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FC Augsburg: Spezialist Piotr Trochowski steht bereit

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Spezialist Piotr Trochowski steht bereit

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    Nach über viereinhalb Jahren kehrte der deutsche Fußballer Piotr Trochowski in die Bundesliga zurück.
    Nach über viereinhalb Jahren kehrte der deutsche Fußballer Piotr Trochowski in die Bundesliga zurück. Foto: Daniel Naupold (dpa)

    Seit dem 30. April 2011 hatte Piotr Trochowski auf diesen Moment warten müssen. In der 79. Minute war er damals beim Spiel des Hamburger SV gegen den SC Freiburg 0:2 für David Jarolim eingewechselt worden. Das 0:2 konnte er aber auch nicht mehr abwenden. Damals spielten noch Ruud van Nistelrooy oder Paolo Guerrero für den HSV. Es war Trochowskis letzter Bundesliga-Einsatz, er wechselte nach Saisonende zum FC Sevilla, bis zum vergangenen Samstag.

    Es lief die 78. Minute, als alles ganz schnell ging. Der FCA lag 1:3 gegen die TSG 1899 Hoffenheim im Rückstand, als es Freistoß für den FCA an der gegnerischen Strafraumgrenze gab. FCA-Trainer Markus Weinzierl wollte diese Möglichkeit nützen und beschleunigte den geplanten Wechsel Trochowskis für Dominik Kohr. Spezialist Trochowski, den der FCA auch wegen seiner gefährlichen Standards geholt hatte, kam aufs Feld und sein erster Ballkontakt war – der Freistoß. TSG-Torhüter Oliver Baumann hatte Mühe, den Ball zu halten.

    Trochowski, der Spezialist für gefährliche Standards

    Über viereinhalb Jahre musste der 31-Jährige auf diesen Moment warten. Richtig genießen konnte er ihn nicht. „Es ist schön, nach vier Jahren in die Bundesliga zurückzukommen. Aber es wäre natürlich unter anderen Umständen besser gewesen“, erklärte er nach sein Comeback auf nationaler Bühne. Und das hatte zwei Gründe.

    Die beklemmende Stimmung im Stadion nach dem tödlichen Fan-Unfall berührte auch den erfahrenen Ex-Nationalspieler. „Wir waren schon in einer Art Schockzustand, als wir es erfuhren“, sagte Trochowski, „aber wenn wir auf dem Platz sind, müssen wir das ausblenden und unsere Arbeit tun.“

    Das taten die FCA-Profis auch, aber ohne Erfolg. Trotz überlegen geführten Spiels, trotz zahlreicher, zum Teil hochkarätiger Torchancen, die die FCA-Offensive aber wieder einmal reihenweise vergab.

    Wie in Bilbao, wie in Gladbach nach dem Blackout. „Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison. Wir machen die Tore nicht, und dann wird es schwierig, wenn du immer einem Rückstand hinterherlaufen musst“, analysierte Trochowski die derzeitige Negativserie.

    Er warnte aber schon am Samstag davor, alles nur noch in dunklen Farben zu sehen: „Wir dürfen uns nicht in den negativen Sog reinziehen lassen. Es ist ja nicht alles schlecht. Wir spielen immer noch nach vorne, kreieren viele Chancen, aber wir machen die Tore nicht.“

    Fit für größere Aufgaben

    Vielleicht kann das ja Scharfschütze Trochowski selbst ändern. Während der Vorbereitung hatte sich der Neuzugang im Testspiel gegen den TSV Rain Anfang August einen Riss des Außenmeniskus zugezogen, er musste operiert werden. Jetzt fühlt er sich fit für größere Aufgaben. „Mein Knie ist ausgeheilt, ich habe keine Probleme mehr. Es kann wieder richtig losgehen.“

    Vielleicht ja schon am morgigen Donnerstag (19 Uhr) bei der Europa-League-Heimspielpremiere gegen FK Partizan Belgrad. Trochowski ist bereit: „Ich habe ein Jahr nicht gespielt, jetzt bin ich wieder auf einem guten Weg. Jede Spielminute tut mir gut, um wieder in den Rhythmus zu finden.“

    Vielleicht steht er ja schon bald in der Start-Elf. Und vielleicht täte ein erfahrener Spieler wie Trochowski dem FCA-Spiel derzeit sogar ganz gut. Einer, der in der Zentrale wieder mehr Ruhe ins Spiel bringen könnte, einer der auch mal im 1:1 eine überraschende Lücke öffnen könnte, und einer, der vielleicht auch einmal mit einem Standard ein Tor aus dem Nichts erzielen könnte. Trochowski ist vorbereitet. Gestern übte er nach dem Training noch freiwillig Freistöße.

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