.

    Er begründet diesen Ansatz einerseits psychologisch. Gerate seine Mannschaft nach zehn Minuten in Rückstand, wäre das Ziel bereits verfehlt. Schmidt: „Das kann negative Gedanken hervorbringen.“ Andererseits will Schmidt aus logischen Beweggründen offensiv agieren lassen: Ohne Tor kein Sieg.

    Größere Umbauten in der Startformation bleiben aus

    Auch wenn seine Angreifer zuletzt ohne Treffer blieben, dürfte Schmidt an der Doppelspitze Niederlechner/Finnbogason festhalten. Allgemein tendiert der Trainer nicht dazu, größere Umbauten in seiner Anfangsformation vorzunehmen. „Man will nicht aufreißen, was nicht aufzureißen ist“, erklärt er.

    Konstanz in den Leistungen und Konstanz in der Startelf sollen sich möglichst bedingen. Entsprechend müssen ehemalige Stammkräfte wie etwa Gouweleeuw oder Gregoritsch weiterhin Geduld beweisen und auf einen Einsatz vom Anpfiff weg warten.

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