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FCA: Wie lange bleibt Torwart Gregor Kobel beim FC Augsburg?

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Wie lange bleibt Torwart Gregor Kobel beim FC Augsburg?

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    Derzeit steht Gregor Kobel als Stammtorhüter zwischen den Pfosten des FC Augsburg.
    Derzeit steht Gregor Kobel als Stammtorhüter zwischen den Pfosten des FC Augsburg. Foto: Ulrich Wagner (Archiv)

    Nüchtern betrachtet existieren weitaus bessere Bilanzen als jene von Gregor Kobel. Seit Beginn der Rückrunde hütet der 21-jährige Schweizer das Tor des FC Augsburg und kassierte dabei 17 Gegentore in sieben Bundesligaspielen. Der jüngste Eindruck indes setzt sich über die mäßige Bilanz hinweg, neben Doppeltorschütze Dong-Won Ji ebnete Kobel mit Glanztaten den Weg zum überraschenden 2:1-Erfolg gegen Borussia Dortmund.

    Der Schweizer zeigte jene Qualitäten, die den FCA veranlassten, ihn im Winter als Leihspieler von der TSG Hoffenheim zu holen und sogleich als Stammkraft ins Tor zu stellen. Mit Kobel steht innerhalb einer Saison bereits der dritte Torhüter zwischen Augsburgs Gestänge, nachdem weder Fabian Giefer noch Andreas Luthe die Erwartungen erfüllten.

    Die Sportliche Leitung des FCA ging das Risiko ein, im Abstiegskampf auf einen unerfahrenen 21-Jährigen ohne Spielpraxis zu vertrauen. Trainer Manuel Baum, 39, erklärt, warum man sich für Kobel entschieden hat: „Wir wussten, welches Potenzial in ihm steckt. Und jetzt hat er es sehr gut abgerufen. Wenn er das einmal macht, weiß man, dass er es mehrmals kann.“ Eine weitere herausragende Leistung Kobels wird wohl nötig sein, um im Spiel bei RB Leipzig zu bestehen (Samstag, 15.30 Uhr). Die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick strebt in die Champions League, die technisch versierten, temporeichen Leipziger Kicker dürften zwangsläufig für Gefahr vor Augsburgs Tor sorgen.

    FC Augsburg: Luthe und Giefer könnten in Leipzig fehlen

    Kobel genießt das Vertrauen des Trainers – Gleiches galt während der Vorrunde zunächst für Giefer, dann für Luthe. Sie bekamen ihre Chance, nutzten sie aber nicht. Nun müssen beide mit ihrer Rolle als Ersatzmann zurechtkommen. Dass dies aufs Gemüt schlägt, erzählte Luthe Anfang Dezember. Wörtlich sagte der 31-Jährige zum zunächst verlorenen Torhüterduell mit Giefer: „Als ich erfahren habe, dass ich es nicht geschafft habe, bin ich in ein Loch gefallen.“ Derzeit arbeitet Luthe an seiner Rückkehr ins Mannschaftstraining, seit Anfang Februar fällt er wegen Kniebeschwerden aus.

    Auch Giefer, der gegen Dortmund auf der Ersatzbank saß, fehlte zu Wochenbeginn im Training. Ihn plagt bei Belastungen ein kleiner Knochen im Sprunggelenk, den nur jeder fünfte Mensch besitzt. Augsburgs Spieler Martin Hinteregger - derzeit an Eintracht Frankfurt verliehen - ließ diesen Knochen entfernen. Ob auch Giefer operiert wird, sollen Ärzte entscheiden. FCA-Coach Baum wird auf der Spieltagspressekonferenz berichten, ob Giefer oder Luthe zur Verfügung steht. Sollten beide Tormänner ausfallen, sitzt Nachwuchsspieler Benjamin Leneis auf der Bank.

    Aufgrund der Verletzungen von Luthe und Giefer kann sich derzeit kein Konkurrenzkampf entwickeln. Weder der eine noch der andere dürften aber mit ihrer Situation zufrieden sein. FCA-Trainer Baum gibt einmal mehr im Verlauf dieser Spielzeit den Mediator, er spricht von einem „professionellen Verhältnis“ unter den Torleuten. Sagt aber auch: „Natürlich ist es für die Torhüter, die hintendranstehen, nicht einfach.“

    Wer in der kommenden Saison im Tor des FCA steht, ist vollkommen offen

    Derzeit scheint vollkommen offen, wie sich der FCA in der kommenden Saison auf der Torhüterposition aufstellt. Luthe hatte zweimal das Nachsehen: erst im Sommer, dann im Winter. Womöglich orientiert er sich kurzfristig um, bis zum 7. Mai könnte er beispielsweise in die USA wechseln. Ob Giefer bleibt, ist ebenso fraglich. Im Sommer 2017 wechselte der 28-Jährige zum FCA mit dem Anspruch, dort Nummer eins zu werden.

    Bliebe noch Kobel. Wobei der Verbleib des Leihspielers in Augsburg ungewiss ist. Die Transferrechte hält die TSG Hoffenheim (Vertrag bis Sommer 2020). Hält der FCA die Bundesliga, wäre dies ein schlagkräftiges Argument. Kobel hätte die Perspektive, sich als Nummer eins eines Bundesligisten zu etablieren. Seinen Marktwert taxiert der Branchendienst Transfermarkt.de aktuell auf 2,5 Millionen Euro. Dass dieser Wert steigen könnte, mutmaßt FCA-Trainer Baum: „Wenn er so hält wie gegen Dortmund, wird es vielleicht noch schwieriger, ihn hierzubehalten.“

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