Der FCA arbeitet an seiner Problemzone rechts hinten
Plus Stammverteidiger Gumny verletzt, in einer Formkrise und beim ersten Bundesligaspiel gesperrt. Der FCA hat auf der rechten Außenverteidigerposition ein Problem. So will er es lösen.
Es war am Donnerstagvormittag eine intensive Trainingseinheit, die über zwei Stunden dauerte. FCA-Trainer Enrico Maßen ließ zuerst in Kleingruppen und dann in Teamstärke Offensiv- und Defensivaktionen üben. Besonders interessant dabei: die Zusammenstellung der Außenverteidigergruppen.
Auf der linken Seite waren es für die Übungsformen Renato Veiga, Aaron Zehnter und Mads Pedersen. Bemerkenswert: Iago, der normalerweise links hinten verteidigt, war in der linken Offensivgruppe mit Nathanaël Mbuku und Maurice Malone eingeteilt. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass man mit einem Verkauf des Brasilianers noch in dieser Transferperiode rechnet, um noch Erlöse zu generieren, nachdem der 26-Jährige dem FCA schon länger mitgeteilt hatte, dass er seinen Vertrag, der 2024 ausläuft, nicht verlängern wird. Konkrete Angebote gibt es aber derzeit noch nicht.
Robert Gumny ist gegen Borussia Mönchengladbach gesperrt
Gegen Mbuku, Malone und Iago verteidigten auf der rechten Seite David Čolina, Jozo Stanić und Fredrik Jensen. Viele Beobachter sehen vor allem die Position des rechten Außenverteidigers als die größte Baustelle des FC Augsburg. Die Verantwortlichen des FCA sind da (noch) wesentlich entspannter. Sie verweisen immer auf die Qualität der aktuell anwesenden Spieler.
Robert Gumny: Der etatmäßige Rechtsverteidiger trainierte während der Donnerstagseinheit nach seiner Sprunggelenksverletzung im Vorbereitungsspiel gegen Türkspor im Trainingslager wie Tim Breithaupt (entzündete Blase am Fuß) und Masaya Okugawa (Schlüsselbein) individuell. Am Ende der vergangenen Saison war bei dem 25-jährigen polnischen Nationalspieler eine veritable Formkrise zu beobachten.
Überwindet er die, bleibt er im Tief? Kann er überhaupt konstant auf hohem Bundesliga-Niveau spielen? Es gibt viele Fragezeichen. Zudem ist er nach seiner Roten Karte im Spiel gegen Gladbach im ersten Meisterschaftsspiel gegen die Borussia gesperrt.
Jozo Stanić: Der gebürtige Augsburger war in der vergangenen Saison an den NK Varazdin ausgeliehen. Beim kroatischen Erstligisten war er als rechter Verteidiger gesetzt und absolvierte 31 von 36 Ligaspielen. Jetzt muss sich der 24-Jährige in der Vorbereitung zeigen. Sein Vertrag läuft 2024 aus. Er zeigt gute Ansätze, aber ob es für die Bundesliga reicht?
Fredrik Jensen: Eigentlich spielte der Finne ja in der Offensive vor allem hinter den Spitzen auf der Zehnerposition. Allerdings gilt er als flexibler Spielertyp. Es deutet nun einiges darauf hin, dass Trainer Enrico Maaßen ihm auch die Rolle des offensiven Rechtsverteidigers zutraut. Doch der 25-Jährige wird immer wieder von Verletzungen gebeutelt.
Raphael Framberger am Kreuzband operiert, eine weitere OP folgt
Raphael Framberger: Der 27-Jährige zog sich am Ende seiner Leihe zum SV Sandhausen einen Kreuzbandriss zu. Eine erste Operation wurde bereits vorgenommen, es folgt eine zweite. Er fällt monatelang aus.
David Čolina: Der Kroate wurde im Winter geholt und war vor allem als Linksfuß auch als Linksverteidiger vorgesehen. Allerdings wird immer wieder betont, dass der 23-Jährige flexibel auf beiden Außenbahnen einsetzbar sei.
Bisher absolvierte er sieben Bundesliga-Einsätze, allerdings stand er noch nie in der Startelf. Bei der U21-EM im Juni absolvierte er für Kroatien zwei Spiele. Einmal stand er in der Startelf – als Linksverteidiger.
Der FCA war an Louis Patris von OH Leuven interessiert
Neuzugänge: Natürlich versucht der FCA sich auf dieser Position noch in dieser Transferperiode zu verstärken. Dem Vernehmen hat sich der FCA zuletzt auch intensiver mit dem belgischen Markt beschäftigt. So war der FCA nach Informationen unserer Redaktion am belgischen U21-Nationalspieler Louis Patris von OH Leuven interessiert. Doch soll da das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht gepasst haben. Der 22-Jährige wechselte inzwischen für drei Millionen Euro zum RSC Anderlecht. Auch der Name des 24-jährigen Jelle Bataille (Royal Antwerpen) wurde mit dem FCA schon in Verbindung gebracht.
Fazit: Es bleibt spannend, die Entwicklung auf der Rechtsverteidiger-Position zu beobachten. Es ist ein dynamischer Prozess mit Chancen für die Spieler, die bereits da sind. Aber sicher auch mit Risiken. Noch sind die Kaderplanungen beim FCA, wie bei allen anderen Klubs, längst nicht abgeschlossen, und anscheinend liegt das Hauptaugenmerk jetzt erst einmal darauf, durch den Verkauf von Spielern Einnahmen zu generieren.
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