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FC Augsburg: Michael Gregoritsch: "Hätte woanders mehr verdient"

FC Augsburg

Michael Gregoritsch: "Hätte woanders mehr verdient"

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    Volles Haus herrschte beim TSV Bobingen, denn dort war am Dienstagabend Fußballprofi Michael Gregoritsch beim FCA-Stammtisch zu Gast.
    Volles Haus herrschte beim TSV Bobingen, denn dort war am Dienstagabend Fußballprofi Michael Gregoritsch beim FCA-Stammtisch zu Gast. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Als Michael Gregoritsch am Dienstagabend im Vereinsheim des TSV Bobingen eintrifft, sind ihm die Sympathien gewiss. Mit Applaus wird der Angreifer des FC Augsburg begrüßt, Kinder, Jugendliche und erwachsene Fans erleben schließlich nicht alle Tage einen Fußballprofi hautnah. Noch dazu einen, der mit 13 Toren in der Torjägerliste der Bundesliga ganz weit oben rangiert.

    Wiederkehrend organisiert die Augsburger Allgemeinemit ihren Heimatausgaben einen FCA-Stammtisch, bei dem Spieler und Verantwortliche des Fußball-Bundesligisten bereitwillig Auskünfte erteilen. Dass der Abend in Bobingen vor knapp 100 Zuhörern kurzweilig verlaufen würde, dazu trug Gregoritsch entscheidend bei. Der 24-Jährige sagte...

    ...zum Saisonverlauf:

    Ich glaube, wir würden uns ins Gesicht lügen, wenn wir sagen, es wäre nach der Vorrunde nicht mehr drin gewesen. Intern haben wir über etwas anderes nachgedacht als den Klassenerhalt.

    ...zu einem möglichen Wechsel am Saisonende:

    Ich finde es lustig, dass man sich trotz eines langfristigen Vertrags immer wieder rechtfertigen muss. Bei einer Freundin oder Frau würde auch niemand sagen: Ich bin jetzt die nächsten drei Jahre bei dir, danach mache ich etwas anderes. Ich fühle mich hier wohl, kann meinen Dialekt sprechen und fahre in nur viereinhalb Stunden nach Hause.

    ...zum Druck im Profifußball:

    Alle Menschen erwarten von dir tolle Leistungen. Du bist dem Verein und den Fans etwas schuldig, deshalb ist der Druck normal. Ich kann mit meiner Nervosität umgehen und bin eher der lockere, ruhige Typ. Jeder ist ein anderer Typ. Ich gehe grundsätzlich mit einem Lächeln auf den Platz. Es ist aber gut, wenn das mal angesprochen wird. In Hamburg hatten wir nach elf Spieltagen zwei Punkte. Da kommt dann schon mal die Aussage: Strengt euch an, sonst verlieren 200 Leute ihren Job.

    ...zu Social Media:

    Ich bin der Meinung, dass man am authentischsten wirkt, wenn man selbst etwas postet. Ich poste aber nichts aus der Kabine oder aus dem Mannschaftsbus.

    ...zum Wechsel zum FCA:

    Ich wollte unbedingt mehr spielen und bin auf den HSV zugegangen, wie es in der kommenden Saison aussieht. Nachdem ich mich mit den Verantwortlichen getroffen habe, habe ich eine Nacht darüber geschlafen und für mich war klar: Hier will ich hin. Auch wenn ich woanders mehr hätte verdienen können.

    ...zum letzten Saisonspiel in Freiburg:

    Wir sind der Liga und allen Mannschaften im Abstiegskampf schuldig, dass wir nochmals Gas geben und unsere beste Leistung zeigen. Für Mitgefühl ist da kein Platz. Würde ich in der 92. Minute das entscheidende Tor schießen, würde ich mir aber überlegen, ob ich ausgiebig juble. Ich wünsche keiner Mannschaft, dass sie absteigt.

    ...zur verpassten WM-Teilnahme Österreichs:

    Wären wir dabei gewesen, wäre das für mich das Höchste gewesen. Ich werde die WM trotzdem begeistert verfolgen und bin großer Fan der englischen Nationalmannschaft. Weil ich seit sechs Jahren in Deutschland lebe, habe ich natürlich auch Sympathien.

    ...zum Videobeweis:

    Ich bin absolut dafür, denke aber, man muss den Videobeweis anpassen. Ich hoffe, dass es in den nächsten Jahren für alle handelnden Personen und die Fans durchsichtiger wird.

    ...zu persönlichen Zielen:

    Meine mittelfristigen Ziele sind, mit der österreichischen Nationalmannschaft ein großes Turnier zu spielen, mit der Vereinsmannschaft einen Titel zu gewinnen und in der Champions League zu spielen.

    ...zu Red Bull und deren Fußball-Konzept:

    Ich finde das Konstrukt prinzipiell super. Sie bieten jungen Sportlern auf der ganzen Welt die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln. Sie sind nicht nur im Fußball aktiv, sondern auch in anderen Sportarten. Sie schleudern nicht Geld für Altstars raus, sondern versuchen über Jahre etwas aufzubauen. Grundsätzlich finde ich das Modell von Red Bull sehr gut.

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