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Foto: Klaus Rainer Krieger
Foto: Klaus Rainer Krieger

Einige Tage hat Trainer Manuel Baum noch Zeit. Am Freitagabend muss er sich unter anderem entschieden haben, wer künftig das Tor des Fußball-Bundesligisten FC Augsburg hütet.

FC Augsburg
22.08.2018

Worüber FCA-Trainer Baum sich den Kopf zerbricht

Von Johannes Graf

Vor dem Saisonauftakt in Düsseldorf muss der Trainer des FC Augsburg Antworten in verschiedenen Bereichen finden. Nicht nur die Torwartfrage beschäftigt ihn.

Mit dem Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf startet der FC Augsburg in seine achte Bundesliga-Saison. Ehe am Samstag um 15.30 Uhr der Ball rollt, muss Augsburgs Trainer Manuel Baum Antworten auf offene Fragen finden. Im Mittelpunkt steht das Torwartduell, darüber hinaus sind Kader, Taktik und Besetzung des Sturms von Bedeutung.

Die Torwart-Frage

Trainer Baum erklärte am Mittwoch, er habe sich bei dieser elementaren Frage noch nicht final festgelegt. Am Freitagabend will er seinen beiden Torhütern im Mannschaftshotel seine Entscheidung mitteilen. Der FCA-Trainer, früher selbst als Torhüter aktiv, spricht sich für eine klare Nummer eins aus. Andreas Luthe oder Fabian Giefer – einer von beiden wird folglich künftig während der Bundesliga-Begegnungen Augsburgs Tor hüten. Und zwar dauerhaft. Der Ersatzmann muss hoffen, dass der FCA möglichst viele Runden im DFB-Pokal übersteht.

Baum kündigt an, es werde eine Aufgabenteilung geben: Einer hält in der Liga, der andere im Pokal. Dass Luthe jüngst beim TSV Steinbach zwischen den Pfosten stand, habe allerdings nichts zu bedeuten, wirft Baum ein, vielmehr sei das dem Turnus geschuldet gewesen. Giefer und Luthe haben in der Vorbereitung abwechselnd Spiele absolviert.

Die Sturm-Frage

Während der gesamten Vorbereitung hat der FCA mit Verletzten zu kämpfen gehabt. Vor allem im Offensivbereich fehlen Baum Alternativen. Der isländische Angreifer Alfred Finnbogason, Torgarant und Stammkraft, befindet sich auf dem Weg der Besserung, seine Entzündung an der Patellasehne ist allerdings längst nicht ausgeheilt. Trainer Baum kann keine Prognose abgeben, wann der 29-Jährige wieder auf dem Platz steht.

Ersatzmann Julian Schieber erholt sich von einer Knie-Operation. Kürzlich musste er einen Rückschlag hinnehmen. Bei ihm wurde ein Knochenmarködem festgestellt, das die Reha hinauszögert. Eine weitere Lücke in der Offensivabteilung hinterlässt Neuzugang Fredrik Jensen. Der 20-jährige Finne erholt sich von einer Sprunggelenksverletzung, die er sich am Montag zugezogen hat. Ein stützender Spezialschuh soll bei der Heilung helfen. Somit bleiben für die Position des Stoßstürmers noch Dong-Won Ji, Sergio Córdova und Michael Gregoritsch. Wobei sich Letzterer im offensiven Mittelfeld bedeutend wohler fühlt.

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Die Kader-Frage

Aufgrund zahlreicher verletzter oder angeschlagener Profis fand innerhalb des Teams – die Torhüter ausgenommen – in der Vorbereitung kein ausgeprägter Konkurrenzkampf statt. Etliche Positionen in der Startelf sind vergeben, weitestgehend vertraut Coach Baum Stammspielern der vergangenen Spielzeit. In der Abwehr werden wohl Jonathan Schmid, Jeffrey Gouweleeuw, Martin Hinteregger und Philipp Max beginnen, im Mittelfeld Rani Khedira und Daniel Baier, im Angriff André Hahn, Gregoritsch, Marco Richter und Ji. Der übrige Kader für das Pflichtspiel in Düsseldorf dürfte dem der Pokalpartie in Steinbach ähneln. Jensens Platz wird wohl Rückkehrer Ja-Cheol Koo einnehmen.

Die Taktik-Frage

Trainer Baum fordert von seinen Spielern ein hohes Maß an Flexibilität, teils wechselt er innerhalb einer Partie öfter die taktische Ausrichtung, lässt mal mit Dreier-, mal mit Viererabwehrkette agieren. Augsburgs Stärke bleibt die Defensive, gerne als „Arbeit gegen den Ball“ tituliert. Die baumsche Spielidee beruht weiterhin auf kompaktem Verteidigen, Gegnerdruck, Balleroberung und Gegenangriff.

Dass der FCA in der Rückrunde der vergangenen Spielzeit mitunter Probleme bekam, lag daran, dass gegnerische Mannschaften Augsburgs Taktik übernahmen. Sie überließen den FCA-Profis den Ball und nutzten deren Ballverluste zu schnellen Kontern. Baum sind die Defizite im eigenen Ballbesitz bewusst, mit seiner Mannschaft arbeitet er verstärkt an Lösungen, wie tief stehende Gegner auszuhebeln sind. Einzelaktionen bleiben dabei die Ausnahme, gewählte Mittel sind meist Spielverlagerungen und Kombinationen.

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