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Foto: Christian Kolbert, kolbert-press
Foto: Christian Kolbert, kolbert-press

Enrico Maaßen sieht sich mit dem FC Augsburg auf dem richtigen Weg.

FC Augsburg
02.02.2023

Warum Enrico Maaßen vom Weg des FCA überzeugt ist

Von Marco Scheinhof

Plus Augsburgs Trainer Enrico Maaßen sieht deutliche Fortschritte in der Spielweise. Nun müssen aber auch die Ergebnisse folgen. Die WWK-Arena soll zu einer Festung werden.

Enrico Maaßen braucht Geduld, die Technik streikt. So sitzt der Cheftrainer am Donnerstagmittag mehrere Minuten im Scheinwerferlicht, ohne etwas sagen zu können. Erst als die Übertragung ins Internet läuft, beginnt die Pressekonferenz vor dem Heimspiel des FC Augsburg am Freitagabend (20.30 Uhr) gegen Bayer Leverkusen.

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Beharrlichkeit war bei Maaßen in den vergangenen Wochen häufiger gefragt. Die Aktivitäten auf dem Transfermarkt haben ihn vor die ein oder andere Geduldsprobe gestellt. Manche Verhandlungen zogen sich hin, ehe ein Erfolg vermeldet werden konnte. In der Summe aber hat sich die Ausdauer ausgezahlt. Maaßen kann nun sieben neue Spieler in seinem Kader begrüßen. Damit waren die Augsburger am fleißigsten auf dem Transfermarkt. Was aber noch wichtiger als die reine Zahl ist: Die Qualität wurde deutlich verbessert. Und das zählt für einen Trainer.

FCA-Trainer Maaßen freut sich über frischen Wind

"Wir haben jetzt frischen Wind im Team. Es hebt den Konkurrenzkampf und jeder sieht, da ist richtig Feuer und Hunger drin", sagte Maaßen, der natürlich davon überzeugt ist, dass der FCA während der Transferphase viel richtig gemacht habe. Dass es am Ende sieben neue Akteure wurden, sei zu Beginn der Aktivitäten nicht unbedingt geplant gewesen. Gewisse Umstände hätten aber dieses Ergebnis ergeben. Dass Nathanael Mbuku plötzlich bereits im Winter zu haben war, nachdem der Transfer eigentlich erst für den Sommer geplant war. Dass Florian Niederlechner vorzeitig nach Berlin wechselte, was eine freie Stelle im Angriff ergab. "Wir haben sehr genau hingeschaut, wen wir verpflichten, um Elemente dazuzuholen, die wir so nicht hatten. Jetzt haben wir die Truppe beieinander und die Zeit, sie zu entwickeln", sagte Maaßen.

Wobei Zeit in der Bundesliga ein knappes Gut ist. Vor allem braucht es positive Ergebnisse. Der FCA hat zwar in diesem Kalenderjahr ordentliche Leistungen gezeigt, aber nur einmal gewonnen. Das mindert den Druck im Kampf gegen den Abstieg nur marginal. Gegen Leverkusen soll der nächste Heimsieg her, um die Situation weiter zu beruhigen. "Wir wollen unser Stadion wieder zu einer Festung machen", hatte Maaßen schon nach dem 1:0 gegen Mönchengladbach gesagt. Diesen Wunsch wiederholte er am Donnerstag.

Mehr als 25.000 Tickets sind bereits verkauft, es sollte recht voll am Freitagabend werden. Der derzeitige FCA-Fußball scheint den Fans zu gefallen. Maaßen scheint gut voranzukommen auf dem Weg zu einer neuen Augsburger Identität. "Jeder sieht, dass etwas passiert ist. Wir stehen für sehr intensiven Fußball, haben in den letzten drei Spielen aber auch ganz andere Facetten gezeigt", sagte der Trainer. Die Ballbesitzphasen haben deutlich zugenommen, auch die Passgenauigkeit hat sich verbessert. Elemente, die zu erfolgreichem, aber auch attraktivem Fußball gehören.

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FCA kann die Aufgabe gegen Leverkusen nur im Kollektiv lösen

Leverkusen ist ebenfalls für eine attraktive, aber auch schnelle Spielweise bekannt. Unter Xabi Alonso hat sich das Team stabilisiert und von den vergangenen sieben Partien sechs gewonnen. "Wir wissen, was auf uns zukommt, da ist viel individuelle Qualität vorhanden. Das werden wir nur über das Kollektiv lösen können", sagte Maaßen. Fehlen werden ihm die verletzten Ruben Vargas und Irvin Cardona, die nächste Woche wieder ins Training zurückkehren sollen. Ebenso nicht dabei ist der gesperrte Ermedin Demirovic, für den Neuzugang Kelvin Yeboah sein Startelf-Debüt feiern könnte. 

Maaßen hat die angenehme Situation, auf vielen Positionen aus etlichen guten Spielern wählen zu können. Und bald dürfte die Auswahl noch größer werden. Niklas Dorsch ist noch kein Kandidat für die Startelf, rückt aber immer näher heran. Iago und Reece Oxford haben große Teile des Mannschaftstrainings wieder absolviert, sie sollten bald Kandidaten für den Kader sein und irgendwann im Kampf um die Stammplätze eingreifen. Schwieriger stellt sich die Situation für routinierte Akteure wie Daniel Caligiuri und Julian Baumgartlinger dar. Derzeit sind sie außen vor. Maaßen ist trotzdem froh, sie in seinem Team zu wissen. "Sie sind enorm wichtige Spieler für uns. Gerade sie sind die entscheidenden Faktoren, wie gut sich die jungen Spieler entwickeln", sagte der FCA-Trainer. An ihnen liege es, ihre Erfahrungen mit den jungen Akteuren zu teilen. Klar ist aber auch: "Man kann niemand Spielzeit versprechen, bei uns gilt das Leistungsprinzip, die besten Jungs spielen." 

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