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FC Augsburg: FCA gegen Schalke: Wird aus der Ergebnis- eine Trainerkrise?

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FCA gegen Schalke: Wird aus der Ergebnis- eine Trainerkrise?

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    Domenico Tedesco (links) und Manuel Baum gelten als die modernen Erfolgs-Trainer. Doch in dieser Saison sind sie als Krisen-Manager gefragt.
    Domenico Tedesco (links) und Manuel Baum gelten als die modernen Erfolgs-Trainer. Doch in dieser Saison sind sie als Krisen-Manager gefragt. Foto: Ulrich Wagner

    Es ist jetzt etwas mehr als sieben Monate her, als der FC Augsburg zu Hause am 33. Spieltag der vergangenen Saison Schalke 04 knapp mit 1:2 unterlag. Nach der Pressekonferenz nahmen sich dann Schalke-Trainer Domenico Tedesco seinen FCA-Kollegen Manuel Baum freundschaftlich in den Arm. Es war ein Bild der Zufriedenheit mit großer Symbolkraft. Zählten doch beide Trainer damals zu den Aufsteigern des Jahres in ihrer Zunft.

    Tedesco, der 33-jährige Deutsch-Italiener, hatte mit der Erfahrung von gerade mal elf Zweitliga-Spielen mit Erzgebirge Aue den Traditionsklub übernommen und auf Platz zwei geführt. Und der 39-jährige Manuel Baum, der vor seinem Aufstieg in die Profi-Abteilung nur Nachwuchs-Cheftrainer beim FCA war, hatte sich in seiner ersten kompletten Bundesliga-Saison durch seine spektakuläre Spielweise viel Respekt erworben. Dass seine Mannschaft nach einem kleinem Tief gegen Ende der Saison „nur“ Platz zwölf belegte, schmälerte den guten Eindruck kaum.

    FCA gegen Schalke: Die Laptop-Trainer Baum und Tedesco treffen aufeinander

    Beide waren die Aushängeschilder so genannten Laptop-Trainer. Eigentlich benutzte nur Mehmet Scholl den Begriff abschätzig. Für die meisten anderen Experten war es die knackig-kurze Beschreibung einer Trainer-Generation, die jung, talentiert und mit viel Wissen ausgestattet, mit ihrem Umschaltspiel und ihren vielen taktischen Kniffen frischen Wind in die Liga brachte.

    Ende Dezember ist vom damaligen Hype um die beiden Trainer nicht mehr viel übrig. Ganz im Gegenteil. Tedesco und Baum stehen jetzt unter kritischer Beobachtung.

    Schalke hat sich zwar am Dienstag mit einem 1:0-Sieg gegen Lokomotive Moskau als Gruppen-Zweiter aus der Gruppenphase der Champions League verabschiedet und wartet nun gespannt auf die Auslosung der Achtelfinalspiele am Montag. Doch richtige Fußballfeste gab es für die blau-weißen Fans im Elite-Wettbewerb kaum zu feiern.

    Schalke hat nur einen Punkt Vorsprung auf den FC Augsburg

    Noch mehr Tristesse herrscht im Liga-Alltag. Mit nur einem Punkt Vorsprung auf den FC Augsburg dümpelt Schalke auf Platz 14 der Liga. Nicht nur die destruktive Spielweise von Tedesco erschreckt derzeit die leidensfähigen Schalke-Fans. Was fast noch schrecklicher ist: Der Abstand auf Tabellenführer und Erzfeind Borussia Dormund beträgt nach der 1:2-Heimniederlage im Derby 22 (!) Punkte.

    Auch in Augsburg ist kurz vor Weihnachten nichts von festlicher Vorfreude zu spüren. Nach vier Niederlagen in Folge ist der FCA bei 13 Punkten stehen geblieben. Nach dem guten Saisonstart mit den tollen Spielen gegen Bayern (1:1), Dortmund (3:4) oder Freiburg (4:1) hatte sich in Augsburg schon die Hoffnung breit gemacht, in dieser Saison sorgenfrei den Blick vielleicht ein wenig nach oben richten zu können. Doch die harte Realität sieht anders aus. Darum ist das Aufeinandertreffen am Samstag (15.30 Uhr) in der WWK-Arena durchaus als Krisentreffen einzuordnen.

    Domenico Tedesco reist mit großen Personalsorgen nach Augsburg. Außer den verletzten Angreifern Guido Burgstaller, Mark Uth, Breel Embolo und Franco Di Santo fallen auch die Abwehrspieler Matija Nastasic (Gelb-Sperre) und Hamza Mendyl aus, der sich gegen Moskau schwer am Sprunggelenk verletzte. „Ich würde lügen, wenn ich sage, dass mich die Situation kalt lässt“, sagte Tedesco bei der Pressekonferenz. „Aber ich bin überzeugt, dass wir da wieder rauskommen.“

    Ähnliches ist beim FCA zu hören. Wenigstens gibt das Verletztenbulletin von Trainer Baum Anlass zu ein wenig Optimismus. Torjäger Alfred Finnbogason hat diese Woche erstmals seit Monaten komplett schmerzfrei durchtrainiert. Auch Torhüter Andreas Luthe, der sich beim 0:1 in Leverkusen ein kleines Stück seiner Zunge abgebissen hatte, kann spielen. „Wir werden eine Mannschaft auf dem Platz haben, die darauf brennt, ihre Aufgaben zu erfüllen. Jeder wird 90 Minuten rauf und runter rennen und alles dafür geben, nach dem Spiel mit den Fans in der Kurve jubeln zu können“, sagt Manuel Baum. Seine Bilanz gegen Schalke ist allerdings ausbaufähig: drei Spiele, drei Niederlagen. Zeit, das zu ändern.

    Es ist nicht für beide Vereine eine wegweisende Partie, sondern auch für Baum und Tedesco. Wer ist der bessere Krisenmanager? Noch heißt es bei beiden: Ergebniskrise und nicht Trainerkrise.

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