Starker Beginn, ganz bitteres Ende. Eine Viertelstunde dominierte der FC Augsburg beim FC Schalke 04 eindeutig, spielte herzerfrischenden Offensivfußball, führte mit 1:0 und schien an diesem Nachmittag in der Veltins-Arena vor über 60 000 Zuschauern für eine Überraschung sorgen zu können. Doch nach genau 15 Minuten nahm das Unheil für die Gäste seinen Lauf. Innenverteidiger Ragnar Klavan foulte nach einem leichtfertigen Ballverlust von Halil Altintop den Gelsenkirchener Adam Szalai im Strafraum, der Unparteiische gab Elfmeter für die Hausherren und schickte Klavan mit Rot vom Platz. Boateng verwandelte, Schalke spielte fortan in Überzahl und siegte schließlich mit 4:1.
Strafstoß sorgte für viel Gesprächsstoff
Es war ein Strafstoß, den man durchaus geben kann, der aber trotzdem für viel Gesprächsstoff sorgte. Hart, aber wohl regelkonform, das war die Meinung der Experten im Schalker Stadion zu dieser Situation. Auch FCA-Trainer Markus Weinzierl, grundsätzlich kein ausgewiesener Kritiker der Regelhüter, haderte. Aus seiner Sicht wohl zu Recht. „Nach 15 Minuten haben die Schalker Fans gepfiffen und wir waren das bessere Team. Doch nach der Schlüsselszene mit dem Elfmeter und der Roten Karte hat Schalke Oberwasser bekommen. Nach der Pause bekommen wir leider einen Elfmeter nicht. Ich hätte gerne gesehen, was dann hier los gewesen wäre.“ In der Tat. Als Tobias Werner in der 63. Minute von Santana rüde attackiert wurde, blieb die Pfeife von Schiedsrichter Fritz stumm. Zum Spielverlauf: Der FCA legte los wie die Feuerwehr, verbuchte nach drei Minuten schon zwei gute Möglichkeiten und belohnte sich bald. Mölders verwandelte eine Hereingabe von Matthias Ostrzolek zum 1:0 für den Gast und beendete seine fast zehn Stunden währende Bundesliga-Torflaute.
Ein Auftakt nach Maß für das Weinzierl-Team. Doch das Glück der Gäste währte nicht lange. Nach dem ersten Besuch der Knappen im Augsburger Strafraum kam es wie eingangs beschrieben knüppeldick für die Schwaben. Die Königsblauen dominierten in Überzahl. Obwohl bei ihnen beileibe nicht alles rund lief, gelang ihnen durch Szalai nach Vorarbeit von Atsuto Uchida die 2:1-Führung (28.).
Am Charakter der Partie änderte sich nach der Pause nur wenig. Schalke verbuchte mehr Ballbesitz, tat sich gegen die lange äußerst diszipliniert agierenden Gäste sehr schwer. Die ihrerseits immer mutiger agierten. Allerdings spielten sie vielversprechende Angriffe nicht zielstrebig zu Ende und hatten Pech, dass der Unparteiische nach dem Foul an Werner nicht auf den ominösen Punkt zeigte.
In der Schlussphase verlor der FCA die Ordnung
So kam’s, wie es kommen musste. In der Schlussphase verlor der FCA die Ordnung und kassierte zwei weitere Tore. Aogo bediente Szalai, der Ungar erhöhte auf 3:1 (79.). Dem eingewechselten Max Meyer gelang gar der 4:1-Endstand. „Für uns war dies ein bitterer Nachmittag“, klagte ein verärgerter FCA-Verteidiger Matthias Ostrzolek, „nach dem Platzverweis war es natürlich extrem schwer.“
Wegen der Länderspiel-Pause nimmt der Bundesligist am kommenden Samstag in Heidenheim an einem von Hauptsponsor AL-KO veranstalteten Turnier teil. Neben dem Bundesligisten spielen dort die Zweitligavertreter FC Ingolstadt und VfR Aalen sowie Drittliga-Spitzenreiter FC Heidenheim.