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FC Augsburg: Geheilt von der Ablöse-Allergie

FC Augsburg

Geheilt von der Ablöse-Allergie

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    Sie stehen für die neue Ausrichtung des FC Augsburg: Nikola Djurdjic, Tim Matavz und Shawn Parker (v. li.) kosteten Ablösesummen von über einer Million Eurto - lediglich Markus Feulner (rechts) kam ablösefrei.
    Sie stehen für die neue Ausrichtung des FC Augsburg: Nikola Djurdjic, Tim Matavz und Shawn Parker (v. li.) kosteten Ablösesummen von über einer Million Eurto - lediglich Markus Feulner (rechts) kam ablösefrei.

    Es war gestern genau 10.02 Uhr, als für die Fußballprofis des FC Augsburg offiziell die Vorbereitung auf die neue Bundesliga-Saison begann. Beim Show-Training in der SGL-Arena betrat der älteste Spieler, der 37-jährige Torhüter Alexander Manninger, den Rasen. Über 2000 FCA-Fans waren gekommen, um vor allem die vier Neuzugänge mit viel Applaus zu begrüßen. Es fehlten gestern nur WM-Halbfinalist Paul Verhaegh, WM-Urlauber Jeong-Ho Hong und der freigestellte Aristide Bancé.

    Die Neugier hatte auch der FCA in dieser Woche mit seiner Transferoffensive geweckt. Ende Mai hatte man Mittelfeld-Routinier Markus Feulner, 32, vom 1. FC Nürnberg verpflichtet – ablösefrei. Dann wurde es still und viele FCA-Fans hatten schon Angst, ihr Verein sei vom Transferkarussell gefallen. Dann ging es aber Schlag auf Schlag.

    Shawn Parker, 21, Sturmtalent vom FSV Mainz 05, unterschrieb am 1. Juli, Nikola Djurdjic, 28, serbischer Stürmer von der SpVgg Greuther Fürth, am 3. Juli und am Freitag vermeldete der FCA kurz vor dem WM-Viertelfinale noch den Königstransfer von Tim Matavz, 25. Den slowenischen Stürmerstar eiste der FCA vom niederländischen Spitzenklub PSV Eindhoven los.

    Trainer Markus Weinzierl zeigte sich gestern sehr zufrieden: „Wir fühlen uns gerüstet für eine neue Saison und wollen unser Ziel abarbeiten – und das heißt Klassenerhalt.“ Denn auch in dieser Spielzeit wird es für den FCA nur ums Überleben gehen, trotz Platz acht im Vorjahr.

    Der FCA investiert für seine Verhältnisse viel Geld

    Dies wiederholen die FCA-Verantwortlichen bei jeder Gelegenheit. „Wir brauchen drei Mannschaften, die am Ende hinter uns stehen“, sagt Manager Stefan Reuter und fügt an: „Es wird schwer, wenn man sieht, was in den anderen Klubs los ist. Jeder versucht, sich zu verstärken.“

    Auch der FCA. Mit Transferaktivitäten, die ihm so kaum einer zugetraut hatte. Der Bundesligist, der lange Zeit unter einer strengen Ablöse-Allergie litt, nahm für seine Verhältnisse viel Geld in die Hand. Zwischen acht und zehn Millionen Euro, so unbestätigte Schätzungen, soll das Gesamtpaket für die Offensivabteilung gekostet haben.

    Da musste Peter Bircks gestern in der gleißenden Mittagssonne richtig schmunzeln. „Wir haben relativ gute Einnahmen aus den Transfers von Hahn und Vogt, aber die Gesamtsumme, die über die Zugänge kolportiert wird, ist so nicht richtig. Wir kommen gut hin und würden es nicht machen, wenn wir es uns nicht leisten könnten“, sagte der Finanzvorstand. André Hahn (für rund drei Millionen zu Gladbach) und Kevin Vogt (für rund zwei Millionen Euro zu Köln) spülten rund fünf Millionen Euro in die FCA-Kasse.

    Spezialprogramm für Ostrzolek

    Für Sport-Vorstand Stefan Reuter war es wichtig, dass das „Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt“. Dass der FCA die Offensivabteilung personell und qualitativ aufrüstet, hat für Reuter einen einfachen Grund: „Man hat gesehen, dass auf diesen Positionen, die sehr laufintensiv und verletzungsanfällig sind, häufig gewechselt wird. Man will noch einmal frischen Wind reinbringen, und dann ist es für den Trainer ein richtig gutes Gefühl, wenn du nachlegen kannst.“

    Wie schnell es gehen kann, zeigte sich beim Show-Spiel, als Alexander Esswein bei einer Flanke wegrutschte und sich am Oberschenkel verletzte. Heute wird eine Kernspintomografie zeigen, was fehlt.

    Ob daran die Fresswürmer, die in der Endphase der Saison die Graswurzeln angefressen hatten und damit für Rutschgefahr sorgten, schuld waren? Eher nicht. Denn die sollen nach Angaben von Stadionleiter Jörn Seinsch schon längst die Arena verlassen haben. „Die Schädlinge sind im Laufe ihres Lebenszyklus geschlüpft, und wir hoffen, dass sich das Problem damit erledigt hat.“ Das Wurzelwachstum wurde jetzt mit Dünger und intensiver Pflege angeregt, der Rasen dankt es mit sattem Grün.

    Matthias Ostrzolek, 25, konnte den Untergrund gestern nur bedingt testen. Der Linksverteidiger, der zum HSV wechseln will, hat sich gleich zu Beginn der Trainingswoche an den Adduktoren gezerrt und absolvierte ein Spezialprogramm.

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